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Kat und der heißblütige Spanier

Kat und der heißblütige Spanier

Titel: Kat und der heißblütige Spanier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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dir darüber reden will?“, erwiderte er. „Mit einer Frau, deren Definition von einem harten Tag sich darin erschöpft, ihre Nägel ausnahmsweise selbst lackieren zu müssen, weil ihre Nail-Stylistin erkrankt ist.“
    Sein Sarkasmus verletzte sie, das war nicht zu übersehen. Doch das kümmerte Carlos nicht. War es nicht höchste Zeit, dass ihr jemand die Augen über ihr nutzloses Dasein öffnete?
    Außerdem hatte er sich geschworen, niemals und niemandem gegenüber jene Zeit zu erwähnen, um nicht immer wieder den Schmerz und die Pein seiner turbulenten Jahre in der Arena aufzurühren. Eine Qual, die nicht mit dem Stierkampf an sich zusammenhing, sondern mit seinem Vater, der ihm auf jede erdenkliche Art das Leben zur Hölle gemacht hatte.
    Die hartnäckige Journalistin hatte jeden Trick in die Waagschale geworfen, um dem Geheimnis in seiner Vergangenheit auf die Schliche zu kommen. Carlos vermutete, dass der Verleger sie speziell wegen ihrer unleugbaren, mit Skrupellosigkeit gepaarten Schönheit ausgesucht hatte.
    Als der gemeinsame Lunch in ihren Augen zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hatte, schlug Tania Stephens eine kleine Champagner-Siesta auf dem Sonnendeck vor. Ohne seine Antwort abzuwarten, schlüpfte sie aus ihrem eleganten Kostüm, befreite sich von dem winzigen Bikinioberteil, das sie unter der ärmellosen Seidenbluse trug, und warf es lachend hinter sich. Dabei präsentierte sie ihm ihre blassen, perfekt geformten Brüste wie ein Geschenk, das man nicht ablehnen konnte. Den kirschroten Mund leicht geöffnet, fuhr sie sich dann auch noch herausfordernd mit der Zungenspitze über die volle Unterlippe.
    Natürlich hatte Carlos das erregt, schließlich war er ein Mann aus Fleisch und Blut, aber Sex, der ihm so offensichtlich auf einem Tablett serviert wurde, war noch nie sein Ding gewesen.
    Jetzt schaute er in Kats klare blaue Augen und überlegte, ob er ihr nicht genau das sagen sollte. Denn im Grunde genommen benahm sie sich doch keinen Deut anders als die aufdringliche Journalistin, oder? Dabei war sie hier an Bord, um ihren Job zu tun und nichts anderes. Das durfte er nur nicht immer wieder vergessen!
    Er hatte ihrem Vater sein Wort gegeben. Aber warum hatte er sie dann geküsst? Und warum ließ ihn die Erinnerung an den einen Kuss nicht los?
    „Du solltest endlich frühstücken, es ist schon fast Mittag“, erklärte er zusammenhanglos. „Und danach beseitigst du das Chaos im Esszimmer.“
    „Und wenn ich das nicht tue?“
    Ganz langsam beugte Carlos sich vor, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
    „Dann, Princesa , verliere ich langsam endgültig die Geduld mit dir, und das wäre eine Erfahrung für dich, auf die du lieber verzichten solltest, glaube mir. Und je eher du deine Pflichten an Bord erledigst, desto eher kannst du gehen und befreist uns beide damit aus diesem infernalischen Martyrium.“
    Noch Sekunden nachdem Carlos’ hohe Gestalt aus ihrem Blickfeld verschwunden war, stand Kat geschockt auf der gleichen Stelle und versuchte, ihr wildes Herzklopfen unter Kontrolle zu bekommen. Instinktiv legte sie einen Finger auf die geschwollenen Lippen, auf denen sie immer noch seine zu spüren glaubte.
    War das wirklich ein und derselbe Mann, der sie in einem Moment voller Leidenschaft an sich gezogen und mit verzehrendem Hunger geküsst hatte und sie anschließend verbal in den Boden stampfte, als wäre sie das verabscheuungswürdigste Wesen unter der Sonne?
    So kalt und abgebrüht, wie Carlos Guerrero sich ihr gerade präsentiert hatte, saß er jetzt bestimmt unter Deck in einer gemütlichen Kabine und tippte auf seinem Notebook herum, das er sich unter den Arm geklemmt hatte, bevor er ging. Während sie seinen Dreck wegmachen musste!
    In der nächsten Sekunde hörte Kat einen Außenbordmotor und wusste instinktiv, dass ihr Peiniger sich auf und davon machte. Ein Blick über die Reling bestätigte ihre Vermutung. Wie ein silberner Pfeil schoss das kraftvolle Speed-Boot an der Längsseite der Corazón Frío über die azurblauen Wellen. Der Fahrtwind zerzauste die schwarzglänzenden Locken des Mannes am Steuer, das klassische, bronzefarbene Profil wirkte wie aus Granit gemeißelt.
    Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, dann wandte Carlos sich ab und beschleunigte seine Höllenfahrt, als wolle er Kat nachdrücklich demonstrieren, dass er die Freiheit hatte, zu kommen und zu gehen, wie er wollte.

5. KAPITEL
    Während Carlos am Horizont verschwand, blieb Kat

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