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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Angst vor ihnen haben, und wenn die Bürger dieses Landes am Nationalfeiertag alle zusammenhalten, wird uns das auch gelingen.«
    Ben nickte zur Bestätigung und fragte sich, weshalb er überhaupt hier war. Wollte die Senatorin ihm etwa einen Werbevortrag für ihre Veranstaltung halten?
    »Bitte nehmen Sie doch Platz, Ben«, sagte Neal und deutete auf eines der Sofas, vor denen auf einem gläsernen Beistelltisch ein herrlicher Strauß Sommerblumen stand. Ben setzte sich auf die Kante des einen Sofas, während Neal sich auf das zweite sinken ließ.
    »Ich habe mich über Sie informiert«, fuhr Neal fort, nachdem sie den Rock ihres eleganten, dunkelgrauen Kostüms glatt gestrichen hatte. »Martin Larrick schwärmt in höchsten Tönen von Ihnen. Sie gelten bei der FDA als einer der gründlichsten und gewissenhaftesten Mitarbeiter, die sie dort haben.«
    »Danke für das Kompliment, aber ich tue nur meine Pflicht …«
    »Kein Grund zur Bescheidenheit, Ben. Ohne Idealisten wie Sie sähe unser Gesundheitssystem heute ganz anders aus.«
    »Nun, ich bemühe mich …«, hob Ben an, aber die Senatorin ließ ihn nicht weiterreden.

    »Ben, ich brauche Ihre Hilfe«, sagte sie unvermittelt und sah ihm dabei direkt in die Augen. Ihr Lächeln war schlagartig verschwunden. »Martin hat Sie über die Vorfälle in Pembroke bereits informiert, nehme ich an.«
    »Ja, das hat er.«
    »Dann hat er Ihnen auch gesagt, dass wir Grund zu der Annahme haben, ein Virus könnte gezielt die Personen angreifen, denen eines der neuen Herzpflaster implantiert wurde, für dessen Zulassung Sie bei der FDA zuständig sind.«
    »Richtig. Das Merkwürdige ist, dass sich bei all unseren Tests nicht der geringste Anhaltspunkt dafür ergeben hat. Wir haben CardioPatch auf alle bekannten Pathogene getestet und …«
    »Ich weiß, was Sie getan haben, Ben, und ich weiß auch, dass Sie bei Ihrer Arbeit sehr gründlich vorgegangen sind. Darum geht es jetzt aber nicht. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie ständig unterbreche, aber ich habe nun mal dieses verdammte Interview, das ich nicht sausenlassen kann.«
    »Ist schon okay«, sagte Ben und genoss ihr Lächeln, das sie kurzzeitig wieder angeknipst hatte. Die Frau hatte Charisma, das musste man ihr lassen. Selbst wenn sie einem über den Mund fuhr, konnte man nicht anders als sie sympathisch finden.
    »Wie gesagt, es geht nicht darum, dass ich an Ihrer Arbeit etwas auszusetzen hätte«, fuhr die Senatorin fort. »Mir geht es einzig und allein um die Menschen, die dieses Herzpflaster in ihrem Körper tragen und die sich in immenser Gefahr befinden, falls dieses Virus weitere Verbreitung findet. So, wie es aussieht, hat die Seuchenschutzbehörde den Ausbruch
erst einmal eingrenzen können, aber was ist, wenn ihr das beim nächsten Mal nicht gelingt?«
    »Könnte man in einem solchen Fall nicht die Testpatienten von Stufe III in vorbeugende Quarantäne nehmen? Ihre Namen und Daten sind genauestens dokumentiert, es dürfte also ein Leichtes sein, sie ausfindig zu machen.«
    Neal sah Ben einen Augenblick lang schweigend an. »Das will ich Ihnen glauben«, sagte sie schließlich, »aber was wäre, wenn nicht alle Menschen, die ein solches Pflaster in ihrem Herzen tragen, in Ihren Unterlagen zu finden wären?«
    »Wie meinen Sie das?«
    Die Senatorin richtete sich auf und blickte Ben direkt in die Augen, während sie sich mit der rechten Hand die blonden Haare aus der Stirn strich.
    »Ben, haben Sie schon mal davon gehört, dass gewisse einflussreiche Leute sich Zugang zu Medikamenten und Therapien beschaffen, die nicht von der FDA zugelassen sind?«
    Natürlich hatte Ben schon davon gehört. Jeder in der Behörde wusste, dass ihre Bestimmungen hin und wieder von Menschen umgangen wurden, die das nötige Kleingeld dafür hatten. Wann immer die FDA ein Medikament oder eine Behandlungsmethode nicht zuließ, fanden sie einen Weg, sich das Gewünschte dennoch zu verschaffen. Sie flogen auf die Bahamas, um sich den Magen verkleinern zu lassen oder bestellten in den USA verbotene Pillen bei Internetapotheken in Kanada. Ärzte in Indien und Russland führten so gut wie jede Operation durch, die man von ihnen verlangte, Hauptsache die Kasse stimmte. Für reiche Amerikaner wäre es ein Leichtes, sich irgendwo ein nicht zugelassenes Herzpflaster einsetzen zu lassen. Der
dazu nötige Eingriff dauerte maximal eine Stunde, und ein paar Stunden später konnte man das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Das war ja gerade einer

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