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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammenarbeiteten. Stattdessen dürfte es sich um einen Beamten der Polizei von North Las Vegas handeln, der diesen Einsatz einem ganz besonders chaotischen Dienstplan verdankte. Er konnte jung sein, konnte erfahren sein oder auch ein gelangweilter alter Hase, der nur daran interessiert war, seine Dienstzeit hinter sich zu bringen. Angesichts seiner beachtlichen Verspätung hätte Catherine ihr Geld auf Letzteres gesetzt.
    »Wo ist das Opfer?«, fragte Nick.
    »Dritter Stock. Rückseite«, sagte Nissen. »Appartement zwölf. Einen Schlüssel werden Sie nicht brauchen. Die Tür war offen, als ich kam – deshalb bin ich auch reingekommen. Keine offensichtlichen Einbruchsspuren.«
    »Wie, sagten Sie, war ihr Name?«, fragte Catherine.
    Ohne seine Notizen noch einmal zurate ziehen zu müssen, entgegnete Nissen: »Das Appartement wurde von einer Frau namens Angela Dearborn gemietet. Ich nehme an, das da oben ist sie.«
    »Wer hat Sie gerufen?«
    Mit einem Nicken in Richtung Gebäude sagte der Officer: »Ihre direkte Nachbarin – Nellie Pacquino. Hat gesagt, sie hätte gestern Abend Geschrei gehört.«
    »Gestern«, wiederholte Catherine nachdenklich. »Und warum hat sie dann erst heute angerufen?«
    »Mrs Pacquino sagte, sie hätte das Opfer jeden Tag gesehen, aber seit Sonntag hätte die Frau sich nicht mehr blicken lassen, darum habe sie sich schließlich doch Sorgen gemacht und angerufen.«
    »Wäre doch nett gewesen, wenn sie sich etwas früher Sorgen gemacht hätte.« Catherine schüttelte den Kopf. »Haben sie sich nahe gestanden?«
    »Eigentlich nicht. Sie haben manchmal zusammen Kaffee getrunken, ehe sie zur Arbeit gegangen sind, aber das passierte immer nur aufs Geratewohl. Sie sind jeden Tag etwa zur gleichen Zeit zur Arbeit gegangen, und beide haben sich selten freigenommen. Außerdem sind sie nachmittags auch etwa zur gleichen Zeit nach Hause gekommen, also sind sie einander oft im Treppenhaus begegnet.«
    »Also, kein Kaffee, kein Treppenhausklatsch vor oder nach der Arbeit, und Mrs Pacquino fängt langsam an, sich zu wundern.«
    »Richtig. Hat bei ihrer Nachbarin angeklopft, aber keine Antwort bekommen. Hat angerufen, gleiches Ergebnis. Hat aus dem Fenster geguckt und Angie Dearborns Wagen auf dem Parkplatz hinter dem Haus stehen sehen. Hat an das Geschrei am Vortag gedacht.«
    »Und endlich angerufen«, sagte Catherine und seufzte. »Toll, wenn die Kavallerie erst am Tag danach eintrifft.«
    »Wollen Sie wissen, was ich denke?«
    »Bitte.«
    »Verdammt frustrierend. Wir hätten es vielleicht nur mit einem weiteren Fall häuslicher Gewalt zu tun bekommen, den wir hätten schlichten können, aber jetzt haben wir etwas richtig Übles. Und alles nur, weil die Nachbarin sich nicht einmischen will.«
    Warrick, der hinter Catherine stand, sagte: »Wir können nicht auftauchen, bevor sie anrufen, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Nissen. »Nein, das können wir nicht. Aber gefallen muss mir das trotzdem nicht.«
    »Nein, das muss es nicht«, stimmte Warrick ihm zu. »Aber wenn wir uns jedes Mal halb zu Tode ärgern, wenn so etwas passiert, wer ruft dann neun-eins-eins, um uns zu retten?«
    Endlich ließ Nissen sein nettes Lächeln aufblitzen – jedenfalls für einen Moment –, und das Trio ging im Gänsemarsch über den Gehsteig zur Eingangstür, vorbei an einem Dreckhaufen von Vorgarten, und ließ den Officer allein auf der Straße zurück. Sie wollten gerade das Haus betreten, als ein dunkelblauer Taurus am Straßenrand hielt – ein nicht gekennzeichnetes Polizeifahrzeug mit einer Beule im vorderen linken Kotflügel und einem geborstenen Scheinwerfer. Und schon wusste Catherine, warum sich der Detective verspätet hatte.
    Der Polizist in Zivilkleidung kletterte aus dem Fahrzeug und blickte mit einem entschuldigenden Schulterzucken und einem schiefen Grinsen in ihre Richtung. Catherine war erleichtert, als sie erkannte, wer es war. Marty Larkin – schlank, beinahe schlaksig, zurückgekämmtes, ein wenig zu langes schwarzes Haar – kam um den Wagen herum und beäugte ihn noch einmal finsteren Blickes wie ein Schadenssachbearbeiter einer Versicherung, der einen schlechten Tag hatte.
    Larkin winkte Nissen kurz zu, was jener mit einem Nicken beantwortete. Der vermutlich beste Detective des North Las Vegas PD war noch keine Vierzig, klug und erfahren … und es schadete auch nicht, dass die Augenbrauen über seinen tiefbraunen Augen sich auf fünfzig verschiedene Arten wölben konnten, je nachdem, ob er fröhlich

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