Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Kopf senkte sich wieder tiefer, dass die Spitzen seiner Zähne bereits ihre Haut berührten, unter der ihr Puls jetzt wie verrückt raste.
Doch durchdringendes Wolfsgeheul ließ ihn unerwartet innehalten. Er spürte die Kampflust seiner Gefährten.
Sofort sprang er auf. Schwer atmend setzte sich auch Daniela auf und sah ihn fragend an. Aber er konnte sich jetzt nicht mit ihr befassen, denn seine Sinne schlugen Alarm. Sein feines Gehör nahm Kampfgeräusche wahr. Blitzschnell drehte er sich um und kehrte zu seinen Gefährten zurück. Daniela würde er sich später vornehmen. Sie konnte ihm nicht entgehen.
Sicherlich würde Drazice, feige, wie er war, fliehen und die anderen im Stich lassen, wenn er es nicht schon längst getan hatte.
Als Valerij an die Stelle zurückkehrte, an der er die anderen verlassen hatte, stand er Razvan und einer Handvoll Werwölfe gegenüber, die ihn feindselig musterten. Der Rudelführer trat ihm als Einziger in menschlicher Gestalt gegenüber.
Valerijs Blick suchte nach den Gefährten. Zwei von ihnen waren der Übermacht der Werwölfe zum Opfer gefallen, der dritte geflohen. Auch Drazice war verschwunden. Er würde seinen Gefährten später zur Rechenschaft ziehen. Doch jetzt war nicht die Zeit, um abzurechnen.
Valerij sah auf, als der Werwolf auf ihn zustampfte. Der Boden bebte unter seinen Füßen.
„Razvan“, sagte Valerij und begegnete dem Blick des Herannahenden mit der gleichen Feindseligkeit.
„Du wagst es, in die Karpaten zurückzukehren?“ Valerij betrachtete Razvan voller Abscheu.
Razvans Mundwinkel zogen sich vor Wut nach unten. Er ballte seine riesigen Fäuste, dass die Adern an seinen Armen wie dicke Kordeln hervortraten.
„Um mir das zurückzuholen, was mir gehört! Ich bin der rechtmäßige Fürst der Karpaten, cel Bâtrân! Ich und nicht du!“, keifte der Werwolf und pochte mit der Faust gegen seinen Brustkorb.
Valerij reagierte auf den Ausbruch des Werwolfs gelassen.
„Dazu musst du mich schon besiegen. Muss ich dich an unseren letzten Kampf erinnern?“ Razvan war ihm damals im Kampf unterlegen. Damals stand er Razvan allein gegenüber, während ihn heute Werwölfe umzingelten. Zwar verschafften Valerijs dämonische Kräfte einen großen Vorteil, dennoch würde es schwer werden, gegen diese Übermacht zu gewinnen.
„Ihr fühlt Euch zu sicher, cel Bâtrân“, erklang eine vertraute Stimme hinter Razvan. Der bullige Rudelführer trat beiseite und gab den Blick auf Drazice frei, in dessen Augen das blaue Dämonenfeuer glomm. Auch diesen Gegner durfte er nicht unterschätzen. Valerij knurrte vor Zorn. Er würde dem Baron für den Verrat den Kopf abreißen. Das feiste Grinsen Drazices machte ihn rasend. Er verfluchte sich tausendfach dafür, ihn verschont zu haben.
„Drazice, Sie dreckiger Verräter. Dieses Mal sind Sie zu weit gegangen, als Sie sich mit den Werwölfen gegen mich verbündet haben. Es wird mir eine Freude sein, Sie mitsamt dem Wolfspack in die Hölle zu befördern.“ Valerijs Augen verengten sich, während seine Nasenflügel vor Wut bebten.
Drazice legte den Kopf in den Nacken und lachte.
„Gebt auf. Eure Zeit ist um, Karpatenfürst. Ihr habt keine Chance gegen Prinz Razvan und sein Rudel.“
Die Wölfe scharrten mit den Pfoten im Staub und funkelten ihn an. Sie warteten voller Ungeduld auf das Kommando des Anführers zum Angriff.
„Ein cel Bâtrân kapituliert nie.“ Valerijs Stimme verzerrte sich, wurde tiefer und dröhnender, wie immer, wenn die dämonische Seite in ihm im Zorn die Oberhand gewann.
Anton Drazice seufzte und rollte mit den Augen.
„Ich sehe keinen Eurer Gefolgsleute mehr. Ihr seid allein. Sie wissen längst, dass Ihr verloren habt, und sind geflohen.“ Drazice feixte.
„Drazice, du irrst dich, er ist nicht allein.“
Valerijs Kopf flog herum. Daniela stand neben ihm mit glühenden Wangen und hielt das Schwert in der Hand.
Sie war wieder zurück, die Kriegerin mit dem entschlossenen Blick.
In diesem Moment bewunderte er ihren Mut und gleichzeitig verstand er nicht, weshalb sich eine Dcera auf die Seite eines Vampirs schlug, der sie gerade hatte umbringen wollen. Ein seltsam warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus, das er nicht beschreiben konnte.
Drazices Miene verdüsterte sich schlagartig, als er Daniela erblickte.
„Ihr enttäuscht mich, cel Bâtrân. Ich dachte, Ihr hättet die Dcera längst umgebracht.“
„Das könnte dir so passen“, stieß sie hervor.
Valerij spürte, wie die
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