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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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ein breitschultriger Kerl mit pockennarbiger Visage und Hakennase. Sein kleinerer Kumpan, der dicht hinter ihm lief, kicherte. Die spitzen Eckzähne, die aus seinem Mund herausragten, verliehen seinem hageren Gesicht etwas Frettchenhaftes. Er knöpfte in seiner Erregung bereits im Laufen die Hose auf. Gier loderte in seinen Augen. Alles, was Daniela spürte, waren Angst um den Jungen und grenzenlose Wut auf seine Verfolger. Die Vampire holten ihn schließlich ein.
    „Was für ein wohlgeformter Körper, die zarte Haut. Sein Blut riecht süß. Er muss mir gehören.“ Der Hagere schloss die Augen und fauchte leise. Die spitzen Eckzähne blitzten gefährlich in der Dunkelheit auf.
    Der Knabe wich langsam zurück. Seine Augen flogen umher auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit.
    „Nun zier dich nicht. Du kennst das doch von deiner Alten.“ Die Augenbrauen über der Hakennase zogen sich drohend zu einem Strich zusammen. Der Vampir trat einen Schritt auf den Jungen zu und baute sich wie ein Felsen vor ihm auf.
    „Nein! Bitte lasst mich! Nehmt doch eine von den Huren!“, rief der Knabe und hob abwehrend die Arme. Seine Furcht brandete wie eine Welle zu Daniela. Für einen Moment überlegte sie, sofort einzuschreiten und sich zwischen ihn und die Vampire zu stellen, aber das hätte die anderen im Lager alarmiert. Gegen ein Dutzend Vampire zu kämpfen wäre Wahnsinn. Sie durfte nicht unüberlegt handeln, sondern musste auf eine günstigere Gelegenheit warten.
    Der Arm des Hakennasigen schnellte nach vorn, um den Jungen zu greifen. Doch der reagierte, indem er wieselflink unter dem Arm des Vampirs hindurchtauchte und die Flucht antrat. Das hast du gut gemacht, Junge. Daniela lächelte.
    Der Vampir mit der offenen Hose amüsierte sich über das Missgeschick des anderen, der mit wutverzerrter Miene dem Jungen hinterhersah und derbe Flüche ausstieß.
    „Du kannst uns nicht entkommen!“, schallte seine tiefe Stimme durch den Wald.
    „Ergreif ihn endlich, damit wir uns an ihm laben können“, befahl der Hagere seinem Begleiter und trat voller Ungeduld von einem Bein auf das andere.
    Daniela schulterte die Armbrust und legte sich auf die Lauer, bereit, den Knaben zu verteidigen. Sie konnte ihn nicht der Willkür dieser blutsaugenden Bestien überlassen. Um keinen Preis der Welt.
    Na, wartet, euch werde ich die Suppe gründlich versalzen.
    Als der Junge sich direkt unter ihr befand, versetzte sie sich nach unten, packte ihn und saß einen Wimpernschlag später wieder mit ihm in der Astgabel. Sie presste ihre Hand fest auf seinen Mund. Er zitterte wie Espenlaub und starrte mit angstgeweiteten Augen nach unten, aber er machte keine Anstalten, zu schreien. Ihrem feinen, vampirischen Gehör entgingen nicht die raschen und dumpfen Schläge in seiner Brust.
    Die Fähigkeit des Translozierens verdankte sie ihrem Vater. Manchmal begrüßte sie diese besonderen Eigenschaften, die ihr wie jetzt halfen.
    Sie schob den Jungen beiseite gegen den Stamm und bedeutete ihm mit Gesten, still zu bleiben und sich nicht zu bewegen.
    „Da hat ihn sich einer vor uns geschnappt. Wir haben ihn zuerst entdeckt.“ Der Große stützte empört die Hände in die Hüften und sah zur Baumkrone auf, in der sich Daniela versteckte. Über den einfältigen Gesichtsausdruck des Vampirs hätte sie fast laut gelacht. Die dachten doch tatsächlich, ein anderer Vampir hätte ihnen die Beute vor der Nase weggeschnappt. Umso besser für sie.
    „Gib ihn heraus, Pavel. Ich will ihn. Jetzt!“ Der Hagere stampfte mit dem Fuß auf.
    Am liebsten hätte sie ihm entgegengeschleudert, dass sie nicht dieser Pavel war, aber hier war es angebracht, zu schweigen.
    Geräuschlos legte Daniela die Armbrust an, in die noch der Silberpflock gespannt war. Töten oder getötet werden. Wie oft war sie in ihrem Leben vor diese Entscheidung gestellt worden? Entweder die Vampire oder sie und der Junge.
    Sie visierte den Hakennasigen an, der ein leichtes Ziel bot.
    Langsam spannte sie die Sehne, bis ihre Finger sich öffneten. Der Silberpflock surrte durch die Luft und bohrte sich in die Brust des Vampirs. Sofort züngelten Flammen aus der Wunde. Mit einem erstickten Aufschrei sank er auf die Knie. Der Pflock, der in seinem Körper steckte, verbrannte ihn von innen. Sie erwartete von seinem Kumpan einen Angriff, aber der rannte in Panik davon. Daniela spannte in Windeseile einen neuen Pflock ein und zielte auf den Flüchtenden. Doch dieses Mal verfehlte sie ihr Ziel und der Pflock

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