Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
Mitbewohnerinnen noch nicht erzählt, dass er für dasselbe Unternehmen arbeitete wie ich. Da ich ihn über sie kennengelernt hatte, wäre es mehr als kompliziert geworden, ihnen zu erklären, warum er nun mit mir zusammenarbeitete. Um das Thema zu wechseln, sagte ich: »Hm, wonach sollte ich wohl suchen – nach was Lässigem, nach einem Teil, das besonders sexy ist, oder nach etwas Elegantem?«
Über der Gelegenheit, mich einzukleiden, vergaß Gemma rasch, dass sie mit mir über meine Kolleginnen hatte diskutieren wollen. Sie suchte ein schlichtes schwarzes Kleid mit einer passenden bestickten Strickjacke aus, das noch in meinem Budget lag.
Aber ganz hatte sie noch nicht aufgegeben. »Die roten Schuhe würden prima zu diesem Kleid passen«, sagte sie, als wir von der Kasse weggingen.
»Meine Güte, was ist denn das mit dir und diesen Schuhen? Man sollte meinen, sie hätten dich hypnotisiert. Ich hab für dieses Outfit schon genug ausgegeben. Auf, nach Hause!«
Einige Stunden später hatte ich mein neues Kleid angezogen, mich geschminkt und mir die Haare gemacht, und meine Mitbewohnerinnen gingen mir auf die Nerven. »Ihr braucht hier nicht rumzustehen und zu warten«, sagte ich zu ihnen. »Ihr kennt Ethan doch schon, und ich brauche auch niemanden, der mir hilft, meine Ansteckblume zu befestigen, und dann ein Foto von uns macht.«
»Ich sollte mal nachsehen gehen, ob überhaupt noch ein Film in meiner Kamera ist«, frotzelte Gemma.
»Nein! Verdammt, ihr tut ja gerade so, als würde man nur einmal im Leben zu einem Date gehen.«
»Bei dir kommt das ja auch einigermaßen hin«, neckte mich Marcia, meine zweite Mitbewohnerin, von ihrem Platz auf dem Sofa.
»Ich hatte in letzter Zeit auch schon andere Verabredungen«, protestierte ich.
»Ja, aber das ist das erste Mal seit Ewigkeiten, dass du zweimal mit demselben ausgehst«, beharrte Marcia.
Und sie hatte recht. Die Typen, mit denen ich ausging, wollten mich nur selten wiedersehen. Meistens weil ich so normal war, zu langweilig, zu sehr das Mädchen von nebenan, zu sehr das Modell kleine Schwester. Doch in der letzten Zeit hatte sich das gewandelt. Jetzt fanden die Männer mich eher allzu abgedreht, und das nicht mal zu Unrecht. Wenn man beispielsweise mein letztes Blind Date nahm: Da tauchte ein fremder Mann im Restaurant auf, brachte mir während des Abendessens ein Ständchen und behauptete, ich hätte ihn davor bewahrt, den Rest seines Leben als Frosch zu verbringen. Dabei hatte ich ihn lediglich kurz zuvor von einem Illusionszauber befreit, aufgrund dessen er sich für einen Frosch gehalten hatte. Wenn er mir nicht gerade nachlief, war dieser Typ eigentlich ganz okay, und inzwischen war er mit Marcia zusammen. Gemmas Freund Philip war derjenige, der tatsächlich mal ein Frosch gewesen war, aber mit dessen Entzauberung hatte ich nichts zu tun. Ich war nur dabei gewesen, als sie stattfand.
Überhaupt ging das meiste von diesem verrückten Zeug nicht auf meine Kappe, da ich ja gar nicht zaubern konnte, aber mein Job brachte es mit sich, dass ich von jeder Menge Dingen umgeben war, die ich normalen Leuten nicht erklären konnte, ohne dass sie mich für vollkommen durchgeknallt hielten. Dieses Doppelleben zu führen war ganz schön schwierig, denn ich konnte nicht mal meinen engsten Freundinnen von dem erzählen, was ich gesehen oder bei der Arbeit erlebt hatte. Ein bisschen war es so, wie Spionin zu sein, nur wesentlich weniger glamourös.
Und dann war da noch Ethan. Bei unserem letzten Date hatte ich seine Immunität gegen Magie entdeckt, und daraufhin waren ein paar Jungs von der Arbeit aufgetaucht, um ihn zu testen. Sie hatten mitten im Restaurant immer abgedrehteres Zeug inszeniert, bis er gezwungen gewesen war zuzugeben, dass er es sah. Und da MMI ihn daraufhin anheuerte, wurde er in meine verrückte Welt hineingezogen.
Obwohl er danach in einen groß angelegten magischen Kampf verwickelt worden war, hatte er mich gefragt, ob ich nochmal mit ihm ausgehen würde.
Das war nun also unser erster Schritt in Richtung Beziehung. Sollten meine Mitbewohnerinnen Ethan jedoch erst einmal Spießruten laufen lassen, wenn er mich abholen kam, sanken meine Chancen allerdings wieder.
»Euch fällt nicht zufällig was ein, wo ihr gerade unbedingt hinmüsst, oder?«, sagte ich.
»Versuchst du etwa, uns loszuwerden?«, fragte Gemma.
»Entweder das, oder ihr versteckt euch im Schlafzimmer, wenn er kommt.«
»Spielverderberin!«
»Ich möchte nicht, dass er sich
Weitere Kostenlose Bücher