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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Hände selber waren und tippten mit den Fingern darauf herum. Ihre Gesichter waren befremdlich regungslos, starr auf die Teile gerichtet. Hatten sie sich denn nichts zu sagen? Warum standen sie dann zusammen? Ich fand ihr Benehmen merkwürdig. Sie schauten sich nicht an und sie lachten nicht miteinander, so wie wir das taten, wenn wir mit Freunden im Kreis standen.
    Calum berührte mich an der Schulter. Er blickte stur in eine Richtung. Ich sah hinüber. Als hätte ich sie durch meine Gedanken herbeigerufen, schoß es mir durch den Kopf. Eine Gruppe von sechs jungen Männern in schwarzer, enger Kleidung, mit geschorenen schwarzen und bunten, wild abstehenden Haaren trat uns entgegen. In ihren Lippen, Augenbrauen und Ohren steckten Nadeln, Metallringe und Ketten. Der offensichtliche Anführer hielt einen an der Spitze glühenden Stab zwischen den Fingern. Plötzlich steckte er ihn zwischen seine Lippen und zog daran. Die Glut entfachte, der Mann bekam Rauch in den Mund. Doch er hustete nicht. Statt dessen schluckte der Kerl den Rauch herunter und stieß ihn aus der Nase wieder aus. Waren hier alle irrsinnig? Wie konnte er sich freiwillig Rauch in die Lunge ziehen? Es schauderte mich. Waren sie Leibeigene oder Gefolterte? War dies womöglich eine Strafe? So kurzgeschoren wie sie ihre Haare trugen, konnten sie nur Gesetzesbrecher sein oder Leibeigene. Und was maßten sie sich an? Wie konnten sie uns in so herausfordernder Art entgegentreten? Sie mußten doch sehen, daß unsere großen Tücher mehr als drei Farben trugen, daß wir von hoher Geburt waren? Es war nicht schwer, ihrer Körpersprache zu entnehmen, daß sie einen Vorwand suchten, um sich zu prügeln. Ich biß die Zähne fest zusammen, die kamen mir recht! Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie Calum und Gavin bereits ihre Schwerter aus den Scheiden zogen, nur ein kleines Stück, doch sie waren so bereit wie ich. Endlich bekamen wir die Möglichkeit in unser Schicksal einzugreifen und nicht nur wie Puppen darin herumzulaufen. Ich sah Eithne entschieden an. Sie sollte nicht wagen sich einzumischen. Sie hielt mir eine Weile stand, doch dann nickte sie schwach, senkte ihre Lider und trat einen Schritt zur Seite.
    Der Anführer stellte sich breitbeinig vor uns hin, schnippte gekonnt den glühenden Stab auf den Boden und begann zu sprechen:
    „SchmeckteuchunserWassernich? WasseidnihrfürKasper, he? Rollenspielerscheißeroderwas? Halteteuchwohlfür-Bravehearts?“
    Die anderen lachten. Einer warf mutig ein paar Worte ein: „HabteuchwohlinderZeitgeirrt!“
    Ich verstand kein Wort. Mir war jedoch klar, daß die Kerle auf eine hitzige Antwort warteten, um loszuschlagen. Beinahe war mir leichter ums Herz. Endlich die Gelegenheit meiner verzweifelten Wut nachzugeben! Ein Kampf machte den Kopf wieder frei und klar. Er würde unsere Gemüter beruhigen. Ich zog mit einem Zug mein Schwert aus der Scheide. Verdammt! Ich sackte mit dem Oberkörper zusammen. Ein schmerzhafter Stich in der Seite zwang mich in die Knie! Wie sollte ich kämpfen, wenn mich womöglich andauernd Stiche quälten?
    Calum und Gavin hatten ihre Schwerter fast gleichzeitig gezogen; sie stellten sich schräg rechts und links von mir auf. Eithne trat unwillig einen weiteren Schritt zurück.
    Die Kerle beobachteten uns überheblich lächelnd, doch auf den Zügen von dreien konnte ich Unsicherheit erkennen. Sie hatten keine Schwerter. Dafür hatten sie andere Waffen, was beunruhigend war, denn ich kannte sie nicht. Der Anführer zog als erster eine Kette mit einem Stock daran aus seinem Obergewand. Die anderen holten ebenfalls Ketten und Knüppel aus ihren schwarzen, seltsamen Gewändern. Feindselig schlug sich der Kerl mit dem Stock auf die Handfläche. Warum begannen sie nicht einfach?
    Da kam der erste Schlag. Ich war vorbereitet, doch nicht auf die Heftigkeit meiner Verletzung. Ich schaffte den Schlag abzuwehren, als bereits der Zweite folgte. Neben mir kämpften Calum und Gavin mit zwei der anderen. Ich riß mich zusammen, verdrängte den Schmerz und schlug zurück. Das Holz krachte laut, ich fühlte wie die Breitseite meines Schwertes auf dem weichen Arm meines Gegners landete. Der schrie auf. Ich holte ein weiteres Mal aus, schlug mit Wucht zu und traf erneut mit der flachen Schwertseite. Mein Gegner jaulte laut und wütend auf, während er seine schmerzende Schulter rieb.
    Mit einem Mal erstarb der Kampf, und wir standen uns wie lauernde Wölfe gegenüber. Unsere Gegner hatten wohl nicht mit

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