Keiner wie er (German Edition)
sie.
Seine Nasenspitze berührte ihre. „Bitte ...“
Zärtlich streichelte sie seine Schläfe, während ihre Stirn mittlerweile in tiefen Falten lag „Warum denn?“
Flüchtig berührte er ihre Lippen, sein leises, dunkles Lachen ertönte und ihr Herzschlag verdoppelte sich. „Du sollst wissen, dass ich es bin.“ Diese tiefe, betörende Stimme hatte sie auch fast vergessen.
„Das weiß ich doch auch so!“
„Aber dann kannst du mich auch ansehen!“, verlangte er im üblichen Befehlston.
Ja, ja ... der irre Prof. Seufzend schlug sie die Lider auf. Er war es wirklich, super!
„Gut ...“, murmelte er rau und stieß so unerwartet zu, dass sie überrascht aufkeuchte.
„Besser ...“ Abermals folgte ein flüchtiger Kuss, er nahm ihre Hände, sah ihr in die Augen und küsste ihren Handrücken.
„Ich liebe dich.“ Dies kam weder in einem Wispern noch dem üblichen Hauchen. Stattdessen klang Daniel mit einem Mal sehr vernehmlich und nüchtern.
Und erst jetzt bewegte er sich wieder in ihr. Tiefer diesmal und tiefer ... noch tiefer … unvorstellbar tief ...
Kein einziges Mal verließ sie seinen Blick. Irgendwann zwang seine Hand auf ihrer Stirn den halb erhobenen Kopf zurück, seine Bewegungen wurden schneller, heftiger, seine Lippen teilten sich, der Atem kam eilig und hektisch und Tina gehörte nicht länger zur realen Welt.
Scheiß drauf, dass sie die Augen nicht schließen konnte, die Illusion gestaltete sich auch so perfekt. Bereitwillig ließ sie sich von ihm halten und mitnehmen, dorthin, wo sie lange nicht mehr gewesen war. Und nie ohne ihn. Ihr kleines Geheimnis, eines, das er nie erfahren würde. Doch zum ersten Mal seit zehn Jahren genoss sie es. Zum dritten Mal in ihrem Leben erreichte sie jene Sphären, die alle Sinne ins Nirwana beförderten. Und Tina liebte es, so sehr. Aber am meisten von allem liebte sie, ihn schließlich zu hören. Wenn auch nur sehr verhalten, verlor er dennoch am Gipfel der Leidenschaft die Beherrschung.
Kein Problem, ihre verabschiedete sich nämlich auch gerade …
* * *
Die beiden schliefen nicht auf dem uralten Sofa ein.
Nach einer Weile trug Daniel sie hinüber in sein Bett und liebte sie erneut. Auf diese wundervolle, entrückte Art wie zuvor, ganz ohne Experimente. Und wieder bescherte er Tina ein paar unvergessliche Momente.
Diesmal war sie nicht ganz so entrückt. Denn sie konzentrierte sich auf jede seiner Bewegungen, sorgte dafür, dass sich kein Zentimeter zwischen ihnen befand und sie wirklich alles von ihm spürte. Als das auf die nicht experimentelle Weise nicht ganz funktionierte, schob sie ihn von sich und setzte sich auf ihn.
Sein Stirnrunzeln verschwand, kaum, dass es erschien,. Erneut versanken ihre Blicke ineinander. Tina nahm seine Hände und schloss die Lider, während sie jede Sekunde verinnerlichte, die er sich in ihr befand. Und sie biss die Zähne aufeinander,, um wenigstens nicht zu laut zu sein, als es kurz darauf nicht mehr aufzuhalten war.
Schwer atmend lag sie neben ihm, hoffte, er würde bald einschlafen und hatte selbstverständlich die Rechnung ohne den irren Prof gemacht. Denn der lehnte sich über sie und küsste ihr die Schweißperlen von der Stirn.
„Ich liebe dich, Tina. Und das ist keiner meiner Standardsätze in einer solchen Nacht.“
Es gab keine dieser besonderen Situation angemessene Antwort, doch er schien auch nichts zu erwarten. Stattdessen umarmte er sie und streichelte ihr Haar.
Nach einer ganzen Weile, das Streicheln gehörte längst der Geschichte an, hörte sie ihn murmeln.
„Bitte, geh nicht, bleib bei mir ...“
* * *
Mit offenen Augen lag sie in der Dunkelheit und wartete, bis seine Atemzüge gleichmäßig klangen.
Was sie tun musste, stand fest. Eine Alternative existierte nicht.
Vermutlich hatte sie sich selbst belogen. In den vergangenen zehn Jahren eher unbewusst, um sich zu schützen. In den letzten Wochen wohl vorsätzlich, um das drohende Fiasko irgendwie aufzuhalten.
Sie liebte ihn – nur ihn.
Egal, was er ihr antat, welches miese Spiel er mit ihr trieb. D.G. besaß bei ihr schon immer Narrenfreiheit und das würde sich auch niemals ändern.
Tinas persönliche Achillesferse.
Mochte er es momentan nicht wissen, doch er empfand nicht, was er ihr soeben sagte. Gelogen hatte er nicht – das glaubte sie ihm sogar. Tina sprach Daniel nur die Fähigkeit ab, derartige Gefühle zu entwickeln. Es war Teil dessen, was ihn so besonders machte. Ein Mann wie er würde nie nur einer Frau
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