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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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Freindin vom Toni Deidsch verschdehd, woar fier uns die Sach kloar. Dann hamm mier den Freind vo der Retta …«
    »Undermieder!«, korrigierte Retta Bauer.
    »Also mier ham den Dirg Loos, su an aldn Breißn-Daggl, der bei der Retta wohnd, gebedn, in seim Läbdob den Noma Lin Sang eizugebn. Nu bevor der dees gmachd had, sachd doch der ›Lin Sang!? Lin Sang!? Woar dees ned a Kieneesin, die bei der Olymbiade in Adeen a Silbermedalje im Bognschiessn gwunna had?‹ Wos sachd mer edz do dazu? Iech häd dees nie dengd, dass Breißn aa fier wos nidzli sen. Und wies der Deifl will, hadder rechd ghabd, der Sauerländer Breißnkubf!«
    Sandra Millberger musste mit Gewalt das Lachen zurückhalten und bewunderte die alte Dame. »Jedenfalls«, fuhr die Kunni fort, »had dees scho zammbassd, die kieneesische Bognschidzin und der Mord an den Waiblinger Groddnmolch. Und dann hamm die Redda und iech beschlossn, dass mers bsuchn. Dees hammer aa gmachd und mier hammera gleich aufn Kubf zugsachd, dass sie den Haeberle und den Hubertus Sapper aufn Gwissn had. Zerschd hads bleed gschaud. Dann senn iehr die Nervn durchganga, und sie had dees bfliedschn ogfangd. Rodz und Wasser had’s gheuld. Nach fimbf Minuddn, mier ham dengd, mier hehrn ned rechd, fängds auf amol des Derzähln oh. A bissla Midleid hammer scho middera ghabd, wie su doghoggd woar, wie a Heifla Elend. Dann hads ganz ruhich des Schimbfn ogfanga. Zerschd had’s den Toni verfluchd. Dassers in dees Kaff miedgschlaafd had. Dann had si si selber verfluchd, dass si si auf dees Ganze ieberhabd eiglassn had. Dann hads derzähld, dass dem Hubsi drei greene Gnollnblädderbils in Korb neiglechd had, weil er dem Toni drohd had, ihn an die Bolizei zu verbfeifn. Iehr Toni, der Debb, had nämli – wie mier ja vo der Veronika derfoahrn ham – aus Gudmiedichkeit dem Hubsi sei Glimaanlach in seim aldn Audo mid dera Gifdbrieh aufgfilld. Do is der Hubsi schdudzich worn und wolld aa an dem Gschäfd verdiena. No ja, schließlich is ieber den Groddnmolch hergfalln, weil der den Geldmacher in an Karbfndeich versengd had und weils midgrichd had, dass der kurz vor seiner Verhafdung gschdandn is. Wenn dees bassierd wär, hads gsachd, wär dees ganze scheene Gschäfd mid dem FCKW suwiesu aufgfloogn. Drum is iehr nix andersch iebrig bliebm, als den Groddnmolch aa umzubringa. Bridscherbraad hads uns derzähld, dass in Toni sei Audo gschdiegn und nach Bommersfeldn gfoahrn is. Der Toni woar ja ned daham. Der woar bei seim Schafkubfabnd im Ring-Café. Dass den Groddnmolch mid zwaa Bfeil derschossn had, woar ehra a Zufall. Eigendlich hads vorghabd, den Haeberle mid an Messer umzubringa. Abber nachdem der Groddnmolch vo Kieena aus in des Hodel gloggd worn is und die Lin Sang gsehgn had, dass do im Schlossbarg die junga Mänädscher mid Bfeil und Bogn rumghubfd sen, hads iehrn Blan geänderd und had an Bogn und a boar Bfeil glaud. No ja, schiessn hads ja kenna, wie mer dann gsehgn had. Wies uns die Gschichd derzähld ghabd had, hads widder dees Schimbfn ogfangd. Desmol ieber an Kieneesn. An Tang Kelin, der iehr die ganze Woar eibroggd had. Der hads in die ganze Scheiße neigriddn, hads gsachd. Dees hammer abber ned ganz verschdandn, weil, wies su middn im Schimbfn woar, glingelds an der Dier. Auf amol schbringds auf, wie vo der Darandl gschdochn, rennd zum Fensder, schaud naus, reißd dees Delefonkabl aus der Wend, baggd iehre Hausschlissl, rennd zur Dier, schberrd uns ei und verschwind. Su schnell hammer gor ned schaua kenna. Jedenfalls, draußn auf der Schdrass schdehd a schwarzer Audi. Sie schbringd in dees Audo und weg woars. Der Retta iehr Undermieder, der Dirg Loos, der vorm Haus auf uns gward had, siechd nu, dass der Audi a Minchner Audonummer ghabd had, und had si die Nummer gmergd. Den Resd kemmer ja.« Kunigunde sah sich in der Runde um. »Jednfalls«, beendete sie ihre Rede, »had der Dirg einwandfrei gsehgn, dass in dem Audo a Kienees ghoggd woar, der die Lin Sang abghuld had.«
    »Das wissen wir«, bestätigte Sandra Millberger Kunnis Schilderungen, »der Wagen wurde in München als gestohlen gemeldet.«
    »Sie ist ihrem Mörder direkt in die Arme gelaufen«, ergänzte Hauptkommissar Joerg Kraemer Sandras Ausführungen. »Ihr angeblicher Retter hat sie betäubt und nachts bei lebendigem Leibe im Backofen an der Schlossgrabenstraße verbrannt. Die Buchstaben ›yìsi‹ haben übrigens auch eine Bedeutung. Wir haben sie einem Sinologen gezeigt. Der hat uns aufgeklärt, dass es sich im

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