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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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den Händen auf ihre Positionen dirigiert wurden. In den hinteren Reihen konnte Tammy Fader sogar schon Lastwagen und Schützenpanzer der Nationalgarde erkennen, die wohl den Kordon um das Krankenhaus nach außen hin sichern sollten. Während Sheriff Paxton am Handy eindringlich auf
seine Frau einredete, dachte Tammy angestrengt nach. Als die ersten Patienten bei ihr eingetroffen waren, hatte sie deren Angehörigen noch ohne Latexhandschuhe die Hand gegeben - falls es also ein Virus gab, das per Hautkontakt übertragen wurde, hatte auch sie sich bereits infiziert. Das bedeutete, dass sie zusammen mit den anderen in Quarantäne musste und wochenlang isoliert würde - wenn ihr nicht noch Schlimmeres widerfuhr.
    Draußen vor dem Fenster hatte der langsam, aber stetig vorrückende Kordon von neongelben Gestalten in ihren unförmigen Schutzanzügen schon das Ende des Parkplatzes erreicht. In den Brillen ihrer Gasmasken spiegelte sich das Neonschild über dem Haupteingang des Krankenhauses als kleine, vom regennassen Plexiglas grotesk verzerrte rote Kreuze.
    Tammy sah Stu Paxton an.
    »Los, kommen Sie«, schrie sie und rannte mit wehendem Arztkittel die Treppen hinunter. Sie musste jetzt unbedingt bei ihren Patienten sein. Der Sheriff, der noch immer sein Mobiltelefon am Ohr hatte, bewegte sich nicht von der Stelle.

5
    23:23 UHR
NATIONAL SHRINE, WASHINGTON, DC
    »Heute Nacht beginnt es.«
    Der Glockenturm der Basilika zur Unbefleckten Empfängnis ragte schmal und spitz wie eine Nadel in den Nachthimmel, und die Rundkuppel des mächtigen Kirchenbaus darunter schimmerte im Regen wie der Helm eines mittelalterlichen Kreuzritters. Der Mann in der gelben Regenjacke, der sich mit gemessen rhythmischen Schritten dem mächtigen Kirchenbau genähert hatte, blieb im trüben, gelben Licht einer Straßenlaterne stehen und ließ den Blick über die regennassen Steinstufen wandern, die hinauf zu dem mächtigen, von einer riesigen Rosette gekrönten Portal führten. Die noch immer nicht ganz fertig gestellte Basilika war die Hauptkirche der Katholiken in den Vereinigten Staaten und das größte Bauwerk in Washington - eine Festung des Glaubens, die in einer finsteren Regennacht wie dieser fast bedrohlich wirkte.
    »Die Pforten der Hölle«, flüsterte der Samariter und bekreuzigte sich auf die altmodische Art, indem er sich mit dem Daumen kleine Kreuze auf Stirn, Mund und Brust zeichnete. Zutiefst verachtete er den protzigen Pomp, mit dem eine vom rechten Weg abgekommene Priesterkaste hier ihre vermeintliche Macht zur Schau stellte und dadurch
für alle sichtbar demonstrierte, dass sie einzig und allein dem Götzen Mammon diente, in dessen Auftrag sie die Kirche zu einem Hort der Sünde und Verderbtheit gemacht hatte.
    Priester, die ihre Schutzbefohlenen sexuell missbrauchten, Bischöfe die diese Verfehlungen vertuschten, und eine Kirche, die sich immer größere und prächtigere Paläste baute wie einst die gottlosen römischen Kaiser und osmanischen Sultane. Der Samariter spürte eine Welle von Hass und Wut auf diese so genannten Gottesdiener in sich hochsteigen und schloss einen Moment lang die Augen, um aus dem Gedanken an seine große, von Gott gewollte Aufgabe Kraft zu schöpfen. Bald würde das Sühnegericht des Herrn dieses elende Geschmeiß für immer hinwegfegen.
    Vor den Stufen zum Haupteingang der Kirche stand ein einsames Taxi, dessen Motor im Leerlauf vor sich hin grummelte. Der Samariter trat auf den Wagen zu, klopfte an die Scheibe und fragte:
    »Sind Sie frei? Ich müsste dringend zum Flughafen.« Der Fahrer musterte die Gestalt in der tropfnassen Regenjacke und kurbelte sein Fenster herunter. »Tut mir leid, Chef, bin bestellt. Mein Fahrgast muss jeden Augenblick kommen.«
    »Naja, Sie hätten mich sowieso nicht fahren können«, erwiderte der Samariter und deutete nach hinten. »Ihr rechter Reifen ist platt.«
    »Und das bei diesem Sauwetter«, fluchte der Fahrer, während er ausstieg und um das Taxi herum ging. Als er vor dem rechten Kotflügel in die Hocke ging, verpasste ihm der Samariter, der unbemerkt hinter ihn getreten war, einen genau berechneten Handkantenschlag gegen den Hals. Der
Mann stieß einen leisen Schmerzensschrei aus und fiel neben dem völlig intakten Hinterrad zu Boden, wo ihm der Samariter mit dem Stiefel wieder und wieder gegen den Kopf trat. Als das Gesicht des Taxifahrers nur noch ein blutiger Brei war, schleifte der Samariter ihn in ein Gebüsch neben der Basilika.
    »Geld … unter … dem

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