Kat und der heissbluetige Spanier
auf?“, wollte Carlos mit unsicherer Stimme wissen. „Gehörst du zu den Frauen, deren Leben von ihrem unkontrollierten sexuellen Hunger bestimmt wird und die sich jeden Mann schnappen, der zufällig ihren Weg kreuzt?“
Seine brutalen und ungerechten Worte taten so weh, dass Kat innerlich um Luft rang. Es dauerte einen Moment, bis sie zu einer Antwort fähig war. „Könnte man über dich nicht genau das Gleiche sagen?“, fragte sie dann zynisch zurück. „Ich meine, angesichts deiner hervorragenden Kusstechnik scheinst du einige Übung zu haben …“
„Das habe ich auch nie bestritten, Princesa .“
„Wie denn auch, wenn die letzte Übungsstunde erst gestern stattgefunden hat“, höhnte Kat und lachte hart und triumphierend, als sie seine irritierte Miene sah.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„So schnell streicht der große Womanizer Carlos Guerrero seine Gespielinnen also aus seinem Gedächtnis!“
„Ich habe gestern keine Frau in den Armen gehalten.“
„Und was ist mit der Besitzerin des goldenen Bikinis?“
„Wovon, zur Hölle, redest du überhaupt?“
„Ich rede von dem goldenen Bikini-Top, das ich mitten in dem Chaos auf dem Boden des Esszimmers gefunden habe, in dem du mit dieser … Dame offensichtlich eine Orgie hast steigen lassen!“
Entsetzt über ihre völlig absurde und unangebrachte Eifersucht hoffte Kat nur, dass man sie ihrer Stimme nicht anhörte. Plötzlich erhellte ein glitzerndes Lächeln Carlos’ düstere Miene, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Es war unglaublich, wie attraktiv und anziehend dieser arrogante Spanier wirkte, wenn er lächelte.
„Tania Stephens … die hatte ich völlig vergessen.“
Schlagartig war Kat ganz elend zumute. Beschämt über ihr kindisches Verhalten und noch beschämter über die nagende Sehnsucht nach Carlos’ Berührungen, rang sie um Fassung. Ob diese Tania sich bei Carlos’ Küssen auch so schwach und hilflos gefühlt hatte? Hatte sie sich mit der gleichen Bereitwilligkeit an ihn geklammert und seine sexuelle Lust befriedigt, nur um am nächsten Tag bereits vergessen zu sein?
Kat presste die Lippen zusammen. Zum Glück bin ich gerade noch davongekommen!hielt sie sich energisch vor Augen.
„Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden warst du mit einer Frau im Bett, die du jetzt bereits vergessen hast?“, konnte sie sich dann doch nicht verkneifen.
„Ich habe nicht mit ihr geschlafen.“
„Ha! Willst du etwa behaupten, sie hätte dich abgewiesen?“
„Natürlich nicht“, erklärte er arrogant. „Alle Frauen wollen mit mir ins Bett. Hast du selbst es mir nicht gerade eben mehr als deutlich signalisiert?“
Schon wollte sie aufbrausen, doch als sie die verräterische Röte spürte, die ihr ins Gesicht stieg, sprach sie rasch weiter. „Also, wer war sie?“
Wieder lächelte Carlos, diesmal aber kalt und zynisch. „Eine Journalistin, die eine Art Biografie über mich schreibt. Also lud ich sie ein, um herauszufinden, ob ich mit ihrer Sichtweise leben kann oder die eine oder andere Korrektur angebracht wäre.“
„Warum sollte irgendjemand eine Biografie über Carlos Guerrero schreiben?“
In seinen schwarzen Augen blitzte es humorvoll auf. „Keine Idee?“
Kat schüttelte den Kopf. „Außer … weil du so reich bist? Oder unerträglich arrogant und anmaßend?“
Er lachte erheitert auf. „Reichtum an sich ist wahrlich keine herausragende persönliche Leistung oder gar fesselnde Charaktereigenschaft. Das solltest du doch am besten wissen, nicht wahr, Princesa ?“
Plötzlich erinnerte sich Kat an das Foto von Carlos als erfolgreicher junger Matador … an sein attraktives dunkles Gesicht über der bestickten Jacke und den stolzen Ausdruck in den schwarzen Augen, doch ohne den Zynismus, den er erst in den Folgejahren entwickelt zu haben schien.
„Stierkampf“, murmelte sie gedankenverloren. „Sie wollte über deine Zeit als Matador schreiben.“
„Das wollen sie alle“, bestätigte Carlos nach einer Pause fast widerstrebend.
„Aber warum? Weil es so … aufregend und exotisch ist? Oder weil kaum jemand den Beruf als Stierkämpfer als eine echte Karrierechance ansieht?“
„Von beidem etwas, würde ich sagen.“ Als er sah, dass ihr die Antwort nicht reichte, seufzte Carlos. „Es ist über zehn Jahre her, dass ich die Stierkampfarena verlassen habe, und Tania Stephens will unbedingt herausfinden, warum.“
„Und warum hast du aufgehört?“
„Was lässt dich vermuten, dass ich ausgerechnet mit
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