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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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du da eigentlich?“
    „Na, von Zecke. Dem Kater, der Paul vor zwei Jahren zugelaufen ist. Was denkst du denn?“
    Jeanette wurde grau im Gesicht.
    „Ich dachte …“
    Sina lachte glockenhell. Sie konnte sich kaum einkriegen. Zuerst war Jeannette etwas verstimmt, dann musste sie ebenfalls kichern. „Selber schuld“, schalt sie sich.
    Die anderen im Inneren der Pizzeria waren mittlerweile aufmerksam geworden und reckten die Hälse, um mit einem Blick durch die Glastür den Grund der Heiterkeit zu erhaschen. Sina wurde ernst.
    „Du wolltest eigentlich etwas ganz anderes wissen.“
    „Ja, da hast du recht. Entschuldige. Es geht mich nichts an, ich weiß.“ Jeannette wirkte zerknirscht.
    „Ist schon in Ordnung“, kam Sinas Antwort. „Ich hab mir ja auch immer Gedanken um Karlo und dich gemacht.“ Dann versuchte sie, auf den Punkt zu kommen. „Glaub mir, ich weiß schon, was in Paul vorgeht, aber ich bin einfach noch nicht so weit. Ich mag Paul wirklich. Ich mag ihn mehr, als man einen Nachbarn normalerweise mag.“
    Sina seufzte tief. „Ach, Jeannie können wir es für heute nicht dabei belassen?“
    „Hallo, die Damen.“
    Bevor Jeannette antworten konnte, gab Georg Gehring ihr die Hand. Neben ihm stand seine Frau Martina und lächelte freundlich.
    Im gleichen Moment öffnete sich die Eingangstür. Karlo trat in den Hof und breitete die Arme aus.
    „Frau Gehring! Herr Hauptkommissar! Freut mich wirklich, dass Sie gekommen sind. Gehen Sie bitte rein, setzen Sie sich zu uns.“
    Gehring rang sich ein gequältes Lächeln ab. Etwas schien ihn zu beschäftigen, er sah aus, als wäre er lieber allein mit sich und dem, was in ihm arbeitete. Seine Frau Martina nahm ihn am Arm und schob ihn zum Tisch.
    „Jetzt setz dich, Georg, und trink erst einmal ein Glas Wein.
Ich
fahre auf dem Heimweg, versprochen.“
    Toni hatte aufgeschnappt, um wen es sich bei den neuen Gästen handelte und war hinter der Theke hervorgekommen. Zuerst gab er Martina Gehring die Hand. Dann wandte er sich an ihren Mann.
    „Herr Hauptkommissar, wie schön, Sie kennenzulernen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Was darf ich Ihnen bringen?“ Toni beäugte die Gehrings erwartungsvoll.
    „Haben Sie alkoholfreies Bier?“, fragte Martina Gehring.
    „Selbstverständlich haben wir das. Ein alkoholfreies Bier für die Dame.“
    „Und ich hätte gern einen Rotwein“, kam es etwas zögerlich vom Hauptkommissar. „Eher etwas trockenes. Was können Sie mir da empfehlen?“
    „Ich habe einen wunderbaren sizilianischen Rotwein, Herr Kommissar. Den trinke ich selbst gerne. Möchten Sie davon kosten?“
    „Ach, bringen Sie mir einfach ein Glas.“
    Gehring überlegte.
    „Ja, und eine Pizza hätte ich gerne probiert. Herr Kölner hat schon öfter davon geschwärmt.“
    „Sehr gern. Ich bringe Ihnen die Karte.“
    „Nein, nein. Nicht nötig. Bringen Sie mir einfach die Lieblingspizza von Herrn Kölner.“
    „Die Nummer 140? Mit frischen Tomaten, Peperoniwurst, Staudensellerie, Zwiebeln und Schafskäse?“
    „Ja, ich glaube schon.“ Gehring sah fragend zu Karlo. Der nickte geschmeichelt.
    „Einmal?“
    „Zweimal“, tönte es aus Martina Gehrings Richtung.
    Eine große Pizza und drei Gläser Wein später sah Georg Gehring sehr viel entspannter aus. Auch der Rest der Gesellschaft war nahezu fertig mit dem Essen.
    Toni räumte die Teller der Gehrings ab.
    „Hat es Ihnen geschmeckt?“
    „Sehr gut, Toni, sehr gut. Mein Kompliment. Ich darf doch Toni sagen?“
    „Sehr gerne, Herr Hauptkommissar“
    Gehring winkte ab: „Dazu kommen wir gleich noch. Sagen Sie, Toni, warum nennen Sie diese Pizza nicht einfach
Pizza Karlo
? Das würde doch gut passen?“
    Der Hauptkommissar war irritiert, als der Wirt anfing zu lachen.
    „Ach, stimmt ja, Herr Kommissar, Sie haben noch gar nicht in die Speisekarte geschaut“, freute er sich und allgemeine Erheiterung griff um sich. „Die heißt doch schon seit zwei Jahren so!“
    Gehring schaute betreten. Er hätte es sich denken können! Er wartete ab, bis alle ihren Nachtisch aufgegessen hatten, und ließ Toni die Zeit, eine Runde Grappa aufzutragen.
    Dann erhob er sich zögerlich und räusperte sich verlegen.
    „Ahem – ja, also, viele von Ihnen kenne ich jetzt schon einige Jahre. Und die meisten von Ihnen kennen mich in meiner Eigenschaft als Polizist, der irgendwelchen Mördern hinterherrennt. Und manchmal auch einem anderen Herrn.“ Er musterte Karlo mit einem strengen Blick und sprach weiter.

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