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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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verbrühen.«
    Als er es endlich geschafft hatte, den Sauger in den Mund des Kleinen zu schieben, der auf Donna Patrizias Armen mächtig ruderte,
     war Marco Luciani schweißgebadet. Schlimmer als nach dem Laufen.
    »Der Halbmarathon!«, schrie er mit einem Blick auf die Uhr. Es war fast acht, verdammt. Wenn er sich nicht beeilte, würde
     er nicht mehr rechtzeitig an den Start kommen. Aber dann sagte er sich: Du bist verrückt, wo willst du denn jetzt hin? Hier
     ist ein ausgesetztes Neugeborenes, und du sorgst dich um dein Rennen?
    »Schau mal, wie es nuckelt. Du hattest ordentlich Hunger, stimmt’s, mein Kleines?«
    Während das Baby die Flasche leerpumpte, bohrte Donna Patrizia ihre Augen in die ihres Sohnes.
    »Was hast du diesmal wieder angestellt? Wer ist die Mutter?«
    »Hä? Woher soll ich das wissen?!«
    »Jetzt sag nicht, das haben sie aus Versehen vor unserem Tor abgestellt.«
    »Ich … ich weiß es nicht, Mama. Anscheinend wissen sie, dass ich Polizeikommissar bin.«
    »Ach, wie dumm von mir, dass ich daran nicht gedacht habe! Deshalb bringen sie es zu dir statt ins Krankenhaus. Und wer soll
     dann deiner Meinung nach die Mutter sein?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, Mama. Es wird eine der Altenpflegerinnen hier aus der Umgebung sein. Sie |401| wird beschlossen haben, dass sie heute Abend einmal tanzen geht«, sagte er und holte das schnurlose Telefon.
    »Was machst du da, Marco?«
    »Ich rufe die 110 an.«
    »Leg das Telefon weg. Hier wird niemand angerufen.«
    »Mama, dieses Baby ist ausgesetzt worden. Es muss ärztlich untersucht und behandelt werden, wir müssen die Mutter suchen.«
    Donna Patrizia schüttelte den Kopf. »Diesem Knopf geht es hervorragend. Schau mal, wie fröhlich er ist, jetzt, da er getrunken
     hat.« Sie hob ihn hoch und legte ihn sich an die Schulter, wobei sie ihm leichte Klapse auf den Rücken gab. Das Baby rülpste
     wie ein Bierkutscher und spuckte einen ordentlichen Schwall Milch auf Donna Patrizias Hausmantel. Die lächelte, als wäre es
     die normalste Sache der Welt, und wischte sich mit einem Geschirrtuch ab. Dann nahm sie das Baby wieder auf den Arm und wiegte
     es sanft. Beide lächelten, und Marco Luciani hörte deutlich, wie es in seinem Kopf immer wieder dröhnte: »Ruf die 110 an!«
    »Dieses Baby …«
    »Pssscht«, zischte die Mutter, »es schläft schon ein, schau nur.«
    Kurz darauf lag der Kleine wieder im Korb und schlief friedlich, die Fäustchen neben seinem Kopf.
    Donna Patrizia bohrte wieder ihre Augen in die des Sohnes. »Was steht in diesem Brief, Marco?«
    »Welchem Brief?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du magst dich beim Verhör geschickt anstellen, wenn du die Fragen stellst, aber umgekehrt … Du warst
     nie gut im Lügen.«
    Sie schob die Hand in die Jackentasche des Kommissars und zog den Brief heraus.
    »Ich rufe Nelly an. Das ist eine Kollegin von mir. Die |402| scheint mir die geeignete Person«, sagte er und versuchte, aus dem Zimmer zu witschen.
    »Du wirst niemanden anrufen. Hier steht, dass dieses Kind dein Sohn ist. Mein Enkel. Willst du, dass mein Enkel in einem Waisenhaus
     landet?«
    »Was heißt hier, dein Enkel?!«, schrie Marco Luciani. »Hier steht nirgends, dass es mein Sohn ist! Zeig her! Wo zum Teufel
     soll das stehen, verrätst du mir das?«
    »Du sollst nicht fluchen, Marco. Und red nicht so laut, dein Brud… das Baby schläft.«
    Sie hätte fast gesagt, dein Bruder. Dieser peinliche Moment ließ sie beide erstarren.
    »Ich rufe jetzt an, Mama.«
    Donna Patrizia hielt sich den Kopf und fing leise zu weinen an, dann immer lauter. Sie redete unzusammenhängendes Zeug, aus
     dem die Wörter »Cesare«, »Herr« und »Baby« herausstachen.
    Es war nicht schwer zu verstehen, was sie meinte: Das Baby war ihr vom Himmel gesandt worden, als Ausgleich für den Verlust
     des Gatten. Ein unerwartetes, aber wundervolles Geschenk, durch das sie sich noch einmal jung und lebendig fühlen durfte.
    »Okay, Mama«, sagte der Kommissar und legte den Hörer wieder auf. »Wir können einen Moment warten. Das Baby ist ruhig, und
     um diese Zeit ist noch niemand im Büro.«
    »Heute ist der erste Mai, Marco. Wer soll uns denn heute anhören? Willst du, dass dieses Baby einen Feiertag im Krankenhaus
     verbringt? Was kostet es dich, bis morgen früh zu warten?«
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »So etwas muss ich auf jeden Fall zur Anzeige bringen, Mama. Ich käme sonst in Teufels
     Küche. Und zwar zu Recht.«
    »Und wenn die Mutter

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