Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
spendiert«, berichtete Zavala.
    »Hat dein neuer Freund irgendeine Verbindung zwischen dem
Outcasts
-Vorfall und der Insel erwähnt?«
    »Zuerst gab es in dieser Richtung einige Vermutungen«, sagte Zavala. »Dann kamen die Gerüchte von dem Publicitygag auf, und das war’s dann.«
    »Wie weit ist die Insel vom
Outcasts
-Drehort entfernt?«
    »Etwa fünf Meilen. Die Einheimischen halten den Laden dort für eine halbamtliche Einrichtung und glauben, dass die Insel immer noch der Regierung gehört«, fuhr Zavala fort.
    »Angesichts der Geschichte dieses Ortes ist das nicht zu weit hergeholt. Die Fischer meiden den Ort. Kaum dass jemand auch nur vage daran denkt, sich dem Eiland zu nähern, ist er schon von bewaffneten Patrouillenbooten umringt. Einige Fischer wollen sogar beschwören, dass sie von Mini-U-Booten verfolgt wurden.«
    »Das würde zu dem passen, was wir von den Satellitenfotos wissen«, sagte Austin. »Sie müssen auf einen AUV-Wachhund gestoßen sein.«
    Die Tür des Pubs schwang auf, und der Fischer, der Austin sein Boot verkauft hatte, kam herein. Austin vermutete, dass der Mann jetzt jedem der Anwesenden einen Drink spendieren würde, und wollte nicht in ein Freudenfest und in unvermeidliche Fragen verwickelt werden. Er leerte sein Glas und riet Zavala, das Gleiche zu tun. Sie schlüpften durch die Hintertür des Pubs hinaus und gingen zu ihrer Pension, um ihre Ausrüstung zu holen. Kurz darauf wanderten sie über eine kopfsteingepflasterte Straße zum nebelverhangenen Hafen hinunter.
    Austin ging an der Reihe vertäuter Boote entlang und blieb vor einem stehen, das etwa fünfundzwanzig Fuß lang war. Der geklinkerte Rumpf hatte einen hochgezogenen Bug für raueren Wellengang. Das Deck war offen bis auf ein kleines Ruderhaus nicht weit vom Bug. Selbst in dem Nebel konnten sie erkennen, dass das Boot im Wesentlichen durch zahlreiche Farbschichten zusammengehalten wurde.
    »So etwas wird von den einheimischen Fischern ›Creeler‹ genannt«, erklärte Austin. »Der ehemalige Besitzer behauptet, der Kahn wäre ’71 gebaut worden.«
    »Was meint er, 1871 oder 1971?« Zavala kicherte. »Ich kann es kaum erwarten, Pitts Gesicht zu sehen, wenn er die Rechnung für diese kleine Luxusyacht vorgelegt bekommt.«
    »So wie ich Pitt kenne, glaube ich, dass er es schon verstehen wird«, sagte Austin.
    Zavala las den Namen am Heck. »
Spooter?
«
    »Das ist die hiesige Bezeichnung für eine bestimmte Muschelart,
Spoot
genannt. Sie soll angeblich eine aphrodisierende Wirkung haben.«
    »Wirklich?« Zavalas Interesse wurde offensichtlich geweckt.
    »Wahrscheinlich ist das auch so ein Ammenmärchen wie die Sache mit den Rhinozeroshörnern.«
    Sie kletterten an Bord, und Zavala orientierte sich auf dem Deck, während Austin den Kopf in ein Ruderhaus steckte, das so groß war wie zwei zusammengeschweißte Telefonzellen. In der Kabine stank es nach kaltem Zigarettenqualm und Dieselöl.
    Als Austin herauskam, stampfte Zavala mit dem Fuß auf die Decksplanken.
    »Scheint solide zu sein.«
    »Der alte Rosteimer ist wahrscheinlich seetüchtiger, als man auf den ersten Blick annimmt. Mal sehen, ob es hier eine Seekarte gibt.«
    Austin stöberte im Ruderhaus und fand eine mit Ölflecken verschmierte Karte, die zeigte, dass die Insel etwa zehn Meilen vom Bootshafen entfernt war. Austin deutete auf den Inselhafen und erklärte Zavala seinen Plan.
    »Was hältst du davon?«
    »Eine simple Lösung für ein hochkompliziertes Problem. Ich denke, es könnte funktionieren. Wann brechen wir auf?«
    »Am besten jetzt gleich«, sagte Austin. »Ich habe den ehemaligen Besitzer überredet, auch noch für einen vollen Tank zu sorgen.«
    Er ging ins Ruderhaus. Unverzüglich ließen sie die Maschine warm laufen, verstauten ihre Ausrüstung und legten auf dem Kompass einen Kurs fest. Das Boot hatte einiges durchgemacht, aber seine Elektronik war noch ziemlich neu und gestattete es ihnen, auch bei Nacht und Nebel in den unbekannten Gewässern zu operieren.
    Zavala löste die Halteleinen, während Austin das Ruder übernahm und den Bug in Richtung Hafenausfahrt drehte. Der Motor ächzte und keuchte, als läge er in den letzten Zügen, doch die
Spooter
schob sich unbeirrt durch die wirbelnden Nebelschwaden und begann ihre Fahrt zu der geheimnisvollen Insel.

31
    Für jemanden, der gut zwei Meter groß war, bewegte Trout sich ungewöhnlich gewandt. Nur das wachsamste Auge hätte verfolgen können, wie er sich kurz nach Mitternacht aus dem

Weitere Kostenlose Bücher