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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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verlockende Funkeln. In nachdenklichem Ton sagte er: »Allerdings hätte ich mir Sie nicht als Mätresse ausgesucht. Ich bevorzuge unterwürfige Frauen, die ihr Leben darauf ausrichten, mich glücklich zu machen. Aber Ihre grünen Augen gehen über das Gewöhnliche hinaus. Vermutlich hätte ich mich nicht zurückhalten können, Sie zu verführen.«
    Ihre grünen Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen.
    »Bei dieser Farbe und den fremdländischen, leicht gebogenen Augen«, fuhr er unbeirrt fort, »muss ich immer an eine Katze denken.«
    Sie stemmte die Hände in die Seiten. »Breiten Sie die Vorzüge einer Frau immer laut vor ihr aus?«
    »Nie«, erwiderte er. »Aber Sie wissen ja, ich bin gelangweilt, träge, besitze kein Ehrgefühl und keine Skrupel.«
    Als er sie mit ihren eigenen Worten konfrontierte, hatte er das Gefühl, ein Funkeln in ihren Augen zu entdecken. Er glaubte, dass die berühmte Lucrezia Borgia dieselbe Augenfarbe gehabt haben musste. Die Farbe von grünem Gift.
    Das war eine kleine Vergeltung für die Erniedrigung, an diese Mauer gekettet zu sein, aber Jermyn hatte wirklich seinen Spaß. »Ich vermute, dass Ihr Haar herrlich aussieht, wenn Sie es offen tragen.«
    Wie er es geahnt hatte, fasste Amy sich an den dicken schwarzen Zopf, den sie mit einem Stoffband am Hinterkopf hochgesteckt hatte. Allein mit dieser einfachen Bewegung zeigte sie ihm ihre Figur, ihre Eitelkeit und — viel wichtiger - ihren weiblichen Instinkt, den sie nicht unterdrücken konnte.
    Jermyn genoss den Anblick, der sich ihm bot, und betrachtete ihre weiblichen Rundungen. Zu dem entzückenden Hinterteil, das er bereits zuvor hatte bewundern dürfen, passten die kleinen Brüste und die schmale Taille. »Sie haben eine schöne Figur.« Was für ein Glück für sein gelangweiltes, gewissenloses Wesen, dass sie so verlockend aussah. »Obwohl Ihr Kleid nicht gerade die richtige Wahl ist.« Und das war untertrieben.
    Der Schnitt des Kleids erinnerte ihn an die Zeit seiner Großmutter. Der Rock war altmodisch gerafft, das Mieder schmiegte sich eng an die Taille und legte sich über die Brüste. Kragen und Ausschnitt waren züchtig und wirkten durch das Schultertuch, das nicht einmal einen kleinen Blick auf den Brustansatz zuließ, sogar noch zurückhaltender. Augenblicklich gab er sich der Fantasie hin, das Schultertuch zu entfernen, um die Hand langsam unter das Mieder zu schieben ... Doch er wusste sich zu beherrschen und lächelte zaghaft. Es stimmte, sie sah wirklich hinreißend aus, und er war gelangweilt.
    Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie unfreiwillig für ihn posierte - lag das nun an seinem Lächeln? denn sie nahm die Hände hastig vom Kopf und verschränkte die Arme in einer Geste der Abwehr vor der Brust. »Glauben Sie, es gibt eine Frau, die nicht beleidigt wäre, wenn Sie sich so unverschämt über ihre Figur und ihre Kleidung auslassen?«
    »Solange ich an diese Mauer gefesselt bin, werde ich offen aussprechen, was ich denke.« Sein Lächeln gefror auf seinen Lippen. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, um mich für Ihre Gastfreundschaft zu bedanken.«
    Er sah, dass ihr diese Worte nicht gefielen - denn er wagte es, den Spieß umzudrehen und seine Meinung zu sagen.
    An diesem Morgen hatte er die Sonne noch nicht gesehen, spürte diese verfluchte Fessel an seinem Fuß und sah die armen Gefangenen in Newgate plötzlich mit anderen Augen. Und wenn er daran dachte, noch einen ganzen Tag oder sogar noch länger in diesem spärlich beleuchteten Keller festzusitzen und nichts zu tun zu haben, würde er versuchen, sich mit bloßen Händen durch diese verfluchte Mauer zu arbeiten. Ja, er spürte das Verlangen, aufzuspringen und in seiner Wut jedes einzelne Möbelstück kurz und klein zu schlagen. Aber er wusste genau, dass diese Amy nur ihren Spaß hätte, wenn er sich abmühte, das Mauerwerk mit bloßen Händen zu bearbeiten, und an diesem Tag hatte er schon einmal die Fassung verloren. Sein Zornesausbruch hatte ihn gelehrt, dass diese verfluchte Fußfessel ihn zu Boden riss. Später hatte er das Eisen einer genaueren Untersuchung unterzogen und gesehen, dass die Fessel zwar alt, aber immer noch so stabil war, dass er sie weder auf schlagen noch auseinanderdrücken konnte. Er hatte definitiv nicht vor, noch einmal sein lädiertes Bein zu strapazieren. Der Schmerz pulsierte noch von dem Sturz.
    Er fragte sich, ob Amy bald so angewidert von ihm wäre, dass sie ihn gehen ließe ... nein, nicht dieses

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