Keiner wie er (German Edition)
sagte, es ist privat! Wie willst du mir da helfen?“
Ihr Grinsen wurde breiter. „Ich kann die Verwirrung auf deinem Gesicht nicht länger ertragen. Da setzen sich meine Muttergefühle durch.“ Maggie wurde ernst. „Sechs Wochen und nichts ist geschehen. Also scheinst du zu stagnieren. Möglicherweise wäre ein zweiter Kopf zum Denken nicht schlecht. Manchmal verrennt man sich.“
Unter hörbarem Ausatmen warf er seinen Kugelschreiber beiseite. „Schon möglich. Leider sehe ich keinerlei Veranlassung, ab sofort mit zwei Köpfen durch die Gegend zu rennen. Hast du wirklich nichts zu tun?“
Ohne die geringste Furcht zu offenbaren, was verdammten Mut bewies, hob sie lauschend den Kopf. „Kein Telefon klingelt, niemand stürzt hysterisch in den Raum, also, keine Gefahr!“
„Das war die versteckte Aufforderung, jemand anderem als mir auf den Geist zu gehen, Maggie!“
„Niemand verfügbar. Also, worum geht’s denn?“
Bereit, sich endlich dem wohlverdienten Wutanfall hinzugeben, starrte Daniel sie an, doch am Ende seufzte er.
„Ich jage ein Phantom ...“
* * *
Drei Stunden später hielt eine vergnügt grinsende Maggie ihren Kopf in den Raum.
„Ich habe ihre Termine für die nächsten drei Wochen. Interesse?“
„Ich liebe dich!“, hauchte Daniel hingerissen. „Du bist ... ich liebe dich!“
Maggie, glücklich verheiratet, zwei Kinder, griff sich schwächelnd ans Herz. „Und ich dachte, du würdest es nie sagen!“ Damit legte sie ihm ein Blatt vor die Nase. „Sie arbeitet nur über diesen Auftragsdienst, wirbt anscheinend überhaupt nicht für sich.“
„Darauf kannst du Gift nehmen“, knurrte er.
„Allerdings ist sie fast ausgebucht. Ich habe keine Ahnung, was genau deine Wahnsinnige tut, doch wenn ich mir die Namen der Firmen so ansehe ... scheint sie gut darin zu sein.“
Womit sie richtig lag. Die Liste las sich wie das Who is Who der amerikanischen Wirtschaft. „Ich weiß es auch nicht.“ Daniel lehnte sich zurück. „Aber ich werde es herausfinden.“
„Recht so!“ Bereits an der Tür, wandte Maggie sich noch einmal um. „Darf ich davon ausgehen, dass ich dich auch in der nächsten Woche nicht bei den OPs zu berücksichtigen brauche?“
„Du darfst.“
„Was für eine phantastische Nachricht!“ Gott, diese Frau brachte ein unvorstellbar nervendes Grinsen zustande. „Ich dachte bereits, du hättest dich von allem losgesagt, was das Leben lebenswert macht. Und ehrlich ...“ Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtete sie ihren Chef. „Das wäre ein echter Verlust für die Damenwelt.“
„Verschwinde!“
„Bin schon weg!“
Daniel widmete sich bereits dem Zettel. Drei Wochen – acht Städte, Tina schien gut beschäftigt. Nach einer Weile markierte er resolut einen Ort und hielt schließlich zur Abwechslung einmal seinen Kopf in den Nebenraum. „Wie auch immer du es angestellt hast, meinst du, du kannst auch ermitteln, wo sie in Houston absteigt?“
„Klar, Boss.“
Bereits auf dem Weg zu seinem Schreibtisch, rief Maggie ihn zurück. „Also kann ich davon ausgehen, dass du übermorgen in Houston bist? Für einen Tag?“
„Plane mich für mehrere Tage komplett aus. Ich weiß nicht ...“ Ärgerlich verzog er das Gesicht. „Und hör mit dem dämlichen Gegrinse auf, Maggie! Du siehst aus, wie geistig behindert!“
„Aber klar doch, Boss!“
Entnervt schloss Daniel die Tür. Ein weiterer Idiot, der meinte, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Dabei wusste sie nichts. Verdammt, er war ja selbst ahnungslos! Wollte er denn wirklich erfahren, was Tina trieb? Was, wenn es ihm absolut nicht gefiel? Die brisanteste Frage überhaupt lautete jedoch: Was wollte er tun, wenn seine Suche endlich zum Erfolg führte?
Sogar wenn man Daniel Grant hieß, kam man nicht umhin, ihr Schreiben als unmissverständlichen Abschied für immer zu werten. Was er übrigens sehr witzig fand, ihr musste klar sein, dass er das nicht akzeptieren würde. Dunkel konnte er sich erinnern, in seinem Abschiedsbrief geschrieben zu haben:
„Pass auf dich auf!“
Ehrliche Verblüffung suchte ihn darüber heim, wie wunderbar sie nicht seine Anweisungen befolgte.
Erwartete sie tatsächlich, dass er sich nach der seltsamen Vorstellung fernhielt? Wenn ja, dann kannte sie ihn schlecht! Das roch nach akuter Vergesslichkeit. Unmöglich konnte er einen Menschen dumm sterben lassen, oder? Offenbar musste er sich umfassend bei ihr in Erinnerung rufen.
Yeah!
Mit diesen und anderen
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