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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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und griff nach der nächsten Stuhllehne. „Damit ich nicht so ende wie er. Als emotionaler Krüppel.“
    „Du liebst Charli doch schon, also bist im Gegensatz zu Roy zu Gefühlen fähig“, sagte Hector mit müder Stimme. „Ich muss es wissen.“
    Luca sank auf den nächsten Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. „Ich verstehe nicht.“
    Tief seufzend zog sich Hector einen Stuhl heran. „Das Ganze ist auch meine Schuld.“
    Luca hob den Kopf. „Wie könnte es deine Schuld sein?“
    Hector wurde blass, und sein ernster Gesichtsausdruck machte Luca Angst. „Roy konnte dir kein Vater sein, weil er nicht wusste, wie das geht. Vor allem, weil er nie ein gutes Vorbild hatte.“
    Verwirrt schüttelte Luca den Kopf „Aber du bist immer da gewesen …“
    „Für dich, ja.“
    Hectors Hand zitterte, als er sich damit über die Augen fuhr. „Um wiedergutzumachen, was ich bei Roy versäumt habe.“
    Als er sich in den Stuhl zurücksinken ließ, wirkte Hector um zehn Jahre gealtert. „Ich war nie für ihn da. Für mich gab es nur die Arbeit. Wenn ich nicht im Büro war, zog ich mit Musikern um die Häuser, um sie dazu zu bringen, bei Landry Records zu unterzeichnen. Ich liebte die Herausforderung, und kein Name war zu groß oder zu klein für mich.“
    Er zuckte die Schultern. „Roy kannte mich praktisch nicht.“
    Sprachlos starrte Luca ihn an. „Deshalb wolltest du mich also kennenlernen? Weil du ein schlechtes Gewissen hattest?“
    „Zunächst ja.“ Hector presste die Hände zusammen, damit sie aufhörten zu zittern. „Aber schon, nachdem ich dich ein paar Mal getroffen hatte, war ich hin und weg von deinem Charme und deiner Unverfrorenheit.“
    Als Luca Tränen in Hectors Augen sah, schluckte er schwer.
    „Meine Zuneigung zu dir ist nicht das Produkt meines schlechten Gewissens. Der kleine Junge, der so viel zu geben hatte, ohne etwas dafür zu verlangen, hat mich bezaubert. Dann wurdest du erwachsen und wolltest nichts mit mir zu tun haben, genau wie dein Vater, und ich habe es einfach nicht geschafft, eine Brücke zu schlagen. Ich wollte es ja, aber ich wusste nicht, wie …“
    Oje, der Kloß in seinem Hals wurde immer größer. Seine Brust schmerzte von der Anstrengung, nicht zu weinen.
    Luca wusste nicht, wie lange sie dort saßen, während Hectors Geständnis schwer zwischen ihnen in der Luft hing. Doch als er endlich glaubte, wieder sprechen zu können, ohne dass seine Stimme zitterte, sagte er: „Also wusste Roy einfach nicht, was ein guter Vater ist?“
    Er hasste sich dafür, dass er diese Frage stellen musste, hasste die eigene Schwäche, doch Hectors Geständnis hatte ihm die Möglichkeit eröffnet, seinem Vater vielleicht zu verzeihen.
    Endlich verstand er. Er selbst hatte ja ähnliche Angst, seine Gefühle zu zeigen, weil er nicht wusste, wie das ging.
    Hector nickte. „So ist es, mein Sohn. Ich wusste immer, wenn deine Mutter wieder einmal versucht hatte, euch zusammenzubringen, denn er wirkte noch Tage danach wie betäubt. Er wollte dir die Hand reichen, doch er konnte es einfach nicht.“
    „Aber er hat mich nie als seinen Sohn anerkannt. Er hat mich aus seinem Leben ausgeschlossen.“
    „Er wusste es einfach nicht besser.“
    Fast hätte er Hectors leise gemurmeltes „Es tut mir so leid“, nicht gehört.
    „Ach, Grandpa.“ Luca stand auf und nahm seinen Großvater in den Arm – zum allerersten Mal in seinem Leben. „Wir müssen beide noch viel lernen, aber ich bin bereit, es zu versuchen, wenn du es auch bist.“
    „Worauf du dich verlassen kannst.“ Hector schniefte, und Luca gab ihm einen Moment, um sich zu sammeln, bevor er sich wieder aufrichtete.
    „Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.“
    „Das war längst überfällig“, sagte Hector ungewollt schroff. „Aber ich will dich nicht länger mit dem sentimentalen Geschwafel eines alten Mannes langweilen. Hast du nicht noch etwas vor?“
    Luca war ganz leicht ums Herz, als er seine Hand ausstreckte. „Wünsch mir Glück.“
    Hector drückte ihm fest die Hand. „Du brauchst kein Glück, mein Sohn. Charli ist von dir genauso hingerissen wie ich.“
    „Muss wohl der legendäre Landry-Charme sein, den ich geerbt habe“, sagte er leichthin und zwinkerte seinem Großvater zu.
    „Muss wohl.“
    Hectors Lächeln wärmte Luca das Herz.
    „Und jetzt hol dir unser Mädchen.“

14. KAPITEL
    Charli kam gerade aus der Dusche, als sie etwas hörte, das klang, als würden hundert Elefanten an ihre Tür hämmern. Eilig

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