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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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statt sich auf ihn zu konzentrieren, ignorierte sie sein wildes Gebrüll, drehte sich herum und wandte sich Keeva zu, die auf der anderen Seite des Tunnels noch immer in den Netzen festhing ...

    *

    Keeva war kurz verwirrt, weil Shane sie so unsanft in Richtung der Mauer gestoßen hatte - doch recht schnell wurde ihr klar, was er damit bezweckt hatte. Und sie war ihm unendlich dankbar dafür, denn als sie endlich erkennen konnte, was für ein ungeheures Monstrum aus den Tiefen des Gangsystems zu ihnen gekommen war, war sie froh, nicht mehr in der Mitte des Tunnels zu stehen. Sie hätte wohl kaum noch schnell genug reagieren können, um der Bestie rechtzeitig auszuweichen - und wäre so umgehend zwischen deren mahlenden Kieferklauen gelandet.
    So hörte sie nur ein hohles Geräusch, als die Klauen ins Leere schnappten. Und ein wütendes Stöhnen, ähnlich dem, das sie vorhin schon wahrgenommen hatten.
    Unglücklicherweise erholte das Vieh sich schnell - viel zu schnell - von seiner Überraschung und wandte sich sogleich ihr zu - obwohl Shane sich auf der anderen Seite des Ganges alle Mühe gab, es auf sich aufmerksam zu machen. Sein Gebrüll war eigentlich kaum zu überhören, dennoch ignorierte die Spinne es, drehte sich auf ihren meterlangen, dicken Beinen zu Keevas Seite und schob ihren grässlichen Vorderleib mit den kalten, schwarzen Augen langsam in ihre Richtung. Die Kieferklauen klackten und bewegten sich voller Gier, als das Maul der Spinne unaufhaltsam immer näher kam.
    Gerade eben noch waren unzählige der faustgroßen Spinnenzöglinge über Keevas Körper gekrabbelt und hatten ihre Netze über sie gezogen, doch sobald das Muttertier sich ihr zugewandt hatte, waren die Kinder verschwunden. Wenn die Mama etwas haben wollte, dann hatte die Brut offensichtlich nichts mehr zu melden …
    Keeva konnte bereits das tödliche Gift aus der Spitze der Kieferklauen tropfen sehen und hektisch suchte sie nach ihrer Waffe. Der tragbare Brenner war ihr aus der Hand gerutscht, als sie in die Netze gestürzt war, aber er konnte nicht weit gefallen sein. Das hoffte sie jedenfalls, denn lange würde es nicht mehr dauern, bis die Spinne sie endgültig erreichen und ihre Fresswerkzeuge in Keevas Leib schlagen würde. Welche Stelle würde sie dafür wohl auswählen? Den Oberkörper, den sie am leichtesten erreichen konnte? Oder Keevas weichen, nachgiebigen Bauch? Sie stieß einen Schmerzensschrei aus, als die Spinne eines ihrer Vorderbeine hob und auf ihren rechten Oberschenkel stellte - wohl um ihre Beute zu fixieren, wenn sie jetzt gleich zupacken würde.
    Deutlich konnte Keeva den harten Panzer des Spinnenbeines durch ihre Hose spüren. Der Panik nahe tastete sie noch intensiver nach dem Brenner. Da, dort lag er, rechts von ihr! Sie konnte das kühle Metall bereits mit den Fingerspitzen fühlen, doch die klebrigen Netze - und das Bein der Spinne - schränkten ihre Bewegungsfreiheit so stark ein, dass sie die Waffe einfach nicht richtig zu fassen bekam. Immer wieder rutschten ihre Finger davon ab, und als sie kurz davor war, endgültig die Beherrschung zu verlieren, als sie das Gefühl hatte, die giftigen Tropfen des Spinnensekretes bereits auf ihrer Haut spüren zu können, als die kalten, unbarmherzigen Augen der Spinne nur noch wenige Zentimeter von ihrem erhitzten Gesicht entfernt waren - da zuckte die Spinne plötzlich zusammen und ein Ausdruck der Überraschung erschien in ihren seltsamen Augen.
    Sie stieß einen trompetenden Laut aus, riss ihren Vorderleib ruckartig herum und quetschte Keeva kurz mit ihrem riesigen, ballonartigen Hinterleib fester an die Tunnelwand, ehe sie mit zorniger Wucht in die Richtung schoss, aus der Keeva gerade eben noch Shanes lautes Gebrüll gehört hatte. Eine zähe, gelblich-transparente Flüssigkeit quoll aus mehreren Wunden auf dem Hinterteil des abscheulichen Geschöpfes - und Keeva konnte ziemlich genau erraten, was Shane getan haben musste …

    *

    Bis vor einer Sekunde hatte Shanes Hauptsorge ausschließlich Keeva gegolten. Er hatte keinen Gedanken an seine eigene Situation verschwendet, sondern vielmehr alles Mögliche angestellt, um die Spinne von ihr abzulenken.
    Sein Geschrei war in dieser Hinsicht unbrauchbar gewesen - das war ihm recht schnell klar geworden. Also hatte er angefangen, auf den Hinterleib des Monstrums einzuschlagen - doch entweder hatte die Spinne das überhaupt nicht gespürt, oder aber es hatte sie nicht interessiert. Jedenfalls hatte sie auch darauf in

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