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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Geschehen auf. Offenbar hatte sie keinen ausgedehnten Bedarf an grabschenden Chefs.
    Wie gestalteten sich mögliche Alternativen?
    An jenem Abend war sie auffallend elegant und exquisit gekleidet gewesen, ihr Parfüm eines von der äußerst kostspieligen Sorte, Daniel kannte es. Das gesamte Auftreten zeugte von jeder Menge Geld, und einen Ehering konnte er an ihrem Finger nicht ausmachen. Auch keinen entsprechenden Abdruck. Wie kam man an Geld, wenn man weder irgendeine hohe Stellung bekleidete, noch einen gut situierten Ehemann vorweisen konnte?
    Man eröffnete sein eigenes Unternehmen.
    In Ordnung, es existierte auch eine vierte Alternative, die schien in Anbetracht ihres Benehmens nicht mal so abwegig. Doch Daniel weigerte sich, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
    Um dahinter zu gelangen, ob es sich bei Tina Hunt tatsächlich um eine Geschäftsfrau handelte, bedurfte es einiger Anstrengungen. Denn es gab kein bundesweites Gewerberegister, in dem man schnell mal recherchieren konnte. Man musste sich mühsam durchtelefonieren.
    Nachdem Daniel bei den ersten Verwaltungskräften gnadenlos abblitzte – es handelte sich um Männer, unglücklicherweise mit heterosexueller Ausrichtung - hatte er Glück. Endlich befand sich eine Frau am anderen Ende.
    Wie genial!
    Sabrina aus der Verwaltung in L.A., zierte sich ein wenig, lenkte dann jedoch recht schnell ein. Und ja, es gab ein auf Miss Christina Hunt eingetragenes Unternehmen.
     
    Plan C
     
    Zwanzig Minuten später beendete er mit einem breiten, trockenen Grinsen das Gespräch. Als Nächstes versuchte er es abermals im Internet.
    Eine Sackgasse. Kein Auftritt.
    Die angegebene Adresse entpuppte sich als Briefkasten, Büroräume unterhielt sie nicht. Aber wo befand sich die Verwaltung, wer kümmerte sich um den lästigen Papierkram, w as trieb sie denn?
    Das Geschäft wurde als Marketingfirma geführt. Tina verstand es allerdings hervorragend, sich bedeckt zu halten. Man konnte nicht einfach anrufen und einen Termin vereinbaren – es existierte nämlich keine Rufnummer. Nach einer Stunde aussichtsloser Suche meldete er sich kurz entschlossen noch einmal bei Sabrina in L.A. Und die konnte tatsächlich eine Telefonnummer preisgeben.
    … die sich kurz darauf als Auftragsdienst herausstellte.
    Nach Wochen rastloser Suche gingen mit Daniel endlich doch die Pferde durch. Seine Faust rastete auf der Tischplatte ein.
    „Tina!“
    Eine äußerst besorgte Maggie schob prompt ihren Kopf in den Raum. „Ist alles in Ordnung?“
    „Nein!“
    Anstatt auf seinen abweisenden Ton entsprechend zu reagieren, trat sie ein und schloss hinter sich die Tür.
    „Kann ich dir helfen?“ Die überaus hübsche, vierzigjährige, fähige Chaosbewältigerin, zwang beinahe den gesamten Verwaltungskram der Klinik allein in die Knie. Ohne sie wäre Daniel verloren gewesen, Miller vor ihm auch. Ihr nämlich war es zu verdanken, dass die diversen Nebenkosten, die man eben nicht einfach abrechnen konnte, so gering wie möglich gehalten wurden. Maggie zweigte Geld ab, wo es nur ging, damit 'ihre' Sache in Zeiten, wo alles teurer wurde, finanzierbar blieb. Und sie verkörperte Daniels unverzichtbare Stütze. Normalerweise saß er nämlich nicht Stunden am Stück in seinem Büro und führte fruchtlose Telefonate.
    Inzwischen hatte sie vor seinem Schreibtisch Platz genommen und betrachtete ihn interessiert. „Frage ...“ Eine Augenbraue befand sich in luftigen Höhen, was Daniel fast zu einem Stöhnen veranlasst hätte. Aber er konnte sich beherrschen.
    „Wie soll ich deinen Flug nach Connecticut abrechnen?“
    „Privat!“
    „Komm!“, schnaubte sie. „Dir wird doch wohl irgendwas einfallen, damit wir das als Firmenkosten deklarieren können!“
    „Der Versuch, eine derzeit Wahnsinnige vor dem akuten Wahnsinn zu bewahren.“
    „... würde sich eignen, wenn du Psychiater wärst. Als Chirurg eher unpassend.“
    „Dann eben doch privat.“
    Geistesabwesend rückte sie das Kästchen mit seinen Stiften zurecht. „Und? Hast du sie gerettet? Vor dem Wahnsinn, meine ich?“
    Daniel sah auf. „Maggie, hast du nichts zu tun?“
    „Nein, momentan ist alles ruhig“, grinste sie. „Aber danke der Nachfrage.“
    Anstatt zu antworten, widmete er sich demonstrativ seiner Liste, obwohl die mit Sicherheit keine hilfreichen Informationen bot. Das hatte er bereits hinreichend abgeklärt.
    „Warum erzählst du es mir nicht? Vielleicht kann ich ja helfen.“
    Erneut hob Daniel den Kopf. „Wie ich bereits

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