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Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes

Titel: Kein Fall für Mr. Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Hosier
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zurück, während willkürliche Krämpfe die leblose Gestalt weiterhin wie eine Marionette durchrüttelten. Dann war es, so schnell wie es begonnen hatte, vorbei.
    Erschüttert schloß ich die Tür hinter mir, ging nach unten und überließ Dr. Morley und sein Geständnis einer höheren Autorität.

15. Schluß
     
    Nach ein paar eiligen und vertraulichen Worten zu Hogarth unten in der Eingangshalle betrat ich das Musikzimmer und sah, daß alle in ihre gewohnte abendliche Routine, so wie Vi sie treffend beschrieben hatte, vertieft waren – außer Sir Charles, der nicht am Klavier, sondern auf einem seidenen rosaroten Sofa saß und müßig in einem Buch blätterte.
    Obwohl sich alle Blicke auf mich richteten, als ich eintrat, war Violet die einzige, die so umsichtig war, mich bei meiner Ankunft zu begrüßen. »Da bist du ja, Liebes. Ich habe mich schon gefragt, was du so lange getan hast.«
    Ihre Stimme schreckte den alten Colonel auf, der sich nach dem Dinner einem Nickerchen hingegeben hatte. Als ich an ihm vorbeiging, um meinen Platz neben Vi einzunehmen, blieb er lange genug wach, um sich nach der Gesundheit von Dr. Morley zu erkundigen.
    »Er ruht«, antwortete ich lediglich und nur allzu wahrheitsgemäß.
    »Ich hatte gehofft, es ginge ihm gut genug, um kurz zu erscheinen«, sagte der Squire und holte eine Zigarette aus dem Etui. »Wenn der Colonel weiter vor sich hin schlummert, werde ich später jemand anderen zum Kartenspiel brauchen.«
    Der alte Soldat murmelte irgend etwas vor sich hin und schlief dann unmittelbar wieder ein.
    »Ich hörte, Sie haben heute nachmittag Twillings einen Besuch abgestattet, Mrs. Hudson«, sagte Lady Margaret, ohne von der Nadel, die in ihrer Stickerei auf- und abschoß, aufzublicken.
    »Twillings? Ja, in der Tat, ich war dort«, lautete meine verwirrte und gestotterte Antwort, während ich hoffte, daß es damit erledigt wäre.
    Die Nadel erstarrte, während sich die Augen von Lady Margaret langsam mit einem fragenden Blick auf mich richteten und auf eine weitergehende Erläuterung warteten.
    Was jetzt? Ich wußte, daß ich mit irgendeiner Geschichte aufwarten mußte. Ich konnte mich nicht immer darauf verlassen, daß Violet mir zur Hilfe kam – obwohl ich spürte, daß ihr angesichts der Situation ebenso unwohl zumute war wie mir, denn sie gab merkwürdige Laute von sich.
    »Mein Schal«, stieß ich hervor.
    »Ja?«
    »Ah, ja, mein Schal«, wiederholte ich. »Ich brauche unbedingt einen neuen, dickeren. Ich dachte, ich entdecke vielleicht im Dorf etwas, aber kein Glück, leider.«
    »Zu schade.«
    Es wurde nichts weiter gesagt. Die Frau des Baronet hatte nicht ein einziges Wort von dem, was ich gesagt hatte, geglaubt. Ich kam mir recht lächerlich vor.
    Jeder kehrte zu seinen eigenen Gedanken zurück, bis ich schließlich den Mut faßte und die folgende Bitte aussprach. »Ich hörte, Sie spielen Klavier, Sir Charles. Vielleicht würden Sie uns mit ein oder zwei Stücken beehren?«
    »Ich fürchte, ich bin nicht…«
    »Ach, komm schon, alter Junge«, mischte sich sein jüngerer Bruder ein, »du hast doch nur darauf gewartet, gebeten zu werden.«
    »Etwas von Scarlatti wäre nett, Charles«, schlug die Dame des Hauses vor.
    Sir Charles nahm seinen Platz am Klavier widerwillig ein. Während das glänzende Instrument aus Rosenholz die Melodie erklingen ließ, wurde dem Pianisten ebenso wie dem Klavier dank dreier Fenster, die vom Boden bis unter die Decke reichten, ein dramatischer Hintergrund verschafft. Draußen schob sich der Mond schüchtern hinter blaugraue Wolken und wieder aus ihnen hervor, wobei er in unregelmäßigen Abständen ein Publikum aus Ulmen erleuchtete, die sich im Nachtwind wie im Rhythmus zu der Musik wiegten.
    Als die Kantate beendet war, folgte ein schmetternder Applaus, woraufhin der Baronet sich uns zuwandte und fragte: »Vielleicht möchten die Damen gerne etwas Moderneres hören?«
    »Kennen Sie vielleicht ›Lebe wohl, mein Seemann‹?« fragte ich.
    »›Lebe wohl…‹?« Er schürzte einen Moment lang nachdenklich die Lippen. »Nein, ich glaube nicht, Mrs. Hudson.«
    »Aber natürlich, Sir Charles«, stimmte Vi ein und stupste mich verschwörerisch in die Seite. »Ich habe doch selbst gehört, daß Sie es schon mehrere Male gespielt haben. Das geht so.« Woraufhin sie die Melodie trällerte.
    »Oh, das! Klar, das kenne ich! Ist in London gerade ziemlich populär. Wußte nie genau, wie es hieß. Du mußt es auch schon gehört haben, Henry.«
    Der

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