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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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Idee, die noch von Bugsy persönlich stammte.
    Jetzt kamen nicht nur die Touristen, sondern auch die Menschen, die ihren Wohnsitz nach Vegas verlegen wollten. Ob sie von der Tatsache angelockt wurden, dass der Staat keine Einkommenssteuer erhob, von den Kasinos, den Chancen des hiesigen Arbeitsmarktes oder einfach nur vom Klima, diese neuen Bürger von Las Vegas wurden rasch ein Teil dieser schnell wachsenden Stadt Amerikas.
    Manche fanden tatsächlich das große Glück, die meisten aber taten das nicht. Doch die Hoffnung darauf scheint hier hinter jeder Häuserecke zu schlummern, und jeder Besucher – ob Tourist oder künftiger Neubürger – hat Dollarzeichen in den Augen und hungert danach, auch ein Stück von dem Zweiunddreißig-Milliarden-Dollar-Kuchen abzukriegen.
    Manchen Menschen ist es egal, wie sie es bekommen – sie betrügen, stehlen oder morden. Diejenigen, die glauben, sie stünden über dem Gesetz, werden immer das tun, was sie meinen tun zu müssen, um ihr »rechtmäßiges« Stück vom Kuchen zu bekommen … das ihnen ihrer Meinung nach zusteht.
    Die Ermittler des Kriminaltechnischen Labors des LVPD – eine der angesehensten kriminaltechnischen Einrichtungen der Welt – denken ähnlich.
    Sie wollen ebenfalls, dass diese Individuen bekommen, was ihnen zusteht … aber vor Gericht.

Montag, 24. Januar, 6:30 Uhr
     
     
     
    Las Colinas lag zwischen den Gebirgsausläufern der abgelegenen Westseite von Summerlin. Weit im Norden der Far Hills Avenue, gleich westlich des Desert Foothills Drive, war diese relativ neue Einrichtung ein Wohnort für Personen, die dem oberen Mittelstand zuzurechnen waren und ein … gewisses Alter hatten. Worte wie »Senioren« oder »Rentner« wurden hier nicht ausgesprochen.
    Weniger modern und glamourös als Lake Las Vegas – das etwas opulentere Gegenstück im Osten – zog Las Colinas (»Die Hügel«, wie es in einer weniger romantischen Sprache hieß) Menschen an, die Zurückgezogenheit schätzten und doch nicht auf ein gewisses Maß an Luxus verzichten mochten. Die Bewohner waren überwiegend wohlhabende Ruheständler, die noch im Stande waren, ein unabhängiges Leben zu führen. Gartenpflege, Müllabfuhr und andere Dienstleistungen wurden von der Las Colinas Association gestellt und beaufsichtigt, wenn die Beaufsichtigung auch im Wesentlichen durch die Bewohner selbst erfolgte. Im Vergleich dazu erinnerten andere Rentnerkolonien eher an Pflegeheime ohne Personal oder im schlimmsten Fall an Mietskasernen.
    Eine schmale, attraktive Frau Anfang dreißig, Sara Sidle – dunkles Haar unter einer schwarzen C.S.I.-Baseballkappe, ernste Gesichtszüge – lenkte den schwarzen Tahoe in die Einfahrt von Las Colinas und stoppte am Wachhäuschen, das zwischen Ein- und Ausfahrt lag. Es bestand überwiegend aus Glas und war etwa doppelt so groß wie eine Telefonzelle. Der Wachmann, der aus dem Häuschen herauskam, hatte trotz der Kälte und des brummenden Fensterventilators in seinem Refugium Schweißringe unter den fleischigen Armen.
    Auf dem Beifahrersitz neben ihr starrte Gil Grissom stur geradeaus. Er war tief in Gedanken versunken. Der Leiter der Nachtschicht des C.S.I. – fünfzig, graues Haar, sauber gestutzter Bart – trug ein legeres schwarzes Hemd, eine bequeme Hose und eine Baseballkappe, die mit Saras identisch war. Grissom war nie besonders redselig, aber seit der Abteilungsbevollmächtigte des Kriminaltechnischen Labors, Conrad Ecklie, die Nachtschicht neu eingeteilt hatte, war Grissom noch verschlossener als sonst.
    Sara wusste, dass ihr Boss den Anschein, alles wäre in Ordnung, mit allen Mitteln wahren wollte. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu ahnen, was los war. Tatsächlich nahm Sara an, dass sie Grissom besser kannte als irgendeiner ihrer anderen Kollegen, vielleicht mit Ausnahme von Catherine Willows. Catherine war kürzlich zur Leiterin der Spätschicht befördert worden, davor jedoch war sie jahrelang Grissoms rechte Hand gewesen.
    Hinter Grissom saß ein schweigender Greg Sanders, die ehemalige DNS-Laborratte, die gerade ihren letzten Leistungstest erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Sein zweifarbiges Haar (dunkelbraun-orangeblond) sah inzwischen ein wenig ordentlicher aus. Der schlanke Mann in den Zwanzigern mit dem schmalen, attraktiven Gesicht starrte aus dem Auto – schon längst hatte er gelernt, Grissom keine Unterhaltung aufzudrängen.
    Nichtsdestotrotz dachte Sara, dass der junge Wissenschaftler, der ihr endlich den Stempel des Anfängers

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