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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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viel über uns. Wir können es uns nicht leisten, mit unserem Namen im Detail in diese Sache hineingezogen zu werden. Können Sie die Sache für uns übernehmen?«
    Lu Bing ließ sich mit seiner Antwort Zeit. »Ich werde die Angelegenheit meinem Stellvertreter übergeben und mit unserem Weihrauchmeister reden. Wir werden dir helfen. Vergiss aber nie, dass du uns etwas schuldest.«

    Hausdurchsuchung

    Am übernächsten Tag, nachdem Sandra Millberger und Kommissar Fuchs bei Kunigunde Holzmann zu Gast waren, fuhren sie mit einem Großaufgebot an Polizeifahrzeugen, früh morgens um acht Uhr, vor dem Immer-Frisch-Supermarkt vor. Toni Wellein und Lin Sang hatten gerade die Zugänge zum Supermarkt aufgesperrt.
    Die Untersuchung der Kühlflüssigkeit in Hubertus Sappers Wagen zeigte eindeutige Ergebnisse: Bei dem Kühlmittel handelte es sich um FCKW R12. Die gleiche Analyse ergab sich, nachdem das kaltgepresste, türkische Olivenöl aus dem Fahrzeug von Uhse-Meier untersucht worden war. Carmen Prell, die zuständige Staatsanwältin unterschrieb den Hausdurchsuchungsbefehl, ohne mit der Wimper zu zucken oder eine Rückfrage zu stellen.
    Der Fahrer des Flensburger Erotikunternehmens brach unter der Last der eindeutigen Anschuldigungen sein Schweigen und bestätigte »Immer Frisch« als den Ladeort der Ware. Sein Arbeitgeber habe mit der Angelegenheit nichts zu tun, bestätigte er. Vielmehr habe er auf eigene Rechnung gehandelt, in der Hoffnung, die verbotene Chemikalie gewinnbringend, auf eigene Rechnung, weiter verkaufen zu können.
    Sandra Millberger und Gerald Fuchs schritten entschlossen auf den Eingang des Supermarktes zu und hielten dem total verblüfften Toni Wellein den Hausdurchsuchungsbefehl unter die Nase. Der flippte total aus.
    »Schbinnd iehr edz? Was solln nach dees? Lassd mer mei Ruh, iech hab ka Zeid fier eiere Schbäßli, iech muss ärwern!«
    »Sehr geehrter Herr Wellein«, reagierte Sandra Millberger energisch, »mit Spaß hat das absolut nichts zu tun. Es besteht der Verdacht, dass in diesem Supermarkt Handel mit der verbotenen Chemikalie FCKW betrieben wird. Ob diese Verdachtsmomente begründet sind oder nicht – genau dies möchten wir herausfinden. Wir fordern Sie, auch in Ihrem Interesse, zur offenen Mitarbeit auf. Bitte geben Sie unseren Beamten jedweden Zugang zu allen Büro-, Lager- und Verkaufsräumen.«
    Kommissar Fuchs gab seinen Beamten ein Zeichen. Dutzende von Polizeibeamten fielen wie die Heuschrecken über die gesamte Supermarktanlage her.
    »Bitte händigen Sie unseren Beamten sämtliche Schlüssel zu Ihrem Zentrallager aus!«, setzte die Assistentin ihre Ansprache an den Supermarktleiter fort. »Sollten Sie sich weigern, sehen wir uns leider genötigt, das Lager gewaltsam zu öffnen. Damit nicht genug. Wie Sie dem Hausdurchsuchungsbefehl eindeutig entnehmen können, sind wir auch berechtigt, Ihren Privatwohnsitz einer Durchsuchung zu unterziehen. Ich muss Sie deshalb auffordern, Ihre Lebenspartnerin anzuweisen, uns zu Ihrem privaten Wohnheim zu begleiten und uns freien Zugang zu Selbigem zu gewähren.«
    Toni Wellein begehrte auf das Heftigste auf und beschimpfte die Beamten auf das Wüsteste. Es half nichts. Schließlich bat er seine chinesische Freundin, die Polizeibeamten zu ihrem Haus zu begleiten und ihnen freien Zugang zu ermöglichen.
    Die Polizei wurde an beiden Orten sehr schnell fündig. Das als Olivenöl deklarierte FCKW stapelte sich eimerweise bis an die Decke eines durch eine Stahltüre gesicherten Lagerraumes. In Toni Welleins Schreibtisch stießen die Beamten auf einen dicken Stapel an Spediteurübernahmebescheinigungen, Frachtbriefkopien und Abholscheinen. Daraufhin wurden sämtliche Computer und Büroakten konfisziert und in Pappkartons abtransportiert. Toni Wellein wurde vorläufig festgenommen.
    Seine Freundin erlebte ebenfalls einen Alptraum. Die Beamten durchsuchten jede Schublade, jeden Schrank, jede Kommode. Dabei nahmen sie keine Rücksicht, ob sich darin persönliche Wäsche oder andere private Gebrauchsgegenstände befanden. Sie schmissen ihre sämtliche Unterwäsche auf die Betten. Gustav Haeberles Laptop fanden sie unter ihren BH’s. Lin Sang war sofort klar, dass das Spiel aus war.
    Endlich zogen die Polizeibeamten ab. Laptops, private Büroordner und privaten Schriftwechsel hatten sie mitgenommen. Zwischendurch rief Toni an und teilte ihr mit, dass er vorläufig festgenommen worden war. Er hoffte so schnell wie möglich wieder auf freien Fuß gesetzt zu

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