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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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Finger.
„Jo?“
„Ich weiß, Daniel. Ich weiß. Du musst es nicht sagen. Ich kann es fühlen. Ich liebe dich auch.“
    Ein heftiges Zittern erfasste seinen Körper, aber es war nach nur einer Sekunde fort.
    „Okay“, sagte er heiser. „Okay.“
    Wir saßen schweigend da und rekelten uns innerlich wohlig in der Gewissheit, dass alles gut werden würde.
    Daniels Frage fuhr sanft und leise durch die Stille, und immer noch schaute er mich nicht an. „Was wollte Mi… was wollte Grey von dir?“
    Ich drückte seine Hand. „Er hat mich gefragt, ob ich sein Sohn sein und bei ihm einziehen will.“
    „Was hast du geantwortet?“ Seine Stimme war klein und schwach.
„Ich hab nein gesagt. Ist er dir auf dem Flur begegnet?“
    „Ja.“
„Hat er dich angesprochen?“
    „Hmh.“
„Wenn du willst, geh ich ihm kurz hinterher und sag ihm, dass er das nie wieder tun soll. Mit meinen Fäusten, wenn nötig.“
    Daniels Lippen zuckten. „Nein. Schon gut.“
    „Wirklich?“
„Nein.“ Daniel seufzte sehr tief, dann straffte er mit ernstem Blick die Schultern und schaute mich an. Er war wieder der Mann, den ich in San Bernardino kennengelernt hatte. „Wie geht es dir?“
    Ich rieb mir mit der freien Hand heftig über das Gesicht. „Ich glaube, gut. Es war noch kein Arzt hier. Es kommt bestimmt bald einer, um mir zu sagen, was passiert ist, aber so wie’s aussieht, hab ich nur eine Gehirnerschütterung.“
    Daniel warf einen kurzen Blick zum Bettende. „Sie werden noch mal überprüfen, ob mit deinem Gehirn wirklich alles in Ordnung ist. Das kann eine Weile dauern.“
    Ich stöhnte.
    „Routine“, sagte Daniel grinsend.
    „Sag mal, wie viel Uhr haben wir eigentlich?“
    „Es ist zehn Uhr morgens.“
    In diesem Moment ging zum dritten Mal die Tür auf und ein Arzt kam lächelnd in den Raum. „Guten Morgen. Jo Müller, richtig? Genau. Dürfte ich unterbrechen? Es stehen einige Untersuchungen an.“

Ich bat Daniel um einen Abschiedskuss und bekam einen kurzen, sanften auf die Lippen; mehr, als ich erwartet hatte. Dann ließ ich einige Untersuchungen über mich ergehen und pochte darauf, gehen zu dürfen. Weil keine Anzeichen für eine Hirnblutung sichtbar waren, gaben die Ärzte nach, verlangten aber, dass ich mich melden würde, wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte.

Familienbande
    Noch am selben Tag setzten Ryan und ich uns in ein Café. Er hatte mich endlich angerufen und mir noch am Telefon versichert, dass er mir das Glück mit Daniel gönnte, obwohl es ihn schmerzte. Im Café erzählte er von Pauls zurückhaltender, höflicher, perfektionistischer Art und ich von Noahs kindlichem, quirligen Charakter und dass er nie den Mund halten konnte. Ich gierte nach Einzelheiten über Paul, und deshalb rührte es mich sehr, als Ryan mir das Tagebuch seines Bruders schenkte.
    „Paul hat angefangen zu schreiben, kurz bevor er Carlos zum ersten Mal sah. Ich bin mir sicher, er würde wollen, dass du es liest, und Carlos auch.“
    Wir umarmten uns lange. Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Ich ließ nur von ihm ab, weil ich Daniel unbedingt noch vor dem Abendessen sehen wollte.
    Das Café war nicht weit weg vom Wohnheim gelegen, und weil Ryan zum Modellsitzen verabredet war, schlug ich seine höfliche Einladung mitzufahren aus und ging zu Fuß. Meine Zehen waren nur leicht verletzt und bereiteten mir so kaum Probleme, aber es gab angenehmere Dinge als zu laufen. Trotzdem – ich wollte Ryan nicht aufhalten.
    Ich kannte dank Sean eine Abkürzung und hatte sie gerade genommen, als ein schwarzer, langer Wagen – eine Limousine? – mit quietschenden Reifen neben mir zu einem Halt kam. Blitzschnell ging die Tür auf, eine ungewöhnlich weiße Hand schoss hervor, packte mich und rammte mir, bevor auch nur der Hauch eines Schreis aus meinem Mund kam, eine Spritze in den Arm. Zu mehr als einem erschrockenen Quietschen war ich nicht in der Lage; schon wurde ich ins Auto gezogen und Greys Arme umfingen mich. Ich hatte gerade noch Zeit dafür, die panische Angst in mir wahrzunehmen bei dem Gedanken, dass alles Mögliche in dieser Spritze gewesen sein konnte und ich wieder einmal so dumm gewesen war, darauf zu vertrauen, dass Grey mir nicht wehtun würde, aber dann erschlaffte ich auf seinem Schoß.

Ich starrte hoch zur Decke, an die man zur Zierde Holzplatten geklebt hatte, und ließ den letzten Rest Ohnmacht hinter mir. Was auch immer in der Spritze gewesen war, jetzt schmerzte mir wieder der Kopf. Es dauerte ein

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