Killeralgen
könnten völlig außer Kontrolle geraten!«
»Ich hoffe, dass genau das geschieht. Wenn wir kein irgendwie geartetes Transportmittel in die Finger kriegen, müssen wir es zu Fuß schaffen, was bedeutet, dass wir jede Minute brauchen, die wir rausschlagen können.«
»Schauen Sie nicht hin, aber einer der Wächter beobachtet uns«, sagte MacLean leise. »Ich werde jetzt wild mit den Armen herumfuchteln, als ob ich wütend und enttäuscht bin. Also erschrecken Sie nicht.«
»Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
MacLean deutete auf den Schirm des Spektrometers und runzelte die Stirn. Er griff nach dem Notizblock, warf ihn zurück auf den Tisch, murmelte ein paar Flüche, dann stampfte er quer durch den Raum davon. Trout stand da wie ein begossener Pudel und starrte mit finsterer Miene auf MacLeans sich entfernenden Rücken. Der Wächter quittierte diese offensichtliche Meinungsverschiedenheit mit einem Grinsen, holte eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche und ging hinaus, um zu rauchen.
Trout stand auf und durchquerte das Labor, um Gamay und Sandy die neuesten Nachrichten zu überbringen.
30
Austin trat durch die Vordertür eines vollen, lauten Pubs namens Bloody Sea Serpent und schlängelte sich durch den verrauchten Gastraum zu einem Ecktisch, wo Zavala mit einem zahnlosen Mann schwatzte, der aussah wie die schottische Version von Hemingways Altem Mann. Zavala sah Austin hereinkommen, verabschiedete sich mit einem Händedruck von dem Mann, der zu seinem Platz an der Theke zurückkehrte.
Austin ließ sich auf den nunmehr freien Stuhl fallen und sagte:
»Freut mich zu sehen, dass du dich mit den Leuten anfreundest.«
»Das ist gar nicht so leicht für einen Amerikaner mexikanischer Abstammung, wie ich es bin. Ihr Akzent ist so dick und zäh wie verkochtes Chili, und als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es in der ganzen Stadt nicht einen Tropfen Tequila.« Er hob sein Bierglas, um seine verzweifelte Lage zu unterstreichen.
»Wie entsetzlich«, sagte Austin mit einem deutlichen Mangel an Mitgefühl. Er winkte einer Kellnerin und trank kaum eine Minute später seinen ersten Schluck Bier.
»Wie ist deine Mission gelaufen?«, erkundigte Zavala sich.
Anstelle einer direkten Antwort griff Austin in die Innentasche seiner Windjacke, holte einen Schlüssel hervor und ließ ihn auf den Tisch fallen. »Du siehst vor dir den Zündschlüssel der jüngsten Neuerwerbung für die von der NUMA unterhaltene Flotte modernster Wasserfahrzeuge.«
»Hast du irgendwelche Probleme gehabt?«, fragte Zavala.
Austin schüttelte den Kopf. »Ich bin über den Fischerkai spaziert und habe mir das armseligste Boot ausgesucht, das ich finden konnte. Dann habe ich dem Eigentümer ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.«
»Ist er nicht misstrauisch geworden?«
»Ich sagte, ich sei ein amerikanischer Fernsehproduzent und wolle einen Bericht über das
Outcasts
-Rätsel drehen, und dass wir sofort irgendein Boot brauchten. Nachdem ich ihm das Bargeld gezeigt habe, hätte ich ihm auch erzählen können, ich käme vom Planeten NUMA. Es wäre ihm gleichgültig gewesen.
Mit diesem warmen Regen wird er sich ein gutes neues Boot kaufen können. Wir haben einen kleinen Kaufvertrag aufgesetzt, um die ganze Geschichte legal zu machen. Ich habe ihn zum Schweigen verpflichtet und ihm eine kleine Rolle in der Show versprochen.«
»Hatte er irgendwelche Theorien zum Verschwinden des vermissten
Outcasts
-Teams?«
»Jede Menge, vorwiegend das reinste Seemannsgarn. Er sagte, die Polizei hätte die Insel durchkämmt, doch die Behörden ließen keinerlei Informationen nach draußen sickern. Laut den Gerüchten, die unter den Fischern und Einwohnern der Stadt kursieren, haben die Ermittler Blutspuren und Leichenteile gefunden. Die Leute scheinen durch die Angelegenheit nicht sehr beunruhigt zu sein. Es heißt auch, das Ganze sei nur ein Publicitygag gewesen – und dass die gesamte Mannschaft in Kürze auf irgendeiner tropischen Insel auftaucht, um eine neue Show zu drehen. Sie glauben, diese einzige Überlebende sei eine Schauspielerin, die dickes Geld dafür kassiert, eine Horrorstory über rotäugige Kannibalen in Umlauf zu setzen. Was ist mit deinen Informationsquellen?«
»Ähnliches habe ich von dem Knaben erfahren, mit dem ich mich gerade unterhalten habe. Er läuft hier schon herum, seit sie den Kilt erfunden haben, und kennt alles und jeden. Ich habe mich ihm als Sporttaucher vorgestellt und ein paar Runden
Weitere Kostenlose Bücher