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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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bloß nicht an! , während Winston sie mit dem Gewehr in Schach hielt.
    Luther sprintete die Düne auf der anderen Seite Richtung Land hinab und rannte auf die Bäume zu.
    Er konnte den Leuchtturm sehen, der einen knappen Kilometer entfernt in dem Örtchen Ocracoke stand. Sein Schein war gerade noch über den Baumwipfeln sichtbar.
    Wieder ein Blick über die Schulter.
    Ben war jetzt weniger als zehn Schritte hinter ihm.
    Plötzlich spürte Luther einen scharfen Schmerz, der ihm über den Bauch in die Beine fuhr.
    Lungenstechen.
    Lange konnte er nicht mehr so weiterrennen.
    Er erreichte den Eichenwald und tauchte in das Dickicht ein. Sofort stolperte er über Wurzeln und Dornen, während peitschende Äste seine Haut an den Armen und der Brust aufritzten.
    Hier inmitten der Bäume war es noch viel dunkler, denn das dichte Laub schloss das Mondlicht aus, und Luther konnte nur noch Bens Umrisse ausmachen, wie er hinter ihm her in den Wald stürzte.
    Der Junge machte einen Haken, lief noch etwas weiter und erklomm dann die Äste einer Eiche.
    Kurz darauf befand er sich drei Meter über dem Waldboden.
    Er rang nach Luft.
    Die Sohlen seiner Füße bluteten.
    Dreißig Sekunden lang hörte er nichts außer dem Pochen seines eigenen Herzens und seinen Atem.
    Als er sich endlich ein wenig gefangen hatte, lauschte er gebannt nach Bens Schritten.
    Der Schweiß rann ihm übers Gesicht und brannte in den Augen.
    Mit der einen Hand klammerte er sich an einen dicken, knorrigen Ast, mit der anderen zog er Dornen aus den Füßen und den Beinen.
    Da, Schritte auf dem Waldboden– vielleicht fünfzehn oder zwanzig Meter entfernt.
    Unten am Strand brüllte Winston etwas Unverständliches zu ihnen herauf.
    Ben kam auf Luthers Baum zu– er konnte hören, wie der Mann sich durch das Gebüsch kämpfte und auf den einen oder anderen vertrockneten Ast auf dem Boden trat.
    » Junge!«, rief er. » Ich kann deine Schritte nicht mehr hören. Aber so schnell bist du nicht, was bedeuten muss, dass du dich hinter irgendeinem Baum oder einem gottverdammten Strauch versteckst.«
    Endlich erspähte Luther den Mann: Sechs bis acht Meter entfernt stand er regungslos auf dem Waldboden. Ein Loch in den Baumkronen ließ einen Mondstrahl durch, der Bens Gesicht gespenstisch erhellte.
    » Ich schlage dir jetzt etwas vor, kleiner Mann. Du kommst sofort aus deinem Versteck, und ich werde deine Schwester verschonen.«
    Luther kniff die Augen so fest zusammen, dass seine Tränen nur schwer den Weg ins Freie fanden.
    » Aber lass mich auch erklären, was ich vorhabe, wenn du innerhalb der nächsten dreißig Sekunden nicht vor mir stehst. Dann werde ich mir nämlich Winstons Messer ausleihen– das hast du gesehen, nicht wahr?– und mich damit an ihrem hübschen kleinen Gesicht vergnügen. Du wirst die Schreie bis hierher hören, das verspreche ich dir!«
    Damit machte Ben sich wieder auf die Suche.
    Der Schweiß an Luthers Hand machte es ihm beinahe unmöglich, sich an der Baumrinde festzuhalten. Außerdem musste er seine Beine zusammenkneifen, damit er nicht von dem steilen Ast zu Boden rutschte.
    » Du bist ein ganz schöner Angsthase, nicht wahr? Rennst einfach davon, versteckst dich und lässt deine Familie im Stich!«
    Ben hielt direkt unter Luther an.
    Luthers Herz pochte so heftig, dass es ihm beinahe aus der Brust springen wollte. Seine Muskeln krampften, der Schweiß brannte in seinen Augen.
    » Noch zehn Sekunden«, drohte Ben. » Dann gehe ich wieder zum Strand. Komm jetzt raus, sei ein braver Junge, und ich verschone deine Schwester. Sonst kann ich dir nichts versprechen, aber sie wird am Leben bleiben. Ich bin ein böser, ein sehr böser Mann, aber kein Lügner.«
    Ein Moskito flog in Luthers Ohr.
    Er zuckte nicht einmal.
    Er ließ ihn einfach im Ohrkanal landen. Dann verspürt e e r einen kurzen, stechenden Schmerz, gefolgt von Taubheit.
    » Alles klar«, schloss Ben. » Es ist deine Entscheidung, kleiner Mann. Deine ganz allein. Hoffe, dass sie dich für den Rest deiner Tage verfolgt und in deinen Albträumen wiederkehrt. Falls du es dir doch noch anders überlegen solltest, weißt du ja, wo du mich findest. Folge einfach den Schreien.«
    Ben drehte sich um und stapfte durch den Wald zurück Richtung Strand.
    Luther reckte den Hals, um ihm nachzuschauen. Der Mann wurde immer wieder vom Mondlicht und dem Leuchten der Sterne erhellt, ehe er hinter dem Waldrand verschwand.
    Luther klammerte sich noch eine lange Zeit an den Ast und weinte.
    Moskitos

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