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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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hatte.
    Rockstars waren Nachtmenschen, die in der Dunkelheit verqualmter Klubs zu Hause waren und gegen ihr Lampenfieber Kette rauchten oder Schlimmeres.
    Während Luca Petrelli lächelnd im Türrahmen lehnte, wurde ihr abwechselnd heiß und kalt.
    „Wieso das? Sehe ich nicht so aus?“, wollte er wissen.
    Obwohl eine innere Stimme sie davor warnte, ließ sie den Blick an seiner Brust hinabgleiten. Erleichtert stellte sie fest, dass er ein Handtuch um die Hüften geknotet hatte – unter dem sie eine Bewegung wahrzunehmen meinte.
    Hitze stieg ihr in die Wangen, als sie sich wieder seinem Gesicht zuwandte.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte er scheinheilig.
    Den Impuls unterdrückend, sich umzudrehen und die Flucht zu ergreifen, runzelte sie die Stirn. „Sie sind noch nicht angezogen.“
    „Es ist Ihnen also aufgefallen.“
    Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie das verführerische Funkeln in seinen Augen sah.
    „Falls das Handtuch Sie stört, könnte ich …“, begann er.
    „Ich gebe Ihnen fünf Minuten.“
    „Sonst was?“
    Als er sich vorbeugte, wurde sie von einer betörenden Duftwolke aus teurem Rasierwasser und frisch geduschtem Mann überwältigt.
    Der Mann war ein Profi. Mit Flirten verdiente er seinen Lebensunterhalt. Dennoch verspürte sie unwillkürlich den Drang, den Abstand zwischen ihnen zu überwinden, ihre Nase an seinen Hals zu schmiegen und tief einzuatmen.
    „Ziehen Sie sich einfach an.“ Zu ihrem Ärger war ein leichtes Beben in ihrer Stimme zu hören. „Wir müssen los.“
    „Pech für Sie.“
    Achselzuckend wandte er sich ab und ließ sie mit offenem Mund stehen. Was sie nicht davon abhielt, ihm nachzusehen, wie er das Zimmer durchquerte, das dicke weiße Handtuch so tief auf den Hüften, dass es bei jedem Schritt herunterzurutschen drohte.
    Der Mann war eine Gefahr.
    Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit.
    In natura war Luca Petrelli viel charmanter als erwartet. Und dass sie seit Ewigkeiten nicht mit einem Mann ausgegangen war, machte sie besonders anfällig.
    Als er an der Badezimmertür innehielt, blickte sie rasch wieder auf. Nicht rasch genug offenbar, denn er lächelte zufrieden. „Sie schätzen mich völlig falsch ein.“
    „Inwiefern?“
    „Sie glauben, ich hätte nicht das Zeug zum Rockstar?“ Lachend deutete er auf das Handtuch. „Dann sollten Sie mein Tattoo sehen.“
    In ihrer Fantasie konnte sie ihm das Handtuch gar nicht schnell genug vom Leib reißen. In der Realität wandte sie ihm den Rücken zu und wünschte inständig, gegen den jungenhaften Charme dieses Playboys immun zu sein.

2. KAPITEL
    Pfeifend schloss Luca den Reißverschluss seiner ältesten Jeans, schlüpfte in einen schwarzen Kaschmirpullover und lächelte seinem Spiegelbild zu.
    Nach seiner Einschätzung blieben ihm noch drei Minuten, bevor die energische Blondine, die ungeduldig in seiner Suite auf und ab lief, ihn holen kam.
    Sie hatte ihm fünf Minuten gegeben, um sich anzuziehen.
    Er hatte sich bewusst zehn Minuten Zeit gelassen.
    Charli Chambers war ganz anders, als er sich die persönliche Assistentin seines Großvaters vorgestellt hatte.
    Zwar war er eine Weile fort gewesen – fast zehn Jahre, um genau zu sein –, aber früher hatte sein Großvater sich stets mit stoischen, dienstbeflissenen Frauen in schlichten grauen Hosenanzügen und konservativen Blusen umgeben. Fleißige Arbeitsbienen, die sich nicht trauten, den Mund aufzumachen.
    Charlie Chambers war anders.
    Ihr knielanger lila Rock umschmeichelte den appetitlichen Hintern, das enge Jackett betonte die schmale Taille, und der tiefe V-Ausschnitt ihrer weißen Bluse entblößte ein äußerst ansprechendes Dekolleté.
    Und die nackten langen Beine … feste Waden, wohlgeformte Fesseln, manikürte silberne Nägel in Designersandaletten … Ja, er liebte schöne Beine und schämte sich dessen nicht.
    Doch mehr als ihre Designerkleider oder die scharfen Schuhe überraschte ihn ihr unverschämtes Auftreten. Schlimmer noch als ihr herablassender Tonfall war ihr misstrauischer Blick. Ein Blick, den er gut kannte und den er selbst geschickt verbarg. Denn er hatte schon in jungen Jahren begriffen, dass man niemandem trauen konnte, nicht einmal der eigenen Familie.
    Auch Charli begegnete er mit Misstrauen. Er hatte den Schützling seines Großvaters gegoogelt und war auf eine Vielzahl von Fotos gestoßen: Charli am Arm seines Großvaters bei irgendwelchen Benefizveranstaltungen, Charli neben seinem Großvater bei irgendwelchen

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