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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Metallscanner gehen - beim ersten Mal hatte er vergessen, seinen Gürtel auszuziehen -, bevor ihn eine junge Frau in einem gefährlich kurzen, schwarzen Rock und knallrotem Blazer in Empfang nahm und hinauf in den zweiten Stock brachte. Sie war munter und gesprächig, und während sie auf ihren Stöckelschuhen einen langen, marmorgetäfelten Korridor entlangklapperte, wippte das an ihr Revers angeklippte Plastikkärtchen an ihrem großen Busen im Rhythmus ihrer Schritte auf und ab. Nur mit Mühe gelang es Ben, nicht ständig zu ihr hinüber zu starren. Vermutlich war sie eine Studentin, die sich auf dem Kapitol Hill ihr Studium verdiente. Sie war mindestens doppelt so hübsch wie die Praktikantinnen bei der FDA und höchstens halb so alt wie er.

    »Die Senatorin musste überraschend zu einem wichtigen Termin«, sagte sie, während sie Ben in ein kleines Vorzimmer führte, wo auf einem Tischchen mit zwei unbequem aussehenden Stühlen ein paar zerlesene Magazine lagen. »Sie kommt jeden Augenblick zurück. Kann ich Ihnen vielleicht schon etwas zu trinken bringen? Einen Kaffee oder ein Glas Mineralwasser?«
    »Ein Kaffee wäre nett«, sagte Ben, obwohl er eigentlich schon genug Koffein intus hatte. Er spürte sein Herz deutlich schlagen und hatte das dringende Bedürfnis, seine Krawatte zu lockern. »Mit Milch und Zucker, wenn’s geht.«
    »Bin gleich wieder da«, zwitscherte die Praktikantin und verschwand. Ben trat ans Fenster und schaute hinüber zum Kapitol, wo ein durchnässtes Sternenbanner im kalten Dauerregen schlaff an seinem Fahnenmast hing.
    Seltsam, dass sie die Flaggen bei diesem Wetter nicht einholen, dachte Ben. Aber vielleicht war das ja ein Zeichen dafür, dass man auf dem Kapitol glaubte, das Wetter würde sich bis zum Nationalfeiertag in zwei Tagen noch bessern - schließlich war Optimismus eines der Markenzeichen des derzeitigen Präsidenten und seiner Administration. Ben selbst gehörte eher zu den Pessimisten, und er war fest davon überzeugt, dass der vierte Juli dieses Jahr buchstäblich ins Wasser fallen würde, mit all seinen Paraden, Feuerwerken und Partys im Freien. Ganz zu schweigen von dem Baseballspiel, zu dem er seinen Sohn mitnehmen wollte, und Senatorin Neals Menschenkette, die dort im Stadion ihren Anfang nehmen sollte. Wer stellt sich schon in den strömenden Regen, bloß damit eine ehrgeizige Frau ihren Anspruch anmelden kann, erste Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden? Ben glaubte nicht, dass Neal mit ihrer
Aktion Hands Against Terrorism wirklich ein Zeichen gegen den weltweiten Terrorismus setzen wollte. Nicht erst bei der FDA hatte er gelernt, dass die meisten Politiker vor allem eines interessierte: ihre eigene Karriere.
    Die Tür ging auf, und die hübsche Praktikantin brachte ihm einen Becher mit einer hellbraunen Flüssigkeit, die fast so durchsichtig war wie schwarzer Tee.
    »Hier ist Ihr Kaffee, Dr. Maxwell«, sagte sie mit einem betörenden Lächeln und wies auf die Stühle neben dem Tisch mit den Magazinen. »Sie dürfen sich auch gerne setzen, wenn Sie wollen. Es wird wohl noch ein paar Minuten dauern, bis die Senatorin Sie empfangen kann.«
    »Vielen Dank, aber ich bleibe lieber stehen«, erwiderte Ben und lächelte zurück. Na super, dachte er. Da treibt sich mein Sohn allein auf einem Kongress für halbkriminelle Hacker herum, und ich muss hier auf dem Capitol Hill die Zeit totschlagen. Wenn Emily das erfährt, rastet sie bestimmt wieder aus. Eigentlich war es ja schon ziemlich übertrieben, wie seine Exfrau Jack bemutterte, aber vielleicht tat sie das ja nur, um ihm, Ben, möglichst viele Steine in den Weg zu legen. Seit der Geschichte mit Tammy Fader hatte sich Emilys Ton ihm gegenüber drastisch verschärft.
    Ben nahm einen Schluck von dem Kaffee, der genauso dürftig schmeckte, wie er aussah. Hier auf dem Capitol Hill mochten sie vielleicht die hübscheren Praktikantinnen haben, aber vom Kaffeekochen verstanden sie deutlich weniger als die FDA.
    Ben holte sein Handy heraus und tippte Jacks Nummer ein, erreichte aber nur dessen Mailbox. Er bat Jack um Rückruf und legte wieder auf. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was sein Sohn jetzt gerade tat. So gesehen, konnte er
Emilys Sorge um Jack schon fast nachvollziehen - immerhin war Jack wegen seiner Hackerei schon beim FBI aktenkundig geworden. Er trank einen Schluck von der Kaffeebrühe, die eigentlich nur süß schmeckte.
    Zehn Minuten vergingen, in denen Ben erfüllt von düsteren Gedanken aus dem

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