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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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gebunden. Allerdings waren die Haare dafür zu kurz, sodass sie sich in kurzen, gekringelten Locken seitwärts herausgewunden hatten und bei jeder Bewegung munter tanzten.
    Leandro stutze und lächelte befriedigt. Der vermeintliche Maler war wohl vielmehr eine Malerin, bemerkte er versonnen und musterte sie von hinten.
    Die Figur war bei genauerem Hinsehen eher mädchenhaft und auch nicht sehr groß. In ihren Ohrläppchen glitzerten kleine grüne Ohrringe. Ihr langer Hals verlockte seine Finger, darüber zu streichen, die weiche Haut zu liebkosen, ihr diese schönen braunen Haare zurückzustreichen.
    Sie trug eine enge Bluejeans, die ihre langen Beine betonte. Zu Leandros Bedauern verdeckte ein weites, burschikos wirkendes, kariertes Hemd ihre restliche Figur. Schlanke Finger hielten den Pinsel.
    Das Mädchen war augenscheinlich ganz auf seine Arbeit konzentriert, denn sie bemerkte ihn nicht, selbst als er direkt hinter sie trat. Sie fügte gerade winzige Korrekturen an einem der kräftigen Beine ihres Motivs ein.
    Eindeutig ein Mädchen, mit dieser schmalen Taille und vor allem dem lustigen Zopfgummi, schloss Leandro erfreut. Er schätzte sie etwas jünger als sich selbst ein. Vielleicht um die fünfzehn oder sechzehn.
    Er staunte nicht schlecht über ihr Motiv. Wieso sie es wohl gewählt hatte? Einem Mädchen in ihrem Alter hätte er eher das Bild eines bekannten Schauspielers oder berühmten Musikers zugetraut. Oder ein kitschiges Engelsbild. Dieses Bild hier hingegen hatte sogar eine gewisse erotische Ausstrahlung, der er sich erstaunlicherweise auch nicht entziehen konnte und passte irgendwie nicht ganz, fand er. Andererseits war es faszinierend, dass sie einen Männerkörper derart detailliert darstellen konnte. Soweit er sehen konnte, malte sie nicht einmal nach einer Vorlage.
    Sie waren ganz alleine in dem Raum, denn eigentlich waren alle Kurse bereits vor fünfzehn Minuten zu Ende gegangen. Sie schien sich hingegen nicht daran zu stören.
    Um das Mädchen nicht zu erschrecken, das noch immer völlig versunken in seine Arbeit war, räusperte sich Leandro leise und trat seitlich an sie heran. Dennoch fuhr sie erschrocken zusammen, drehte sich hastig zu ihm um und erstarrte. Sie riss ihre Augen überrascht auf, öffnete ganz leicht den Mund und sog keuchend die Luft ein.
    Oh je, ich habe sie wohl gerade ziemlich erschreckt. Leandro lächelte verlegen.
    Sie schaute ihn so bestürzt an wie einen Geist. Bildhübsche grüne Augen unter langen Wimpern musterten ihn verblüfft.  
    Leandro starrte zurück, konnte sich sekundenlang nicht von dem faszinierenden Gesicht lösen. Sie war vielleicht keine klassische Schönheit, hatte eher etwas herbes in ihren jugendlichen Zügen. Ja, man hätte sie durchaus auch für einen Jungen halten können, wären da nicht die tollen Haare und die zu vollen Lippen gewesen. Ihre großen, wunderschönen Augen lösten in Leandro in jedem Fall ein unglaublich erregendes Prickeln aus und das passierte ihm ganz gewiss nicht bei einem Jungen.
    „Was schleichst du dich denn hier so an?“, blaffte sie ihn schließlich mit erschrocken klingender Stimme an. Diese war weniger hell, als Leandro erwartet hatte, passte jedoch absolut zu ihrem burschikosen Aussehen.
    Leandro stutzte dennoch, zweifelte noch einen winzigen Moment.
    Nein, er war sich sicher. Dies war definitiv ein Mädchen. Solche Augen mit so langen Wimpern konnte nur ein Mädchen haben. Zudem diese niedliche Stupsnase und ihre weichen Lippen. Da wollte man sie sofort küssen. Und welcher Junge würde sich die Haare schon mit einem derartig kitschigen Haargummi zum Zopf binden? Zudem hatte sie diese kleinen, grünen und funkelnden Ohrringe. Nein, befand er, sie war vor allem einfach viel zu süß, um ein Junge zu sein.
    „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, brachte Leandro zerknirscht hervor, konnte allerdings - verflucht noch einmal - nicht den Blick von ihren Augen lassen.
    Wow, so toll. Tiefgrün und nach außen hin heller werdend. Das war mit Abstand das faszinierendste Mädchen, welches er seit Langem gesehen hatte.
    „Habe ich da etwa was im Gesicht?“, fragte sie ihn überrascht, als er sie unentwegt anstarrte. Vorsichtshalber wischte sie sich mit dem Ärmel ihres zu großen, farbverschmierten Hemdes über die Wange.
    „Äh, nein. Entschuldige!“, antwortete Leandro schuldbewusst und löste endlich mühsam den Blick von ihren Augen und den geschwungenen Wimpern.
    Unsicher irrte sein Blick umher und er war

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