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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht erst«, brummte Linc.
    »Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich das müsste.« Juan beobachtete noch immer das Zielgebäude und wollte es keine Sekunde aus den Augen lassen. »Was tun sie jetzt?«
    »Sie haben ihn auf die Füße gezogen«, berichtete Linda. »Seine Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Zwei Kinder aus dem Dorf sind herausgekommen, um ihn anzugaffen. Eins hat ihn soeben angespuckt. Achtung. Die Taliban verscheuchen die Kinder. Okay, sie führen ihn über den Platz und in die Richtung unseres Zielgebäudes. Und sie gehen weiter und weiter und … das wär’s. Drei Häuser links von dem, in das Seti gebracht wurde.«
    »Linc, übernimm mal unser Ziel«, befahl Juan. Er wartete einen kurzen Moment, bis der imposante Ex-SEAL sein Fernglas entsprechend justiert hatte, und richtete dann sein eigenes dorthin, wo die vier Terroristen ihren blonden Gefangenen in ein Gebäude aus Lehm und Stein stießen, das sich in nichts von allen anderen Bauten unterschied.
    Zwei Afghanen bezogen vor der schlichten Holztür Posten. Juan versuchte einen Blick durch das offene Fenster neben der Tür zu werfen, aber das Innere des Hauses war zu dunkel, um mehr als nur eine vage Bewegung zu erkennen.
    Die Corporation war engagiert worden, um Gunawan Bahars Sohn aus den Klauen von Al Kaida zu befreien, und nicht, um einen fremden Soldaten zu retten. Aber wie auch schon im Verlauf der Antarktis-Operation war Cabrillos moralischer Kompass die treibende Kraft hinter ihren Aktivitäten. Diesen Fremden zu retten, ohne dafür ebenfalls mit einer Million Dollar bezahlt zu werden – die Bahar bereits lockergemacht hatte, und zwar mit der Aussicht auf vier weitere, sobald sein Sohn in einem Flugzeug mit Kurs auf Jakarta säße –, das war für ihn genauso wichtig.
    Juan erinnerte sich an die Tränen in Bahars Augen, als er anlässlich ihres einzigen Zusammentreffens davon erzählt hatte, wie sehr sein Sohn seinen älteren Vetter verehre und wie der Junge auf hinterhältige Art und Weise in die Fundamentalistengruppe einer Moschee in Jakarta gelockt worden war. Gunawan hatte ihm weiter erklärt, dass Seti aufgrund seiner geistigen Behinderung überhaupt nicht hatte begreifen können, dass er es mit einer terroristischen Organisation zu tun hatte. Daher war er gekidnappt und in diese Al-Kaida-Festung in den Bergen gebracht worden.
    Cabrillo hatte die unerschöpfliche Liebe in der gequälten Miene des Mannes gesehen und ebenso in seiner Stimme gehört. Er hatte zwar keine eigenen Kinder, aber er war Präsident der Corporation und Kapitän ihres Schiffes, der Oregon. Er liebte seine Mannschaft genauso wie ein Vater seine Kinder, daher konnte er sich sehr gut vorstellen, welches Leid Bahar ertragen musste. Wenn man einen seiner Leute kidnappte, würde er mehr als nur Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zurückzuholen.
     
    »Sie müssen verstehen, was für ein Segen dieses Kind ist«, hatte der Vater gesagt, »ein wahres Geschenk Allahs. Fremde mögen es als eine Last betrachten, aber sie können gar nicht ermessen, welche Liebe meine Frau und ich für dieses Kind empfinden. Vielleicht ist es falsch, dass ich so etwas sage, aber von unseren drei Söhnen ist Seti unser Liebling.«
    »Ich habe so etwas schon des Öfteren von Eltern behinderter Kinder gehört«, hatte Juan erwidert und dem Mann das weiße Baumwolltaschentuch aus der Brusttasche seines Jacketts gereicht, damit er sich die Tränen abwischen konnte. Wie viele Muslime trug Gunawan Bahar seine Gefühle offen zur Schau. »Er ist völlig unberührt von der Schlechtigkeit der realen Welt.
    Genau das ist es. Seti ist wirklich völlig unschuldig und wird es sein ganzes Leben lang bleiben. Mr. Cabrillo, wir werden alles unternehmen, um unseren Jungen zurückzubekommen. Was mit seinem Vetter geschieht, interessiert uns nicht. Seine Eltern haben ihn verstoßen, nachdem sie erfuhren, was er getan hat. Aber Sie müssen mir Seti unbedingt wiederbringen.«
    Wie zahlreiche der privaten Aufträge, die die Corporation im Laufe der Jahre ausgeführt hatte, war auch dieses Treffen von einem geheimnisvollen Vermittler namens L’Enfant arrangiert worden. Juan war dem Mann, der sich das Baby nannte, niemals persönlich begegnet, aber die Aufträge, die er der Corporation zukommen ließ, bewegten sich stets innerhalb der Gesetze, mehr oder weniger zumindest, und um von dem Mann überhaupt in die engere Auswahl gezogen zu werden, mussten die Bankkonten potentieller Kunden reichlich

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