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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zwischen den Bäumen, die am Straßenrand wuchsen. Der Geröllpfad führte in einen Kiefernwald, der sich zu einer Wiese öffnete, die schon vor Jahrzehnten von Bäumen befreit worden war. Cabrillo brachte das Team über diese Wiese und rangierte dort den Bus zwischen zwei Kiefern. Hinter ihnen türmten sich die Berge auf, deren Gipfel noch immer mit einem Rest Schnee bedeckt waren. Die Entfernung zum Fluss betrug etwa anderthalb Kilometer.
    Nach so vielen Stunden, die er im engen Führerhaus des Trucks verbracht hatte, glaubte Cabrillo das Knacken seiner Wirbelsäule hören zu können, als er ausstieg. Die Luft war das Sauberste und Klarste, was er je geatmet hatte. Die Temperatur bewegte sich bei fünfzehn Grad Celsius, würde aber im Laufe der Nacht merklich sinken.
    Sie hofften, den aufgegebenen Eingang zum alten Fort der Maginot-Linie bis zum Einbruch der Dämmerung zu finden, um gleich beim ersten Licht des nächsten Tages angreifen zu können.
    Da diese Region Teil eines Nationalparks war, mussten sie damit rechnen, Wanderern zu begegnen, aber das war nicht zu vermeiden. Da sie jedoch selbst wie Wanderer gekleidet waren und ihre Waffen in Schutzbeuteln aus hauchdünner Folie verstaut waren, die in Sekundenschnelle aufgerissen werden konnte, würden sie nur wenig Verdacht erregen, falls Bahar seine Wachen so weit draußen aufgestellt hatte.
    Sie marschierten als zwanzig Meter lange Kolonne durch den Wald, Cabrillo an der Spitze und Eddie am Ende. Der Boden war mit Kiefernadeln bedeckt, und es schien nahezu unmöglich, sich lautlos fortzubewegen. Wobei Lawless da eine Ausnahme bildete. Wie schon ein paar Wochen zuvor in Myanmar war der Mann so leise wie eine Katze.
    In der Ferne konnten sie den von starken Regenfällen angeschwollenen Arc schäumen hören. Gespeist von den Gletschern, die sich oben in den Bergen befanden, kühlte er die Luft empfindlich ab, als sie sich seinem Ufer näherten. Und als sie durch die Bäume blickten, schimmerte das Wasser dank der Sedimente im alten Gletschereis türkisfarben.
    Nachdem sie sich dem Ufer weit genug genähert hatten, behielt das Team seine Marschformation bei und nahm Kurs auf das Albatross-Bergwerk. Dabei hielten sie nach dem Eingang zu dem fast achtzig Jahre alten unterirdischen Fort aufmerksam Ausschau. Sie hatten keine Ahnung, was sie erwarten sollten, daher achteten sie auf alles, das den Eindruck erweckte, von Menschenhand hergestellt worden zu sein.
    Cabrillo war dem Fluss am nächsten, daher entdeckte er die beiden Männer auch als Erster. Sie waren etwa einhundert Meter entfernt, standen am Flussufer und suchten die Umgebung mit Feldstechern ab. Juan duckte sich hinter einen Baumstumpf, war jedoch nicht schnell genug. Einer der Männer sah ihn und klopfte seinem Partner auf die Schulter. Die beiden trugen typische Outdoor-Kleidung, benahmen sich aber nicht wie Naturfreunde. Keiner der beiden Männer hatte ein Gewehr in der Hand, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht bewaffnet waren.
    Sie kamen im Laufschritt auf Cabrillo zu. Einer von ihnen holte einen schwarzen rechteckigen Gegenstand aus einer Gürteltasche. Juan war sicher, dass es ein Sprechfunkgerät war, und wusste, dass, wenn diese Begegnung gemeldet wurde, das Überraschungsmoment verpufft war. Er wusste auch, dass – wenn sie in eine Schießerei gerieten – der Lärm durch das gesamte Tal hallen würde.
    Juan legte sein eigenes Gewehr auf den Boden und erhob sich langsam. Dabei tat er so, als zöge er den Reißverschluss seiner Hose zu. Es sollte so aussehen, als ob ihn die Männer gerade dabei überrascht hätten, während er im Wald seine Notdurft verrichtete. Es war ein Trick, der gewöhnlich bewirkte, dass der potentielle Gegner in seiner Wachsamkeit nachließ. Er konnte jetzt erkennen, dass der Mann tatsächlich ein Funkgerät in der Hand hielt. Das waren also keine harmlosen Wanderer, sondern eine zufällige Patrouille, die aus Wächtern Bahars bestand. Cabrillo verfluchte ihr Pech, denn egal, wie diese Begegnung auch ausging, ihr Zeitplan hatte sich schon einmal zerschlagen.
    Als sie näher kamen, konnte er erkennen, dass beide Männer orientalische Gesichtszüge mit buschigen Augenbrauen und schwarzem Haar hatten. Einer von ihnen deutete auf Cabrillo, dann wedelte er mit der Hand, als wollte er ihm befehlen umzukehren.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte er auf Spanisch, weil er nicht glaubte, dass die beiden die französische Sprache beherrschten.
    »Du gehst«, sagte einer und zeigte

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