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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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geleistet hatten. Jack brannte darauf, diese Menschen endlich persönlich kennen zu lernen und zu sehen, wer hinter ihren geheimnisvollen Codenamen wirklich steckte. Wie sahen CoderBitch, Fret33X und MafiaGrrl wohl wirklich aus?
    Bei MafiaGrrl interessierte das Jack ganz besonders. Sie war einer der Hauptgründe, weshalb er zur SchmooCon fuhr.
    Leider hatte er für die Teilnahme an der Konferenz einen hohen Preis zu zahlen: Er musste eine ganze Woche mit seinem Vater verbringen. Diese Zeit wäre schon in der Wohnung seines Vaters in Maryland, wo Jack sich wenigstens
in seinem Zimmer verkriechen konnte, nicht unproblematisch gewesen, aber mit seinem Vater ein kleines Hotelzimmer zu teilen ging wirklich an seine Schmerzgrenze. Aber was sollte Jack machen? Weder sein Vater noch seine Mutter hätte ihn alleine nach Washington fahren lassen, also musste er eben in den sauren Apfel beißen.
    Sein Vater hatte extra wegen ihm das Zimmer in dieser muffigen Touristenfalle gebucht. »Da kannst du deinen Computerfreunden sagen, dass du in der Geburtsstätte des modernen Hacking übernachtest«, hatte er stolz verkündet. »Richard Nixon höchstpersönlich hat hier die Zimmer verwanzen lassen.«
    Jack würde den Teufel tun und seinen Internetfreunden erzählen, dass sein Alter unter Hacking in Stehlampen versteckte Mikrofone verstand. Damit würde er sich bloß bis auf die Knochen blamieren.
    Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben des Hotels. Obwohl es kurz vor Mitternacht war, verspürte Jack, der immer noch auf Westküstenzeit eingestellt war, keine Müdigkeit. Sein Flug von Los Angeles war wegen der Gewitterstürme über der Ostküste mit zwei Stunden Verspätung auf dem Reagan International Airport gelandet. An Bord hatte er sich den zweiten Teil von Terminator III angesehen, mit seinem Nintendo gespielt und sich Strategien ausgedacht, mit denen er sich während der Woche in Washington am besten den bohrenden Fragen entziehen konnte, die ihm sein Vater so gerne stellte. Es waren ihm keine allzu vielversprechenden eingefallen.
    Im Bad wurde das Wasser abgedreht, und die Stimme seines Vaters drang heraus. »Ich bin fertig. Möchtest du auch noch unter die Dusche?«

    »Lässt du beim Duschen eigentlich immer die Tür auf?«, fragte Jack. »Du hast mit dem Wasserdampf das ganze Zimmer eingenebelt.«
    Ben kam im Morgenmantel aus dem Bad, ein weißes Handtuch um den Kopf geschlungen. Sein Gesicht war knallrot.
    »Du weißt doch, dass ich es in kleinen Räumen nicht aushalte«, sagte Ben. »Ich leide unter Klaustrophobie …«
    »Du leidest nicht unter Klaustrophobie«, maulte Jack, »sondern du hast einfach eine Macke.«
    Ben trat neben seinen Sohn und blickte durch die regennasse Scheibe hinaus. »Wenn das so weiter regnet, fällt das Spiel der Nats am Montag ins Wasser. Dabei hätte ich dir so gerne das neue Stadion gezeigt. Alles ist computergesteuert, und die LED-Wand kann sogar HD-Videos abspielen. Das würde dir bestimmt gefallen.«
    »Wow! HD-Videos in einem Baseballstadion«, sagte Jack sarkastisch. »Der absolute Wahnsinn! Wie man sich an einem dämlichen Stadion nur so aufgeilen kann.«
    Ben verzog das Gesicht. Er mochte es nicht, wenn sein Sohn solche Ausdrücke verwendete, sagte aber nichts, um die Stimmung nicht gleich am Anfang ihrer gemeinsamen Zeit kaputt zu machen.
    »Ach ja?«, fragte er. »Noch vor ein paar Jahren hättest du alles getan, damit ich dich in ein solches Stadion mitnehme.«
    »Damals war ich noch ein Kind, Dad. Inzwischen bin ich siebzehn, auch wenn du das offensichtlich nicht wahrhaben willst.«
    »Ziemlicher Wolkenbruch da draußen«, sagte Ben, ohne auf Jacks patzige Antwort einzugehen. »Dass es ausgerechnet den Nationalfeiertag verregnen muss …«

    » Weather.com sagt da was anderes.«
    »Ich halte mich lieber an Marshall-Palmer.«
    »Wer auch immer das sein mag.« Jack seufzte.
    »Marshall-Palmer ist keine Person, das ist eine Gleichung, die die Größe der Regentropfen in Korrelation zur Niederschlagsintensität setzt. Große Tropfen bedeuten lang anhaltenden Regen.«
    »Wie Herr Professor meinen«, sagte Jack und ging zurück an seinen Laptop. »Hast du dich eigentlich schon mal reden gehört? Du klingst wie ein Moderator im Discovery Channel. Kein Wunder, dass Mom dich verlassen hat.«
    »Sie hat mich nicht verlassen«, knurrte Ben. »Wir haben uns einvernehmlich getrennt. Wer weiß, ob wir uns überhaupt scheiden lassen.«
    »Das wird Tony bestimmt nicht

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