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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nolan
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einzige Ausweg aus diesem verzehrenden, mühseligen, knochenzermalmenden Rad. Kein Hass, keine Angst, keine Wut mehr, nur noch ein absolut synchrones Mitschwingen mit jedem einzelnen Atom des Universums, das große Einverstandensein, die finale Bejahung. Ruhe. Einssein. Unendliche Ausdehnung.
    Frieden.
    Dann bewegt sich die Welt wieder und ich gleite aus meiner Vision, wie rückwärts aus einem Tunnel. Ich schreie lautlos, weil ich weiß, dass später nur ein sehr verschwommener Eindruck von dieser unendlichen Weite in ihrer fröstelnden Klarheit in meinem Gedächtnis haften bleiben wird.
    Ich weine.
    Eine unbestimmte Zeit später komme ich wieder halbwegs zu mir. Ich hänge zerschlagen auf Georg, auseinandergerissen, erfüllt, befriedigt, satt und schlaff, und von abgrundtiefer Trauer erfüllt, gleichzeitig von stillem Glück. Lautlose Tränen tropfen auf seine Brust und vermischen sich dort mit unserem Schweiß.
    Er ist noch in mir, weicher und zärtlicher jetzt. Kleinste Bewegungen verschieben unsere Haut gegeneinander, gut geölt von verschiedensten Körperflüssigkeiten. Gleichzeitig umfängt er mich schützend, streichelt ganz behutsam meinen Kopf, meinen Rücken. Auch jetzt noch, befriedigt und sicher müde, trägt und hält er mich ohne Anstrengung. Eben souverän in jeder Lebenslage. Ein Täter. Wirklich schade!
    Sehr langsam spüre ich, wie die zersplitterten und über das ganze Universum verteilten Fragmente meiner harten, greifbaren, realen Existenz wieder zusammenströmen und Form annehmen. So ähnlich wie bei diesem Cyborg aus der Zukunft in »Terminator II«, als dessen tiefgefrorene Splitter am Ende des Films auftauen und als schimmernde Zinntropfen wieder zusammenlaufen.
    Oh! Nicht jetzt schon! Ich will noch ein wenig in diesem Schwebezustand bleiben. Dieser Moment ist es doch, den ich suche, den ich jage, den ich brauche wie der Fixer seine Nadel! Dieser sekundenbreite Lichtstrahl einer reinen göttlichen Verbindung, der als einziger in der Lage ist, den äonenbreiten Abgrund zwischen mir und allem anderen zu überbrücken.
    Aber so sehr ich sehne und flehe, ich kann mich nicht gegen die Rückmutation stemmen. In wenigen Minuten werde ich wieder nur Jana Walker sein, Auftragsmörderin, wohnhaft in London, einen Meter fünfundsechzig kühl berechnende Zielstrebigkeit.
    Solange der Schutzpanzer sich noch nicht vollständig um mich geschlossen hat, raffe ich mich mühsam auf, küsse meinen unvergleichlichen Lover zart auf den Mundwinkel und sehe ihm weich in die Augen.
    »Danke!«, flüstere ich fast unhörbar.
    »Gern«, lächelt er schwach. »Auch danke!«
    »Mmmh.«
    Er streicht mir die Haare aus dem Gesicht und schaut mich jetzt forschend an. Er spürt die Veränderung, die in mir vorgeht, immer schneller abläuft.
    »Georg ...«, beginne ich etwas hilflos, »ich möchte, dass du weißt ... was immer auch geschieht: Das war etwas ganz Besonderes für mich, gerade mit dir!«
    Das ist keine Lüge. Mit jedem meiner Klienten war es für mich etwas ganz Besonders, Einzigartiges. So auch mit ihm.
    Er sieht mich immer noch an. Aufmerksam. Hat er einen Verdacht geschöpft? Oder ist das für ihn nur das emotionale Gerede eines unreifen Mädchens?
    Er nickt langsam und zieht mich wieder fest an sich. Sein biegsamer, fleischiger Schwanz flutscht sehr angenehm in mir drin wieder ein wenig tiefer. So liegen wir noch sehr lange, wortlos, in gemeinsamem Herzschlag. Ich kann spüren, wie die beiden Seiten in mir eine erstaunlich lange Zeit haarscharf ausgewogen leben. Die offene, klare, verletzliche, quälend-glückliche, und die kühle, glatte, neutrale, die jeden Schmerz so barmherzig aufnimmt und wie unter Schaum erstickt. Ich bin schon wieder die Killerin, aber ich genieße noch den Nachhall des unschuldigen jungen Mädchens in mir, das ich vielleicht einmal war. Ich plane den Tod des Mannes unter mir, aber ich schmause noch vom überladenen, zerpflückten Tisch unserer vereinigten Lustempfindungen.
    Kapitel 6
    Sonntag, 17.08.08, 22:50 Uhr
    Der Sex ist jetzt anders. Entspannter, lockerer, neckender. In fließendem Wechsel sind wir eine ganze Reihe von verschiedenen Stellungen durchgegangen, haben die Positionen ausprobiert, gelacht und erneut gewechselt. Die Lust ist wieder da, aber vorläufig genießen wir das Köcheln auf kleiner Flamme, das gelöste Reiben unserer Glieder, das schalkhafte Spiel unserer Genitalien miteinander.
    Georg hat nicht versucht, mich auszufragen, und das rechne ich ihm hoch an. Er

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