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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Sicherheit vermissen würde.

II
     

Unzufriedenheit
     
     
    Der Zitronenkuchen meiner Mutter hatte fantastisch geschmeckt. Als ich dies meiner Mutter sagte, freute sie sich ungemein über mein Lob. Dann begann sie, den Esstisch abzuräumen. Mein Vater hatte es sich inzwischen in einem der roten Sessel unseres Wohnzimmers gemütlich gemacht und kraulte Sam, der schläfrig zwischen seinen Beinen auf einem weichen Teppich lag.
    „Dad" begann ich in mittlerer Lautstärke, „ich werde dann mal hochgehen und meine Sachen auspacken!"
    Mein Vater wandte sich um und nickte verständnisvoll: „Ja, ruh' dich ruhig erst mal aus!", hinter dieser Aussage steckte ein Grinsen.
    Wie ich beim Eintreten in mein Zimmer begriff, war das Grinsen damit begründet, dass mein Bett von Kopf- bis Fußende von Briefen überflutet war.
    „Fanpost ...", nuschelte ich kopfschüttelnd und setzte mich auf das noch einzig freie Stück Bett.
    Ich griff nach einigen Umschlägen und Karten. Manche von ihnen waren mit Herzchen, Blümchen und Fotos beklebt. Es waren sogar ganze Päckchen dabei. Seit der Verfilmung des ersten Buches einer Jugendabenteuerreihe, war ich über Nacht zu einem Star und Mädchenschwarm geworden. Diese Tatsache wurde durch die auf den ersten Film folgenden Fortsetzungen nur weiter verstärkt. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. In den Filmen ging es um zwei verfeindete Cliquen. Ich spielte den Anführer der einen, Tom Robbins den der anderen Gang.
    Ich beschloss, mir ein  paar der Briefe anzusehen und den Rest auf die kommenden Tage zu verschieben. Natürlich brachte es nicht immer Spaß, die vielen Briefe zu lesen, doch die Fans machen den Star und außerdem steckte teils viel Arbeit und Mühe in den Gedichten, Briefen und Geschenken. Das war es, was mich daran rührte und dazu brachte, mich regelmäßig mit der Fanpost auseinander zu setzen. Vor allem die Briefe aus dem Ausland, die in englischer Sprache verfasst waren, faszinierten mich. Ich selbst würde es nie fertig bringen, derart lange Texte in einer anderen Sprache zu schreiben.
    Nachdem ich einige Briefe geöffnet und gründlich gelesen hatte, lächelte ich und verbrachte die folgenden Minuten damit, die restliche Post von meinem Bett zu räumen und vorerst in meiner Schrankschublade zu verstauen.
    Dann legte ich mich aufs Bett, verschränkte dabei meine Arme unter meinem Kopf. Eigentlich war ich vollkommen zufrieden, doch gab es irgendetwas in meinem Inneren, das mir fehlte und den Moment nicht perfekt werden ließ.
    Ich lag entspannt auf meinem weichen Bett in einem meiner beiden Zimmer. Ja, ich hatte zwei Zimmer. Trotz alledem war ich mir sicher, dass jeder, der mich kannte, mich nicht als ein verwöhntes Einzelkind bezeichnen würde.
    In meiner Position hatte ich eine gute Sicht auf eines der Fenster.
    Das Wetter war schön, zwar war der Himmel bewölkt, doch einzelne warme Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkendecke und ließen den Herbsttag dadurch angenehm erscheinen.
    Bei einem Blick zur Seite fiel mir auf, dass ich meinen Koffer noch immer nicht ausgepackt hatte. Das hatte Zeit.
    In diesem Moment wollte ich einfach nachdenken. Dabei schweiften meine Gedanken immer weiter ab. Auf einmal lag ich dann auf einer Wiese. Der Himmel war strahlend blau, Schmetterlinge flogen über mich hinweg ...
    TOCK-TOCK, TOCK-TOCK
    Erschrocken richtete ich mich auf und saß mit einem Mal senkrecht im Bett. Ich musste weggedöst sein. Mir wurde plötzlich kalt. Irritiert schüttelte ich mich. Gerade als ich schließlich aufstehen und mir einen wärmeren Pullover aus dem Schrank holen wollte, ertönte erneut ein TOCK-TOCK, das mich erst in jenem Moment begreifen ließ, dass ein Klopfen an meine Zimmertür mich aus dem Halbschlaf gerissen hatte.
    „Herein!", bat ich laut und deutlich.
    Meine Mutter trat mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ein. Die Chance der geöffneten Zimmertür ergriff Bounty, um in mein Zimmer zu stürmen und es sich ebenfalls auf dem von mir vorgewärmten Bett gemütlich zu machen.
    „Dan, du siehst ja völlig verschlafen aus. Du solltest dich besser noch eine Weile ausruhen!", sagte sie besorgt.
    Ja, und du solltest mich besser nicht in meiner Ausruh-Phase stören, dachte ich und verdrehte innerlich meine Augen.
    „Ja, mach' ich später. War ja nicht geplant, dass ich einschlafe.    Ich hab' ja jetzt genug Zeit, um später weiter zu entspannen", erwiderte ich schließlich.
    „In Ordnung. Dann kannst du ja gleich deine Sachen

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