Kat und der heissbluetige Spanier
die sich mit panischem Ausdruck in den weit aufgerissenen Augen wie ein ängstliches Tier hinter einem riesigen Pashmina-Schal zu verstecken versuchte.
Doch das Schlimmste war die Schlagzeile über dem Horrorbild.
Guerreros Society-Babe nach dem Besuch bei ihrem Gynäkologen
Kat schluckte trocken und zwang sich weiterzulesen.
Der ehemals berühmte Stierkämpfer Carlos Guerrero ist allgemein für seine Geheimniskrämereien bekannt, und seine derzeitige Begleiterin scheint in seine Fußstapfen treten zu wollen. Gerade erst von einer Mittelmeerkreuzfahrt auf der Luxusjacht des spanischen Multimillionärs zurückgekehrt, zeigte sich die atemberaubend attraktive Kat Balfour beim Verlassen von Dr. Steven Smiths gynäkologischer Praxis in der Harley Street mehr als zugeknöpft und war zu keinem, wie auch immer gearteten, Statement bereit. Dr. Smith ist seit letztem Jahr, nach der gelungenen Entbindung einer königlichen Prinzessin, zu einer Berühmtheit avanciert. Doch sein Pressesprecher verweigerte jeden Kommentar bezüglich einer möglichen Schwangerschaft eines der partyerprobten Balfour-Mädchen.
Kat Balfour stammt aus einer der reichsten und skandalträchtigsten Familien des Landes, und auch ihr neuer Beau ist weit mehr als ein bloßes Anhängsel.
Carlos Guerrero, mächtiger Finanztycoon und berüchtigter Playboy, galt bis zu seinem dramatischen Abgang vor fünfzehn Jahren als Spaniens berühmtester Matador.
Wer weiß? Vielleicht steht der Mann, den spanische Gazetten mit dem Spitznamen „Corazón Frío“ belegten – was so viel bedeutet, wie „Herz aus Eis“ –, mit der kapriziösen Kat Balfour an seiner Seite jetzt vor der größten Herausforderung seines Lebens!
Völlig benommen schüttelte Kat den Kopf und fuhr sich mit der Hand über die Augen.
„Aber man hat mich ja nicht einmal um eine Stellungnahme ersucht!“, sagte sie fassungslos. „Ich habe gar keinen Fotografen gesehen!“
„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, schäumte Carlos. „Bedauerst du etwa, nicht noch mehr Details ausposaunt zu haben?“
Sie hob das Kinn und setzte sich kerzengerade auf. „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen?“
„Ganz einfach!“, fauchte er sie an. „Und bevor du dich jetzt in einer halbherzigen Verteidigung verlierst, möchte ich dich nur daran erinnern, dass es in erster Linie darum geht, dass du mich angelogen hast, Kat! Aber darüber könnten wir leicht den ganzen Morgen diskutieren, und nichts davon wäre relevant oder dem Thema angemessen. Im Grunde geht es nur um eines!“ Carlos schien sie mit seinen schwarzen Augen förmlich durchbohren zu wollen. „Bist du schwanger oder nicht?“
In der entstehenden Pause rang Kat verzweifelt die Hände im Schoß, weil sie genau wusste, wenn sie versuchte, ihm zu erklären warum und weshalb …
„Ich …“
„Ja oder Nein?“
„Ja! Ja!“
Zischend stieß Carlos den angehaltenen Atem aus. „Dann hast du mich also tatsächlich angelogen!“
„Nicht wirklich“, verteidigte Kat sich schwächlich.
„Was soll das heißen?“, fragte er kalt.
„Ich dachte …“, begann Kat und verstummte sofort wieder, als sie zu ihrem Entsetzen spürte, wie sie errötete. „In der letzten Nacht an Bord hatte ich die typischen Bauchschmerzen, und als ich am Morgen das Blut sah …“, verlegen presste sie die Handflächen gegen die brennenden Wangen. „Ich habe wirklich gedacht, das Thema Schwangerschaft wäre passé. Aber nach einigen Tagen zeigten sich erste Anzeichen, die mich völlig verunsicherten.“
„Und da ist dir nicht eingefallen, mich anzurufen und darüber zu informieren?“
„Natürlich habe ich daran gedacht!“, empörte sie sich. „Ich wollte nur ganz sicher gehen und meine Vermutung durch einen Arzt bestätigen lassen.“
„Oder hattest du vielleicht noch etwas anderes im Sinn und hast deshalb einen Facharzt aufgesucht?“, fragte er misstrauisch.
Es dauerte einen Moment, bis Kat ihm folgen konnte. Doch kaum hatte sie begriffen, worauf Carlos anspielte, wurde ihr regelrecht übel und sie sprang vom Sofa auf. „Wie … wie kannst du mir nur etwas Derartiges zutrauen?“ Ihre Wut und Empörung waren so groß, dass sie am ganzen Leib zitterte, und Carlos die Hand ausstreckte, um sie zu stützen, aus Angst, sie könne straucheln.
„Rühr mich nicht an! Verschwinde!“
Ihre Aufregung war so vehement, dass Carlos es für besser hielt, ihr wenigstens mehr Raum für ihre überschäumenden Emotionen zu geben. Darum zog er
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