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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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keinster Weise reagiert, sondern sich weiter ausschließlich auf Keeva konzentriert. In seiner Verzweiflung hatte Shane schließlich sein Unterarmmesser gezogen und die Spinne damit attackiert.
    Das war zwar nicht der kontrollierte Kampf, den er sich gewünscht hätte, aber immerhin war es ihm gelungen, ihr einige tiefe Schnitte beizubringen - und ihre Aufmerksamkeit endlich voll und ganz auf sich zu ziehen.
    Keeva war also vorerst in Sicherheit - und er hatte ziemlich plötzlich ein neues Problem: er hing noch immer kopfüber von der Decke - und bot dadurch ein wunderbar hilfloses Angriffsziel für das Riesentier.
    Er war nicht in der Lage, sich vernünftig zur Wehr zu setzen. Er konnte ihr weder ausweichen, noch konnte er sie aktiv angreifen, vielmehr musste er nahezu hilflos mit ansehen, wie sich ihre gigantischen Tötungsinstrumente in diesem Augenblick zielstrebig seinem Bauch näherten, der für sie in geradezu perfekter Fresshöhe hing.
    Er sammelte alle seine Kräfte, hob seinen Oberkörper an und hangelte sich mit der einen Hand an seinem gefangenen Bein entlang nach oben, bis er schließlich mit der anderen Hand ganz knapp an seine seidenen Fußfesseln gelangte. Fieberhaft versuchte er, das Seil mit dem Messer zu zerschneiden, doch das elastische Material ließ sich nicht so leicht durchtrennen wie er gehofft hatte. Da er nur in einem äußerst ungünstigen Winkel an das Seil herankam, glitt seine Klinge an der schmierigen Schicht, die das Material überzog, ein ums andere Mal ab und er fand einfach keinen vernünftigen Ansatzpunkt. Hektisch blickte er sich um. Die Spinne stand nun unmittelbar neben ihm und es war nur noch eine Frage von Sekunden, ehe sie zuschlagen würde.
    Verzweifelt konzentrierte Shane sich wieder auf den dicken Seidenfaden an seinem Fußknöchel. Sein Messer hatte eine zweiseitige Schneide, aber nun war es ihm egal, ob er sich selbst damit verletzen könnte: er schob die rasiermesserscharfe Klinge zwischen seine Haut und die Schlinge, die sein Bein festhielt. Dabei hielt er die Klinge flach, so dass die beiden scharfen Seiten weder das Seil noch seine Hose berührten. Sobald er die Schneide weit genug unter die Schlinge geschoben hatte, biss er die Zähne zusammen - und drehte sie. Ein wilder Schmerz schoss ihm durch den Fuß - seine Hose war sofort durchschnitten und die Klinge war tief in seine Haut eingedrungen - aber das Seil war ebenfalls durchtrennt und im selben Augenblick fiel er auch schon zu Boden. Es hatte funktioniert, er war frei!
    Ernüchtert stellte er gleich darauf fest, dass ihm das nun allerdings auch nicht mehr viel nützte. Jetzt lag er quasi unter dem vorderen Körpersegment der Spinne, direkt zwischen ihren acht Beinen. Die Bestie fauchte wütend, weil ihre Beute ihr scheinbar entwischt war, und ihre Beine vollführten einen hektischen Tanz. Shane gab sich alle Mühe, den schwarzen Stelzen auszuweichen, und wich so weit es nur ging zurück an die Tunnelwand, doch er gab sich keiner falschen Hoffnung hin. Es würde nicht lange dauern, bis das Vieh ihn wieder entdeckt hätte.
    Ganz plötzlich verharrte die Spinne in ihren Bewegungen. Shane glaubte schon, dass es nun soweit sei, dass sie ihn nun gefunden hätte und ihm endgültig den Garaus machen würde - da drang ein abscheuerregender, aber irgendwie vertrauter Gestank zu ihm. Er verzog angewidert das Gesicht. Das roch … ja, das roch wie ein versengtes Haar. Ach was, wie ein ganzer Berg versengter Haare. Gott, war das ekelhaft.
    Und als die Spinne kurz darauf in ein durchdringendes Kreischen ausbrach, war ihm klar, was da brannte.

    *

    Sobald die Spinne von ihr abließ, versuchte Keeva, sich aus den klebrigen Spinnweben zu befreien und zum Griff des Brenners zu gelangen. Sie wusste, sie hatte nicht viel Zeit, sie musste schnell handeln. Die Riesenspinne war verletzt - und stinksauer. Sie würde sich nicht lange mit irgendwelchen Spielereien aufhalten, sondern ihren Quälgeist - Shane - ohne Umschweife töten.
    Also drehte Keeva sich auf den Bauch und stemmte sich hoch. Die hochelastischen Spinnweben waren ungeheuer stark, es gelang ihr nicht, sie zu zerreißen. Allerdings konnte sie die Netze soweit dehnen, dass sie sich zuerst hinknien und dann in die Hocke begeben konnte. Schließlich schlüpfte sie zwischen den nun ausgeleierten Netzen hindurch und beachtete weder die zahlreichen, faustgroßen Spinnenkinder, die sie wieder umkreisten, noch die Reste der Spinnenseide, die überall an ihr hing. Sie konnte sich

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