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Karma-Attacke (German Edition)

Karma-Attacke (German Edition)

Titel: Karma-Attacke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Beil zu erschlagen. Nur dass Jack Nicholson im Vergleich zu dem Mann mit dem zerschnittenen Gesicht, der dort bis zu den Knien im Schnee steckte und ein Beil in den Händen wog, aussah wie einer, mit dem man reden konnte. Einer, bei dem ein Psychologe eine Chance gehabt hätte. Einer, den man mit einem Entzug oder Tabletten oder auch mit guten Worten zur Vernunft bringen konnte. Der da aber ließ nicht mit sich verhandeln. Es gab nichts, was man ihm hätte anbieten können. Sein Hemd war mit Blut beschmiert und in seinem Gesicht waren Blutkrusten zu roten Eiszapfen gefroren.
    Sie erkannte Ackers nicht, sie zeigte nur in die Richtung.
    Selbst jetzt versuchte Tom noch einen Scherz. Ein Yeti!, wollte er rufen, aber er kriegte keinen Ton heraus.
    Der Professor zog seinen Hirschfänger.
    Der Mann mit der Axt kam näher. Er stieß gurgelnde Laute aus und spuckte rote Bläschen.
    «Komm, Lin!», rief er. «Komm zu deinem Geliebten. Ich bin es, Xu!»
    Synchron senkten Ackers und Ullrich die Köpfe und reckten sie vor. Sie erinnerten Vivien an Stiere, die ihre Hörner auf Angriffshöhe brachten. Und dann gingen sie tatsächlich schnaubend aufeinander los.
    Tom zog Vivien zu sich. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Aber was hätte er auch sagen können? Er wollte Vivien mit sich fortreißen. Nur weg hier, dachte er. So schnell wie möglich zurück in die Stadt. Vivien aber stand starr, wie ein im Eis festgefrorener Baum. Sie konnte den Blick nicht von den Kämpfenden wenden. Schließlich schien sie der Preis zu sein, um den es bei diesem Duell ging.
    Mit einem Rundschlag, der ausgereicht hätte, eine kräftige Tanne zu fällen, versuchte Ackers, den Kopf des Professors zu spalten. Der sah das Beil auf sich zusausen und fiel, kurz bevor das Eisen seinen Kopf traf, in sich zusammen. Für den Bruchteil von Sekunden wusste Vivien nicht, ob er getroffen worden war oder nicht, so knapp tauchte er unter dem Schlag weg. Dann federte er wieder hoch, ganz heran an den Körper seines Gegners, und rammte ihm den Hirschfänger in den rechten Oberarm. Das Beil fiel in den Schnee. Ackers drehte sich um, entfernte sich zwei Schritte und brüllte vor Schmerz. Aus seinem Arm ragte der geriffelte Hornschaft des Hirschfängers.
    Nun griff der Professor nach dem Beil. Es war tief im Schnee versunken. Er musste regelrecht danach wühlen. Bis zu den Ellbogen steckten seine Hände im Schnee. Er schaute nicht hin, er fühlte nur. Nicht für einen Wimpernschlag würde er Ackers aus den Augen lassen. Das hatte er als Hillruc-Fürst gelernt. Der Blick war immer beim Gegner. Nie schweifte er ab. Auch nicht zu einer eigenen Verletzung. Und wenn dir ein Arm abgerissen wird, hatte sein Lehrmeister ihm eingebläut, und durch die Gegend fliegt. Schau nicht hin. Auch wenn er zuckend vor dir am Boden liegt. Du fixierst nur deinen Gegner. Töte ihn. Dann kümmere dich um deinen Arm.
    Solch einen guten Lehrer hatte Ackers nicht gehabt. Er umklammerte den Horngriff des Hirschfängers und zog die Klinge aus seinem Fleisch. Benommen taumelte er durch den Schnee und kehrte dabei sogar dem Professor den Rücken zu. Dann versuchte er, bergauf zu entkommen. Auch dies war eines Hillruc-Fürsten nicht würdig. Jetzt hatte Ullrich die Axt. Er hob sie hoch über den Kopf und jagte hinter Ackers her.
    Tom schaute weg. Am liebsten hätte er sich auch noch die Ohren zugehalten, denn er wollte es nicht krachen hören, wenn Ullrich Ackers’ Rückgrat zertrümmerte.
    Doch da wirbelte Ackers herum. «Stiiiirb, Toooiiiiii!!», brüllte er, den blutigen Hirschfänger in beiden Händen haltend, und führte den Stoß vorwärts aus, gegen Ullrichs Brust, die sich ihm geradezu stolz entgegenreckte. Schon sah Ackers sich als Sieger, da schnellte Professor Ullrichs rechtes Bein hoch. Sein Fuß traf Ackers mit solcher Wucht in die Weichteile, dass der rücklings in den Schnee plumpste.
    Mit irrem Blick schaute Ackers zu Ullrich auf. Der senkte die Axt langsam und schwang sie von rechts nach links, immer nahe an Ackers’ Kopf und wieder zurück, ganz so, als wollte er Schwung holen.
    Ackers schloss die Augen. Ullrich holte zum tödlichen Schlag aus.
    «Nicht!», schrie Vivien. «Nicht! Das hat doch keinen Sinn!»
    Ullrich lachte. «Willst du deinen Geliebten retten, Lin? Flehst du um Gnade für ihn?»
    Ein Lächeln huschte über Ackers’ Gesicht, als habe er nun doch den Sieg errungen, auch wenn er gleich geköpft wurde. Dann sauste das Beil nieder. Doch Ullrich spaltete nicht

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