Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
gegen die Regeln«, sagte Neal in neckischem Ton. » Deine Regeln.«
»Scheiß auf die Regeln!«, fluchte Collins und packte sie mit der linken Hand. Neal warf den Kopf nach hinten.
»Du solltest Yoga machen, dann kannst du dir selber einen blasen«, lachte sie und zog die Hand aus ihrem Rock. Sie glänzte vor Feuchtigkeit.
»Du bist ja schon fertig, meine Stute«, grinste Collins und schloss die Augen. »Und jetzt bin ich dran. Nimm mich in den Mund. Bitte!«
»Ich fasse dich nicht an. Aber wenn du willst, kannst du mich mit deinem Ding schlagen. Das ist nicht gegen die Regeln, schätze ich.«
Collins hielt inne.
»Was meinst du mit schlagen?«, fragte er.
»Schlagen eben. Wie mit einem Knüppel. Ich war ein böses Mädchen.«
»Wie böse?« Collins grinste.
»Sehr böse. Heute früh habe ich einen Hund überfahren und einfach auf der Straße liegen gelassen. Dem armen Vieh hingen die Gedärme raus, aber es hat noch gelebt.«
»So genau will ich das gar nicht wissen.«
»Die ganze Straße war voller Blut …«
»Hör auf, das törnt mich ab.«
»Wie gesagt, ich war ein böses Mädchen. Also schlag mich mit deinem Ding. Nun mach schon. Das darfst du, weil ich so böse war. Glaub mir.«
Collins nahm sein Glied in beide Hände wie den Griff eines Golfschlägers, aber dann hielt er sich zurück.
»Nein«, sagte er und seufzte. »Du hattest Recht. Keine Berührungen.« Er trat ein paar Schritte zurück und atmete tief durch.
Neal rutschte ihm auf den Knien hinterher und befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen.
»Keine Berührungen!«, rief Collins und bewegte die rechte Hand in raschen Stößen auf und ab. »Keine Berührungen!« Die Worte schienen ihn anzuheizen, seine Bewegungen wurden schneller. »Keine Berührungen! Keine Berührungen!«, stieß er ekstatisch keuchend immer wieder hervor. Neal legte die Hände über Mund und Nase und sog den warmen, feuchten Geruch ihres eigenen Körpers ein, während sie unverwandt auf Collins’ im matten Licht des Regentags von einem dünnen Schweißfilm schimmernde Muskelpakete starrte und sich nach der Berührung seines mächtig angeschwollenen Glieds sehnte, das nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt in die stickige Luft der Suite ragte - zum Greifen nah und gleichzeitig unerreichbar fern. Es war diese Unerreichbarkeit, diese nicht überbrückbare Distanz im Augenblick intimster Nähe, die Neal bei diesen geheimen Begegnungen mit Rudy Collins so anzog. Am ganzen Körper schwitzend stand er über ihr und arbeitete sich laut keuchend auf einen seiner Höhepunkte zu, nach denen sie inzwischen richtiggehend süchtig war.
Kathleen Neal hatte Rudy Collins auf einem der vielen Empfänge kennengelernt, die sie regelmäßig für die Vertreter von Handel, Industrie und Finanzwelt geben musste. Eigentlich hasste sie diese Veranstaltungen, bei denen sie sich ermüdende Prahlereien über irgendwelche genialen Geschäftsideen oder die ewig gleichen Beschwerden über angeblich wettbewerbsverzerrende Unternehmenssteuern, Umweltauflagen oder die jüngst eingeführte staatliche Bankenkontrolle anhören musste. Und jedem dieser im Grunde stinklangweiligen Selbstdarsteller musste sie noch dazu das
Gefühl geben, sie wäre nur für ihn und seine Sorgen und Wünsche da. Als wären es die Leute von dieser Sorte, um die sich in einer Demokratie alles drehte.
Aber es half nichts. Wenn sie als Senatorin wieder gewählt oder gar Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei werden wollte, brauchte sie die Unterstützung von Menschen, die über viel Geld verfügten und darüber hinaus auch willens waren, einen Teil dieses Geldes in die Unterstützung von Politikern zu stecken. Eine Hand wäscht die andere, so lautete nun mal das Prinzip, nach dem in Washington Politik gemacht wurde, und Kathleen Neal schlug keine dieser Hände aus, weder die des schmerbäuchigen Firmenbosses vom alten Schlag noch die des geschniegelten, von Haargel triefenden Jungbankers im teuren Maßanzug oder der supereffizienten Geschäftsamazone, der man auf den ersten Blick ansah, dass sie brutalere Entscheidungen treffen konnte als jeder Mann in ihrer Position. Allen musste sie das Gefühl geben, dass sie ein Ohr für ihr spezielles Anliegen hatte, dass sie sich um ihre Probleme kümmerte und sie für die besten überhaupt hielt, obwohl sie sie in Wirklichkeit stinklangweilig und völlig unattraktiv fand.
Rudy Collins war die große Ausnahme. Schon bei ihrer allerersten Begegnung, einer Wohltätigkeitsgala für
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