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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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übersehen und ein verräterisches Zeichen, daher musste Cabrillo sich vergewissern, dass sich keine ungebetenen Gäste in der Nähe aufhielten. Es dauerte eine Viertelstunde, aber immerhin war er erleichtert, davon ausgehen zu können, dass sie hier draußen allein waren.
    Als die letzte Meldung einging, gab er Max grünes Licht, die Tür zu öffnen.
    Mit einem Knistern und Zischen und einem sonnenhellen Leuchten fraß sich das Hypertherm in die Schweißnaht, so dass geschmolzenes Metall in dicken Tropfen, die sich schnell zu einem breiten brennenden Rinnsal vermehrten, an der Tür herabfloss. Beißender weißer Qualm wallte wie Zuckerwatte über dem Bunkereingang hoch, wurde jedoch von dem Wind, der talaufwärts wehte, vom Albatross-Bergwerk weggetragen, das sich etwa anderthalb Kilometer weiter flussabwärts befand. Als der chemische Prozess zu Ende war, glühte die Schweißnaht kirschrot.
    Auch darauf war Max vorbereitet und besprühte die Schweißnaht mit flüssigem Stickstoff aus dem Maschinenraum der Oregon, den er in eine Vakuumflasche gefüllt hatte. Das Metall war noch immer heiß, aber mit einem Paar dicker Schweißerhandschuhe konnte er es gefahrlos berühren. Die rechte Tür quietschte grausam, als er sie aufzog und ein kalter, feuchter Lufthauch aus der Tiefe nach draußen drang. Hinter der Tür erwarteten sie eine weiße Betonwand und tintenschwarze Dunkelheit.
    »Wir sind drin«, informierte er seine Gefährten.
    Die Angehörigen des Teams strömten im Laufschritt zusammen. Cabrillo kam als Letzter.
    »Gute Arbeit.«
    »Hattest du je daran gezweifelt?« Max hielt seine kräftigen Hände hoch, damit alle sie bewundern konnten. »Nichts von Menschenhand Geschaffenes kann diesen Schätzchen widerstehen.«
    »Ja, ja, ja. Gehen wir.«
    Kurz bevor Juan über die Schwelle treten wollte, meldete sich das Funkgerät des Wächters mit einem Pfeifton, und dann erklang eine Stimme. »Malik, gibt es etwas zu berichten?«, fragte jemand auf Arabisch.
    Cabrillo drückte auf die Sendetaste. »Nichts.«
    »Warum hast du dich nicht wie vereinbart gemeldet?«
    »Meinem Magen geht es nicht so gut«, improvisierte Juan.
    »Dann solltest du zum Arzt gehen, wenn deine Schicht in einer Stunde beendet ist.«
    »Das tue ich. Ende.« Er warf das Funkgerät ins nächste Gebüsch. »Wir haben eine Stunde Ruhe, ehe sie darauf kommen, dass wir hier sind. Sehen wir also zu, dass wir die Zeit nutzen. Linc, bist du da?«
    »Ich höre.«
    »Gib mir eine Stunde, dann leg los.«
    »Wird gemacht.«
    Er konnte nur hoffen, dass sie sich bis dahin Zugang zum Bergwerk verschafft hatten, sonst wäre alles umsonst gewesen. Und dann war da noch der zweite Teil dieser Operation, von dem MacD ihm erzählt hatte, nachdem er aus Monte Carlo zurückgekehrt war. Es ging zwar ein wenig über die Grenzen des Erlaubten hinaus, aber die Belohnung war schwindelerregend. Er verfluchte den Namen Overholt und trat vor seinen Leuten hinein.

26
    Sobald der Eingang, den sie immerhin zum Teil hatten schließen können, einige Schritte hinter ihnen lag, setzten sie Halogenstirnlampen auf. Das Innere der Festung war völlig kahl und wirkte bedrückend: mit Decken, Wänden und einem Boden aus nacktem Beton. Sie waren nur ein kurzes Stück weit gekommen, da war ihnen bereits klar, dass die Anlage wahrscheinlich von der deutschen Besatzungsarmee während des Krieges ausgeschlachtet worden war. Sie passierten zahllose Räume, deren Funktion sie nur erraten konnten, und entdeckten Leitern, die in die cloche- Bunker hinaufführten, die sie vorher draußen gesehen hatten.
    »Mann, das ist ja unheimlicher als in einem Geisterschloss«, sagte MacD und blickte in einen Raum hinein, der früher mal eine Toilette gewesen sein musste, wenn man die Abflussrinnen im Fußboden entsprechend deutete. Sämtliche Armaturen waren schon seit langem verschwunden.
    Cabrillo führte sie durch ein verwirrendes Labyrinth von Räumen, Korridoren und Sackgassen. Er schätzte, dass dieses Fort wahrscheinlich mehr als einhundert Mann beherbergt hatte, was ihn daran erinnerte, dass zehntausende französische Soldaten zur Maginot-Linie abkommandiert worden waren und dass deren Errichtung den Staat an den Rand des Bankrotts geführt hatte. In der letzten Sackgasse, in der sie landeten, befand sich eine Falltür im Fußboden. Über ihr steckten einige Klammern in der Decke, an denen irgendwann einmal eine Hebevorrichtung befestigt gewesen sein musste. Cabrillo wuchtete die schwere stählerne

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