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Kein Durcheinander

Kein Durcheinander

Titel: Kein Durcheinander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hin.
    Die »
North Polar Practical Association
« war es, welche vermittels ihres Strohmannes, William S. Forster’s, Eigenthümerin der vom vierundachtzigsten Breitengrade umschlossenen arktischen Gebiete geworden war.
    Am nächsten Tage, als William S. Forster seinen Auftraggeber nannte, gab er den Namen Impey Barbicane an, und man trug darauf die bewußte Gesellschaft unter der Firma »Barbicane & Cie.« in die amtlichen Register ein.
Fußnoten
    1 Siehe desselben Verfassers »Schule der Robinsons«.
Viertes Capitel.
In dem alte Bekannte unserer jungen Leser auftauchen.
    Barbicane & Cie.!… Der Vorsitzende des Artilleristen-Vereins!…
     

    Mrs. Evangelina Scorbitt.
     
    Ja, was mochten denn Artilleristen mit einer Angelegenheit dieser Art zu schaffen haben?… Das wird sich später aufklären.
    Es erscheint uns kaum nothwendig, Impey Barbicane, den Vorsitzenden des Gun-Clubs von Baltimore, den Kapitän Nicholl, ferner J. T. Maston, Tom Hunter mit den Holzbeinen, den immer hüpfenden Bilsby, den Oberst Bloomsberry und deren übrige Collegen einzeln und förmlich vorzustellen. Wenn diese etwas überspannten Persönlichkeiten auch zwanzig Jahre älter geworden sind seit jener Zeit, wo die Aufmerksamkeit der ganzen Welt ihnen zugelenkt wurde, so sind sie doch ganz dieselben geblieben, immer körperlich noch ebenso lückenhaft, wie in Allem geräuschvoll und verwegen, wenn es darauf ankam, sich in das außergewöhnlichste Abenteuer zu stürzen. Auf diese Legion pensionirter Artilleristen blieb die Zeit eben ohne merkbaren Einfluß; sie hat dieselben begünstigt, ganz wie sie außer Gebrauch gesetzte Kanonen respectirt, welche die Sammlungen alter Zeughäuser schmücken.
    Wenn der Gun-Club seit seiner Gründung achtzehnhundertdreiunddreißig (Mit-) Glieder zählte – es handelte sich hier um Personen, nicht um Glieder, wie Arme und Beine, von denen die Meisten an den einen oder den anderen entschiedenen Mangel litten – wenn dreißigtausendfünfhundertfünfundsiebzig correspondirende Mitglieder damals ihren Stolz darein setzten, genanntem Club anzugehören, so hatten sich diese Zahlen auch heute nicht vermindert.
     

    J. T. Maston.
     
    Im Gegentheil. Dank seinem erfolgsunsicheren Versuche, eine unmittelbare Verbindung zwischen Erde und Mond herzustellen 1 , war seine Berühmtheit sogar in ungeheurem Maßstabe gewachsen.
    Vielleicht ist es nicht unvergessen, welches Aufsehen jener merkwürdige Versuch, den wir hier in wenigen Zeilen wiedergeben wollen, erregte.
    Wenige Jahre nach dem Secessionskriege hatten sich einige des ihnen aufgezwungenen Müßiggangs überdrüssige Mitglieder des Gun-Clubs vorgenommen, mittelst einer riesenhaften Columbiade (d. i. ein Geschützrohr von ungeheuerlichen Verhältnissen) ein Geschoß bis nach dem Monde zu schleudern. Eine neunhundert Fuß lange Kanone von neun Fuß Kaliber war unter entsprechenden Feierlichkeiten in City-Moon direct im Boden der Halbinsel Florida gegossen und dann mit vierhunderttausend Pfund Schießbaumwolle geladen, und unter dem Antrieb von sechs Milliarden Liter Gas ein cylindrisch-konisches Aluminiumgeschoß nach dem Gestirne der Nacht entsendet worden. Nachdem dasselbe in Folge einer Abirrung von seiner Flugbahn den Weg rings um den Mond zurückgelegt, war es dann auf die Erde zurückgefallen und hatte sich unter 27 Grad 7 Minuten nördlicher Breite und 41 Grad 37 Minuten westlicher Länge in den Stillen Ocean eingebohrt. In dieser Gegend endlich war dasselbe durch die »Susquehanna«, eine Fregatte der Vereinigten Staaten-Marine, zum Heile seiner Insassen von der Wasseroberfläche des Oceans weg aufgefischt worden.
    Seiner Insassen! Ja, wirklich. Zwei Mitglieder des Gun-Club, dessen Vorsitzender Impey Barbicane und Capitän Nicholl, hatten nebst einem wegen seiner Liebhabereien weitbekannten Franzosen in jenem Waggonprojectil Platz genommen. Alle Drei kehrten heil und gesund von der merkwürdigen Eilfahrt zurück. Doch wenn die beiden Amerikaner noch vorhanden und bereit waren, sich in ein neues Abenteuer zu wagen, so lag das mit dem Franzosen Michel Ardan anders Nach Europa zurückgekehrt, hatte sich dieser – zum Erstaunen nicht gar weniger Leute – ein recht hübsches Vermögen erworben, und jetzt pflanzte er seinen Kohl, aß ihn und verdaute ihn sogar, wenn man den verläßlichsten Berichterstattern glauben darf.
    Nach jenem Donnerschlag hatten Impey Barbicane und Nicholl sozusagen auf den Lorbeeren ihres Ruhmes ausgeruht. Immer nach großen Dingen

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