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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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    Dem schloss sich das Warten an. Erfreulicherweise befand sich in sichtbarer Entfernung ein Café.
    Zwölf Stunden musste er ausharren. Nach der Hälfte der Zeit befand er sich im fortgeschrittenen Koffeinrausch und stieg auf Wasser um.
    Erst, als der Abend nicht mehr jung und die Dämmerung bereits der Dunkelheit gewichen war, trat Tina durch die riesige Glastür auf die Straße.
    Den Abschluss des Tages stellte die Heimfahrt der beiden in deren jeweiligen Taxen dar. Angekommen im Hotel begab sich Tina in ihr Bett und Daniel in seines.
    Keine weiteren Vorkommnisse.
    * * *
    Der Ablauf des kommenden Tages gestaltete sich zunächst ähnlich.
    Nur dass Daniel diesmal in seinem nagelneuen Mietwagen folgte.
    Auch heute zogen sich die Stunden in die Länge, und er lernte, dass Privatdetektiv keinen seiner persönlichen Traumjobs darstellte.
    Spannend wurden die Dinge erst gegen Abend.
    Als Tina durch das große, gläserne Portal trat, hob er den Kopf. In ihrem Schlepptau befand sich ein älterer, fetter Sack, der äußerst begeistert wirkte und seine Hände nicht von ihr lassen konnte. Proteste erfolgten seitens Tina nicht, doch ein Lächeln konnte Daniel auch nicht ausmachen. Kurz darauf verschwanden die beiden in einem Taxi und er beeilte sich, ihnen zu folgen.
    Was zur Hölle ...?
    * * *
    Hektisch blickte Tina in den Spiegel.
    Kaum angekommen, wollte sie schon wieder gehen. Irgendwohin, Hauptsache, sie blieb nicht mit ihren Gedanken allein. Das Grübeln hasste sie, jedenfalls, wenn es sich nicht um berufliche Überlegungen handelte. Eilig trank sie ein Glas kaltes Wasser und ging ins Bett. Keine Ausflüge heute, der Tag war lang und anstrengend gewesen. Morgen würde relativ früh der Wecker klingeln und Augenringe konnte sie sich nicht leisten. Sah man nicht wie das blühende Leben aus, wirkte man unglaubwürdig. Schlemmererdbeereis half da leider weniger!
    Unwirsch schüttelte sie den Kopf zwang sich zum Schlafen ...
    … zehn Minuten später nahm sie eine kalte Dusche und versuchte es erneut mit dem Wegdämmern.
    … eine Viertelstunde darauf schaltete sie den Fernseher ein und konzentrierte sich auf eine Tierdokumentation. Die berichtete von einem Löwen, der pro Tag ungefähr zweihundert Antilopen abschlachtete. Hmmm, das Spiel mit dem Raubtier und der arglosen Beute kannte sie durchaus. Erst kurvten sie einen um, dass sämtliche Knochen brachen und dann wurden einem ganz genau die scharfen Zähne demonstriert ...
    Wütend flippte Tina den Fernseher aus und begab sich nochmals unter die Dusche.
    Dreißig Minuten später warf sie sich ruhelos im Bett herum, zog ein Kissen über den Kopf und übte sich in Atemübungen.
    Nach einer Stunde bedeckten bereits zwei Kissen ihren Schädel – die erstickten ihr Gebrüll und nebenbei auch fast sie selbst. Weshalb Tina irgendwann leider auftauchen musste.
    Schließlich trat sie abermals ins Bad, betrachtete ihr zerzaustes Haar und das krebsrote Gesicht im Spiegel und stieg noch einmal unter die kalte Dusche. Inzwischen fröstelte sie ein wenig – was ja den Sinn der Aktion ausmachte. Kurz darauf kuschelte sie sich unter die Decke, kniff verbissen die Lider zusammen und versuchte, an etwas Angenehmes und Schönes zu denken.
    Zwei Minuten später landete ihr Schuh mit einem dumpfen Poltern an der Wand und Tina setzte sich mit überkreuzten Beinen verdrossen auf.
    Ende ihres Lateins.
    Gegen drei Uhr schlief sie doch noch ein. Geplagt von ungebetenen Träumen über Dämonen mit grünen Augen, in denen sich dunkle Pünktchen befanden. Bisher war es ihr nicht gelungen, die Phantasien während der normalen Bewusstlosigkeit zu beeinflussen.
    Leider.
    Und als Tina gegen sechs von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, fühlte sie sich wie zerschlagen. Wankend tappte sie ins Bad und betrachte sich beim Zähneputzen grimmig im Spiegel.
    Das bist nicht du! Lass es, vergiss es, es hat keinen Wert. Du wirst alles zunichtemachen. Willst du das?
    Ihr Blick verengte sich.
    Du wirst dich jetzt zusammenreißen. Hart sein, härter, die Härteste. Richtig?
    Längst stand die Zahnbürste still.
    Und nun bring dein zermanschtes Gesicht in Ordnung, und sei hart! Yeah, Baby!
    In doppelter Geschwindigkeit putzte sie die Zähne, warf zwei Koffeintabletten ein, ging abermals unter die kalte Dusche, wechselte auf warm, kalt und wieder warm, was das aufgedunsene Gesicht vergessen machte. Sie föhnte das Haar, trug mit äußerster Sorgfalt Make-up auf und wählte ihre Kleidung mit

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