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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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können, um.
    „Warum denkst du an magisch veränderte Spinnen? Warum nicht an ein Toxin - oder auch Strahlung?“, fragte er Keeva.
    Sie holte Theobald Truax‘ tragbaren Bunsenbrenner aus ihrer Tasche und machte sich noch ein letztes Mal mit dessen Funktionalität vertraut. Shanes Großvater hatte ihr vorhin alles erklärt, aber sie wollte es sich sicherheitshalber noch einmal ins Gedächtnis rufen.
    „Wegen der Geschwindigkeit, mit der sie wachsen“, antwortete sie geistesabwesend. „Gift oder Strahlung könnte zwar die Größe erklären - aber nicht das extrem beschleunigte Wachstum. Das ist Magie.“
    Shane nickte. Er war der gleichen Auffassung wie sie, wollte sich nur noch einmal vergewissern. Jeder Irrtum konnte tödlich sein. Und bei einem magisch mutierten Wesen mussten sie mit völlig anderen Gefahren rechnen, als bei einem weltlichen Unfall durch Chemie oder Radioaktivität.
    „Ich bin soweit“, sagte Keeva schließlich. Sie hielt den Bunsenbrenner in der einen Hand, die Taschenlampe - noch ausgeschaltet - in der anderen. Shane war mit seinem Unterarmmesser zufrieden, er brauchte keine weitere Waffe. Allerdings hatte er Keeva auch noch aus einem anderen Grund den kleinen Flammenwerfer überlassen: irgendwie war es ihm wichtig, dass sie sich auf alle Fälle verteidigen konnte - auch gegen hunderte dieser kleinen Biester. Doch er hütete sich, ihr gegenüber seinen Beschützerinstinkt zu zeigen. Sie hätte darauf sicherlich allergisch reagiert - und womöglich sogleich darauf bestanden, dass er den Brenner nahm.
    Sie gingen in den dunklen Gang. Bereits nach wenigen Metern waren die Spinnweben, von denen Harry Fulke gesprochen hatte, zu erkennen. Sie schienen seit heute Vormittag - wie erwartet - noch zahlreicher geworden zu sein, denn überall hingen die silbrigen Schleier von den Wänden, bedeckten sämtliche freien Flächen und bildeten an manchen Stellen bereits bis zu einem Meter breite, undurchsichtige Vorhänge von der Decke bis zum Boden. Überall wimmelte es nur so von kleinen und etwas größeren Spinnen, die eifrig an ihren Netzen arbeiteten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der gesamte Tunnelabschnitt hier vollkommen unpassierbar geworden wäre.
    „Ich vermute, die größeren Exemplare sind weiter hinten“, raunte Shane. „Sie werden sicherlich immer jünger sein, je weiter sie vom Nest entfernt sind. Die älteren werden sich näher zum Ursprung hin angesiedelt haben.“
    „Und was sitzt in der Mitte?“, fragte Keeva mit einem Anflug von Angst. Sie wagte kaum, sie die Mutter all dieser unzähligen Krabbler vorzustellen. Sie musste geradezu … gigantisch sein.
    „Wir werden es zu sehen bekommen“, murmelte Shane. „Die Mitte ist der Ort, zu dem wir müssen.“
    „Ja“, erwiderte Keeva dumpf.
    Langsam schritten sie voran, wobei sie sich bemühten, keinen der überall herabwallenden Spinnwebenvorhänge zu berühren oder eine der Spinnen zu töten.
    Keeva ließ es mit zusammengebissenen Zähnen über sich ergehen, dass die Tiere über ihre Arme und ihr Haar krochen - als jedoch ein deutlich größeres Exemplar - es besaß ungefähr die Ausmaße einer Kaffeetasse mit acht Beinen - auf sie zu gerannt kam und den Eindruck erweckte, als würde es sie jeden Augenblick anspringen, konnte sie sich nicht mehr beherrschen. Reflexartig trat sie zu, das Tier zerplatzte mit einem feuchten Knacken unter ihren Stiefeln - und ein dumpfes, gequältes Stöhnen hallte durch die Tunnel.
    Entsetzt starrten Keeva und Shane sich an.
    „Was war das?“, flüsterte Keeva.
    Shane schluckte und sagte: „Das war sie - die Mutter ...“

    *

    Die Spinne spürte den Schmerz, als wäre es ihr eigener, als hätte jemand ein Stück Fleisch direkt aus ihrem Leib gerissen.
    Jemand hatte eines ihrer Kinder getötet! Und zwar hier ganz in der Nähe, denn die geistige Verbindung zu ihren Kindern wurde schwächer, je weiter entfernt sie sich befanden.
    In einer komplizierten Bewegung entfaltete das Muttertier ihre acht Beine und schälte sich langsam aus dem trichterförmigen Fangnetz. Sie hatte nur mit Müh und Not einen Seitengang gefunden, der noch groß genug war für ihr Nest. Doch selbst dieser Teil wurde mittlerweile schon ziemlich eng. Wenn sie so weiterwuchs, dann brauchte sie bald erneut einen neuen Unterschlupf.
    Die Spinne war unendlich hungrig. Seit zwei Tagen fraß sie ohne Pause, doch es half nichts: das Verlangen blieb. So langsam gingen ihr auch die Ratten aus - Mäuse gab es schon längst keine

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