Kate und Leah
gebrochenes Herz zu heilen, aber Leahs Herz war nicht gebrochen. Sie hatte gelitten, weil sie lernen musste, was sie wollte und was nicht. Wie hatte sie je denken können, dass sie ihn nicht wollte?
Und sie wusste jetzt auch, dass sie nicht mehr das haben wollte, was sie mit Mike hatte.
Sie wollte das, was sie zum Glück schon gefunden hatte – sie wollte Brandon.
»Was macht die Arbeit? Kümmerst du dich immer noch um die Geschäfte?«
Der Ansatz seines Lächelns wärmte sie. Der Schritt, den er sich von Crissy entfernte, mochte nur eine Fußlänge haben, aber er hätte auch eine Meile messen können. »Ja, ich glaube, das kann man so sagen.«
»Es ist gut, dich zu sehen«, sagte sie schließlich.
Er nickte wieder. »Ja, geht mir auch so.«
Sie atmete tief ein, was sie größer machte. Kräftiger. Das lag an ihm, wurde ihr bewusst, dafür reichte ein Nicken. Ein Blick. Dieses Lächeln. Mit Brandon hatte sie sich stärker gefühlt. Zwei Wochen waren vergangen, aber das hatte sich nicht verändert.
»Ich gehe nach Hause«, sagte sie leise und schaute nicht zu Crissy. Nur auf ihn.
Sie sah den Schimmer des Verstehens über sein Gesicht huschen. Er konnte wirklich nichts verbergen. Leah ging an ihm vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen, aber sie spürte das Gewicht seines starrenden Blicks, der ihr folgte. Sie war drauf und dran, sich nach ihm umzudrehen. Sie fand die Schlüssel in ihrer Tasche, und mit dem Aufschließen des Autos stieß sie zischend die Luft aus, die sie angehalten hatte.
»Wer war das?«, hörte sie Crissy fragen, aber Leah saß im Auto und schloss die Tür, bevor sie die Antwort hörten konnte.
Dann fuhr sie nach Hause und wartete.
Er brauchte zwei Stunden, bis er bei ihr war.
Leah, deren Appetit durch Besorgnis ersetzt worden war, hatte die Sushi nicht mehr essen können. Sie hatte geduscht und ihre Arbeitskleidung gegen eine weiche Baumwollhose und ein Tanktop getauscht. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengefasst. Ihr Make-up hatte sie auf ein Minimum reduziert.
Sie öffnete die Tür sofort nach dem Klopfen. Er füllte den Türrahmen von oben bis unten und von einer Seite zur anderen. Er trat nicht auf sie zu; er wartete, dass sie zur Seite ging, damit er eintreten konnte.
Sie schloss die Tür hinter ihm, dann wandten sie sich einander zu. Leah wollte etwas sagen, was Cooles oder sogar Witziges.
»Oh, Brandon«, kam dann nur heraus, als er ihr die Blumen hinhielt.
Ein Bouquet von Gänseblümchen und einen Strauß von wilden Wiesenblumen, die sie nicht mit Namen benennen konnte, gebunden mit einem scharlachroten Band und einer breiten Schleife. Sie nahm sie und drückte sie an ihr Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen, damit sie die Tränen verheimlichen konnte. Die Blumen dufteten nach Sommer und Vorfreude.
Sie sah ihn an. »Gestern Abend habe ich geweint.«
»Ich weiß.«
»Komm in die Küche. Ich will die Sträuße ins Wasser stellen.«
Sie füllte eine Vase und löste Band und Schleife, die sie um ihre Hand schloss.
»Ich habe lange Zeit versucht, mir einzureden, dass das, was ich will, gar nicht existiert, und wenn doch, sollte ich es nicht wollen. Ich habe mich ganz schön zum Narren gehalten.« Leah strich mit den Fingern der anderen Hand über das weiche Band. »Und dann lernte ich dich kennen.«
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Du weißt wenigstens, was du willst.«
Hitze wallte in ihr auf. »Es tut mir leid.«
Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Ich habe es nicht gewusst. Aber jetzt weiß ich es.«
Er war unsicher. Sie sah es in seinen Augen und in jeder Linie seines Gesichts. Aber jetzt war er hier und bot sich an, wie er die Blumen angeboten hatte.
Sie griff nach ihm, und er war da. Sein Mund, so süß und heiß, dass sie ihn nicht hatte vergessen können. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und das rote Band flatterte. Er drückte seine Hände auf ihren Rücken und zog sie fester an sich heran.
Sie brach den Kuss ab, weil sie keine Luft mehr bekam. »Zu einer Beziehung gehört mehr als Sex.«
Mit einer Hand hielt er ihren Hinterkopf, um den Druck zu lösen, wenn sie in sein Gesicht schauen wollte. »Ich weiß schon, wie du den Kaffee trinkst; und wie du die Brezeln haben willst, das kann ich nicht so schnell vergessen.«
Sie lachte ein wenig verlegen und ließ sich wieder von ihm küssen. Nach einer Weile fragte sie: »Bist du sicher?«
»Bist du sicher?«, murmelte er, nagte an ihren Lippen und
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