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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich zu einer unhörbaren Melodie, ihre Schritte so leicht wie eine flüsternde Brise. Sie schien zu schweben. Dennoch war es peinlich zu beobachten, wie sich ausgewachsene Polizeibeamte wie liebeskranke Teenager aufführten.
    Sie war ein Star, daher auch das Aufgebot an nervtötenden Reportern vor dem Eingang zum Revier, doch Johnson wusste, dass es nicht nur um ihre Berühmtheit ging. Savannah Dubrinsky war eine Frau, die ein Mann niemals vergaß. Eine Frau, von der man träumte. Die Träume würden sich um heiße Nächte drehen, Seidenlaken, leidenschaftlichen Sex. Sie war eine lebendig gewordene Fantasie.
    Johnson warf einen flüchtigen Blick auf den Mann an ihrer Seite. Er war gefährlich, daran gab es keinen Zweifel. Dunkel.
    Bedrohlich. Er bewegte sich so leise, dass bestimmt niemand ihn entdecken würde, wenn er es nicht wollte. Nicht einmal seine Kleidung raschelte. Sein Haar war lang und dicht und wurde im Nacken von einem Lederband zusammengehalten.
    Er wirkte elegant, wie ein Pirat oder ein Fürst der Alten Welt.
    Sein Gesicht war faszinierend, markant und scharf geschnitten, mit außergewöhnlich hellen, silbrig schimmern den Augen, die keinerlei Emotion verrieten. Dies war ein Mann, mit dem man 144

    rechnen musste, hoch aufgerichtet, mit breiten Schultern und der Ausstrahlung absoluter Autorität. Johnson hatte bereits mit mächtigen, einflussreichen Männern zu tun gehabt, die jeden Tag wichtige Entscheidungen trafen. Doch dieser Mann war anders. Seine Macht umgab ihn wie eine zweite Haut. Johnsons Herz klopfte schneller, wann immer der Mann ihn mit seinen eigenartigen, beinahe raubtierhaften Augen ansah. Er blinzelte nicht. Es war beunruhigend.
    Allein die Körperhaltung des Mannes sagte schon alles. Gott sei dem gnädig, der dumm genug war, Savannah Dubrinsky auch nur zu nahe zu treten. Johnson war ein wenig besorgt gewesen, dass vielleicht einer der Verrückten in San Francisco versuchen würde, an die berühmte Illusionistin heranzukommen, während sie sich in der Stadt aufhielt. Doch jetzt kannte er ihren Ehemann und wusste, dass allein der Versuch ein Selbstmordkommando wäre.
    Johnson ließ Savannah den Vortritt in sein Büro und war nicht im Geringsten überrascht, dass ihr Ehemann es schaffte, sich zwischen ihn und Savannah zu schieben. Johnson schloss die Tür und widerstand der Versuchung, die Jalousien herun-terzulassen. Die gesamte Wache starrte durch die staubigen Glasscheiben, um einen Blick auf Savannah werfen zu können.
    Nie zuvor war Johnson aufgefallen, wie schmutzig sein Büro war. Eine dicke Staubschicht, fettige Pappschachteln mit Resten von Pizza und chinesischem Essen. Savannahs reine, traumhafte Schönheit ließ seinen Arbeitsplatz plötzlich noch schmutziger wirken. Am liebsten hätte er den Müll von seinem Schreibtisch in den Papierkorb gefegt, damit sie nicht von dem Anblick belästigt wurde. Zu seinem Entsetzen spürte er, dass er errötete. Auf dem Revier galt er als der Polizist, der nur mit seiner Arbeit verheiratet war, zynisch und unsensibel. Doch offenbar spielten seine Hormone gerade verrückt.
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    Johnson räusperte sich zwei Mal und nahm sich vor, sich vor diesen Leuten nicht zum Narren zu machen. »Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind, um uns zu helfen. Und ich weiß es zu schätzen, dass Sie den Toten identifiziert haben. Das war sicher sehr schwer für Sie.« Er zögerte, doch als keiner der beiden etwas sagte, fuhr er fort. »Wir würden gern einige Dinge klären, die mit der fraglichen Nacht in Zusammenhang stehen.
    Der Sicherheitsdienst und die Fahrer der Lastwagen haben bereits ausgesagt. Und Sie beide scheinen über wasserdichte Alibis zu verfügen, Mrs. Dubrinsky. Der Sicherheitsdienst hat gesehen, wie Sie das Gelände verließen. Peter Sanders hielt sich an der Laderampe auf. Wann haben Sie ihn zum letzten Mal lebend gesehen?«
    Savannah wusste, dass Gregori den Sicherheitsleuten diese Erinnerung suggeriert hatte, als sie das Stadion in der schrecklichen Nacht verlassen hatten. »Detective Johnson«, begann sie.
    Ihre Stimme war ebenso schön wie sie.
    »Nennen Sie mich David«, bat er plötzlich zu seinem großen Erstaunen.
    Ihr Ehemann regte sich. Es war nur eine unauffällige Bewegung, in der jedoch eine deutliche Warnung zu liegen schien.
    Die schimmernden, durchdringenden Augen des Mannes ruhten auf Johnsons Gesicht und sandten eine Botschaft von kaltem Wind, einem leeren Grab, einer Begegnung mit dem Tod. Er schluckte nervös und war

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