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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Fader. »Und die kann von Bakterien oder Viren übertragen werden. Aber es könnte sich auch um eine Dissektion der Aorta in Herznähe handeln, die rasend schnell vor sich geht.«
    Sie öffnete die Schwingtür zur Notaufnahme, und Sheriff Paxton hielt vor Schreck den Atem an. In dem kleinen Raum drängte sich ein gutes Dutzend Menschen, die alle Latexhandschuhe und Mundschutz trugen. Manche lagen auf metallenen Rollbetten, andere kauerten zusammengesunken auf Stühlen und Hockern, und wieder andere hatte man in Decken gewickelt auf den Boden gelegt.
    Viele der Patienten hingen am Tropf oder waren über dünne Schläuche in der Nase mit Sauerstoffgeräten verbunden.
Monitore, auf denen gezackte, grün leuchtende Kurven zu sehen waren, gaben schrille Piepstöne von sich, die sich mit den aufgeregten Stimmen der Patienten und ihrer Angehörigen mischten. Die Luft war stickig und roch streng nach Schweiß, Urin und medizinischem Alkohol. In einer Ecke des Raumes läutete ein Telefon, das von niemandem beachtet wurde.
    »Wie in einem Feldlazarett nach einem Bombenangriff«, murmelte Paxton leise, während er Greg Bauer an der Längswand des Raumes vorsichtig auf den Boden legte. Meg, deren weiße Haare ihr klatschnass am Kopf klebten, watschelte langsam hinter ihnen her.
    »Mrs Bauer, ich gebe Ihrem Mann jetzt reinen Sauerstoff«, sagte Dr. Fader, die Greg zwei durchsichtige Schläuche in die Nasenlöcher gesteckt hatte. »Bleiben Sie bei ihm und achten Sie drauf, dass ihm diese Dinger nicht aus der Nase rutschen. Und rufen Sie mich sofort, wenn seine Atmung unregelmäßig wird. Aber zuerst ziehen Sie sich Handschuhe und einen Mundschutz an.«
    Sie deutete auf zwei Kartons auf einem Tisch und wandte sich zum Gehen.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Sheriff Paxton, während er sich die Latexhandschuhe anzog, aber die Ärztin hatte die Notaufnahme bereits wieder verlassen.

4
    23:39 UHR
MARTHA F. BOWLAND MEMORIAL HOSPITAL, PEMBROKE, VIRGINIA
    Stu Paxton holte Dr. Fader im Treppenhaus ein.
    »Warum laufen Sie weg?«, verlangte er zu wissen. »Ihre Patienten brauchen Sie.«
    »Ich fürchte, ich kann diesen Leuten nicht mehr helfen«, erwiderte die Ärztin, während sie sich mit zitternden Fingern eine Zigarette anzündete.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Haben Sie gesehen, wer da alles liegt, Sheriff? Die meisten von ihnen sind über sechzig Jahre alt, und alle hatten im vergangenen Jahr eine Herzoperation.«
    »Alle?«
    »Ja. Die Infektion - oder was immer es auch sein mag, ist offenbar bei einem Bingoabend im Pfarrheim ausgebrochen, zu dem sich die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe für Herzpatienten jeden Freitagabend treffen.«
    »Meg Bauer hat mir erzählt, dass sie dort Shrimps gegessen haben. Sie vermutet, dass die irgendwie schlecht waren.«
    Tammy Fader ließ den Rauch ihrer Zigarette langsam durch die Nase entweichen.
    »Ich dachte immer, im Krankenhaus darf man nicht rauchen«, sagte Stu. »Außerdem sollten Sie als Ärztin kein schlechtes Beispiel geben.«

    »Es sieht ja niemand außer Ihnen. Außerdem brauche ich das jetzt. Wenn Sie wüssten, was ich heute Abend schon alles durchgemacht habe.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ein Haufen alter Knacker mit Lebensmittelvergiftung, das kommt bestimmt nicht alle Tage vor.«
    »Die Shrimps haben definitiv nichts mit den Erkrankungen zu tun, Sheriff.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil einer der Männer auf Shrimps allergisch ist und deshalb keine gegessen hat. Und er hatte dieselben Symptome wie die anderen auch, bevor er gestorben ist.«
    »Gestorben? Wollen Sie damit etwa sagen, dass es bereits Tote gibt?«
    »Vier bis jetzt. Ich fürchte, die anderen haben ebenfalls kaum Chancen, durchzukommen. Wir haben es hier möglicherweise mit dem Beginn einer Pandemie zu tun, und ich wäre verdammt froh, wenn ich wenigstens wüsste, was für ein Virus das ist, das mir meine Patienten unter den Fingern wegsterben lässt.«
    »Vielleicht ist es ja wieder dieses SARS«, sagte Stu Paxton, der sich darüber ärgerte, dass sich ein unsicheres Zittern in seine Stimme schlich. »Sie wissen schon, diese Keime, die 1989 im Hazelton Labor in Reston entwischt sind.«
    »Das war Ebola und ist von Makaken-Affen auf Menschen übergesprungen. Kaum erforscht, absolut tödlich und hoch infektiös. Genau wie dieses Virus hier.«
    Sheriff Paxton blickte auf seine Hände hinunter, die immer noch in grünen OP-Handschuhen steckten. Wieso hatte er nur Greg im Auto die Temperatur fühlen müssen?

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