Keiner wie er (German Edition)
so etwas zuletzt getan hatte. Vergebens.
Diese verdammten grünen Augen mit dunklen Pünktchen, nur der Hauch einer tiefen Stimme, Lippen, die küssten, wie keine anderen, ein Blick, der so warm wirkte, das Tina Schwierigkeiten mit dem Atmen bekam und dieser Duft! Und sie dachte, ihn vergessen zu haben.
Wie blöd!
All das war sogar verdammt gefährlich! Sie musste fort, weg aus seinem Einflussbereich, bevor er ihr wieder alles nahm. Doch sie konnte nicht! Wo war sie hin, die harte Tina? Jene, die immer und in jeder Sekunde einen kühlen Kopf bewahrte und ihre Interessen durchsetzte?
Wo?
Nun ... hier nicht.
Es war dieser Gin, sie hätte nicht trinken dürfen, ohne vorher die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Aber das konnte sie ja nicht, weil ihr die wichtigste und einzige Zutat geraubt wurde!
Und jetzt saß sie in der Falle.
„Bitte, Tina“, hauchte er erneut und wie von selbst fielen ihre Lider.
Vielleicht lag es am Radio, das jenes Lied spielte, bei dem er sie damals mit diesen verdammten Lippen küsste. Möglicherweise steckte dahinter auch schlicht ihre Sehnsucht nach ihm. Die, von der sie glaubte, hoffte, sie endlich hinter sich gelassen zu haben.
Auf jeden Fall führte es am Ende dazu, dass sie für ein paar Stunden von ihren festen Grundsätzen abwich und ihr die Konsequenzen mit einem Mal egal wurden …
* * *
„Okay ...“
Daniel dachte nicht, fühlte nicht den geringsten Triumph. Stattdessen verstärkte er den Druck seiner Arme. Doch bevor er irgendetwas anderes tat, musterte er Tina ernst. „Ich werde nicht fortgehen“, versicherte er leise. „Nie wieder ...“
Und dann öffnete er behutsam ihre Hose, ärgerte sich, weil der dämliche Body das bereits jetzt erforderlich machte, wenn er sie spüren wollte, küsste sie und seufzte verhalten, als er ihre Arme um sich spürte und sich sanfte Finger in seinen Nacken stahlen.
Er nahm ihr Kinn in seine Hand. „Sag mir, was du willst.“
Sie wich seinem Blick nicht aus. „Keine Experimente.“
* * *
Keine Experimente ...
Tina schloss die Augen und überließ sich ganz seinen Händen, Lippen und dem Druck seines Körpers. Wie im Traum erwiderte sie den Kuss, der Gin, viel zu viel davon, war ihr längst zu Kopf gestiegen. Ihre Hände schlüpften unter sein Shirt und sie seufzte zufrieden, als sie endlich spürte, was sie seit Tagen bewundern durfte. Ihre letzten Zweifel wurden von warmen, zärtlichen Lippen auf ihrer Haut weggeküsst.
Doch er forderte kein einziges Mal.
Vertrauen, gepaart mit wildem Begehren, das gestillt wurde, kaum, dass es sich zeigte. Und wann immer sie glaubte, etwas tun zu müssen, aktiv zu werden, hörte sie es. Jenes leise, sanfte „Schhhhhh ...“
Sie fühlte, wie ihre Hände von warmen gehalten und ein sanfter Mund ihren verschloss. Und Tina drängte sich ihm entgegen und schämte sich kein Stück für ihre Schwäche. Es fühlte sich gut an.
Sogar wahnsinnig gut ...
Bis zum Ende respektierte er ihren Wunsch. Nie verschwand er, sein Kopf blieb immer auf der Höhe ihres Gesichtes, während er ihre Schläfe küsste, die Lippen, die Nase, die Wangen und die winzige Vertiefung unter ihrem Ohr. So albern, vielleicht jungfräulich, prüde und gerade deshalb so phantastisch ...
Zärtlich spielte er mit ihren Brüsten, streichelte sie, zog sie ganz nebenbei aus und hauchte ihr dabei allerlei Albernheiten ins Ohr.
„Tina ...“
„Du hast mir so gefehlt ...“
„Du bist so süß ...“
„Ich liebe dich ...“
„Verlass mich nicht ...“
„Bleib bei mir ...“
„So wunderbar ...“
„Ich liebe dich so sehr ...“
Oh, und wie albern! Tinas närrisches Herz pochte wild in ihrer Brust, seufzend flüchtete sie sich in ihre Illusion. Scheiß auf die Prinzipien! Alles, was sie derzeit trieb, verstieß dagegen. Doch es war so schön, zu glauben. Nur für ein paar flüchtige Momente.
Irgendwann schob er ihre Beine auseinander und sie wurde von einem grausamen Déjà vu heimgesucht, als er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm und sie zärtlich küsste, bevor ihre Körper sich vereinigten. Tina vernahm sein verhaltenes Seufzen und spürte seine Wange an ihrer. Wie von selbst hatten sich ihre Beine um seine Hüften gelegt, die Arme fest um seine Schultern, bereit für ihn. Deshalb kam die Forderung etwas unvorbereitet.
„Sieh mich an ...“
Eilig schüttelte sie den Kopf. Nein, das war Mist. Dass er sich nicht mehr bewegte, aber auch !
„Tina, sieh mich an ...“
„Will nicht“, wisperte
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