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Kein Durcheinander

Kein Durcheinander

Titel: Kein Durcheinander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Leute mit Gliederreißen mehr geben, außer denjenigen, welche es selbst haben wollen, denn es wird ja stets in ihrer Macht liegen, nach einem Lande überzusiedeln, das auf ihre Bronchien einen wohlthätigen Einfluß ausübt.«
    In seiner Nummer vom 27. December schloß der »Sun« von New-York einen glänzenden Artikel mit den Worten:
    »Ehre dem Präsidenten Barbicane und seinen Collegen! Diese kühnen Bahnbrecher ohne Gleichen werden sozusagen dem amerikanischen Festlande nicht allein eine neue Provinz angegliedert und dadurch das schon so ausgedehnte Gebiet unseres Staatenbundes noch weiter vergrößert haben, nein, ihr großartiges Werk macht die Erde auch mehr hygienisch bewohnbar und daneben ertragsfähiger, da man gleich nach der Ernte wieder wird säen können und, da jedes Samenkorn unverzüglich keimt, die Zeit des Winters wie früher nicht mehr verloren geht. Nicht allein die Kohlenausbeute wird wachsen durch Inangriffnahme der neuen Lagerstätten, welche den Verbrauch dieses unentbehrlichen Stoffes vielleicht noch eine lange Reihe von Jahren sichern dürften, sondern auch die klimatischen Verhältnisse unserer Erdkugel werden eine Veränderung zum Besseren erfahren. Barbicane und seine Collegen verbessern damit zum Heile ihrer Mitmenschen das ursprüngliche Werk des Weltenschöpfers. Ehre diesen Männern, welche einst den allerersten Rang unter den Wohlthätern des Menschengeschlechts einnehmen werden!«
Neuntes Capitel.
In welchem man einen
Deus ex machina
französischer Abkunft auftreten sieht.
    Dieser Art sollten also die Vorzüge sein, welche jene durch den Präsidenten Barbicane herbeizuführende Veränderung der Rotationsachse gewähren müßte. Wir erwähnten bereits, daß diese Veränderung nur in unmerklichstem Grade die Kreisbewegung unseres Sphäroïds um die Sonne beeinflussen sollte. Die Erde würde nach wie vor ihre unveränderliche Bahn durch den Weltraum hinwandern und die Verhältnisse des Sonnenjahres würden auf keine Weise davon betroffen werden.
    Als die Folgen der bevorstehenden Achsenveränderung zur Kenntniß beider Welten gebracht worden waren, erregten sie ein außerordentliches Aufsehen. In erster Stunde brachte man diesem Problem der höheren Mechanik eine warme Begeisterung entgegen. Die Aussicht, Jahreszeiten von unveränderlicher Gleichmäßigkeit und, je nach der Breite, »nach Belieben der Consumenten« zu haben, war in der That gar zu verführerisch. Die Leute versteiften sich auf den Gedanken, daß alle Sterblichen sich jenes ewigen Frühlings erfreuen könnten, den der Sänger der Odyssee der Insel Kalypso zuschreibt, und daß sie dabei noch die Wahl zwischen einem kühleren und einem wärmeren Frühling haben würden. Welche Lage die neue Umdrehungsachse der Erde haben sollte, das war ein Geheimniß, welches weder Präsident Barbicane, noch der Capitän Nicholl oder der ehrenwerthe J. T. Maston entschleiern zu wollen schien. Würden sie dasselbe noch vor der Ausführung ihres Vorhabens enthüllen, oder sollte man erst nach diesem etwas darüber erfahren? Es fehlte nicht viel daran, daß die öffentliche Meinung sich bezüglich dieser Frage zu beunruhigen anfing.
    Ein Gedanke vor Allem drängte sich den Leuten auf und wurde in allen Zeitungen lebhaft besprochen, der nämlich, durch welche mechanische Gewalt diese Veränderung herbeigeführt werden solle, welche offenbar die Anwendung einer ganz ungeheuren Kraft voraussetzte.
    Das »Forum«, eine angesehene Revue New-Yorks, brachte hierzu folgende ganz berechtigte Bemerkung:
    »Hätte sich die Erde überhaupt nicht um ihre Achse gedreht, so würde vielleicht ein verhältnißmäßig geringer Anstoß genügt haben, ihr eine Rotationsbewegung um eine willkürlich gewählte Achse zu ertheilen; jetzt muß sie aber einem sehr, sehr großen Gyroskop gleichgestellt werden, das sich mit bedeutender Geschwindigkeit bewegt, und nach Naturgesetzen hat ein solcher Körper die Neigung, sich fortwährend um die nämliche Achse zu drehen. Leon Foucault hat das durch seine berühmten Experimente handgreiflich bewiesen. Es dürfte also sehr schwierig, wenn nicht ganz unmöglich sein, dieselbe (die Erde) davon abzulenken.«
    Gewiß ist das ganz richtig. Nachdem man sich übrigens die Frage vorgelegt, welche Gewalt die Ingenieure der »
North Polar Practical Association
« würden auszuüben vermögen, erschien es nicht weniger interessant, zu erfahren, ob diese Kraft unmerkbar für Andere oder sozusagen mit einem Schlage entfesselt werden

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