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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Haltung eines Kollegen oder um die schulischen Probleme ihrer Tochter Lindsey.
    Ihre Gefühle gegenüber Conrad Ecklie und den Veränderungen, die der Abteilungsleiter ausgelöst hatte, als er das Team der Nachtschicht des C.S.I. neu besetzt hatte, waren sehr ambivalent. Als Stellvertreterin von Gil Grissom hatte Catherine eine gewisse Abneigung gegen Ecklie entwickelt, gepaart mit einem leichten Mangel an Respekt, was vorwiegend auf die politischen Spielereien dieses Mannes zurückzuführen war. Und gegen seine eifersüchtigen Versuche, Grissom zu sabotieren, einen herausragenden Tatortermittler, der sich Respekt und Aufmerksamkeit verdient hatte, nicht nur in Vegas, sondern im ganzen Land.
    Doch jetzt war Grissom nicht länger ihr Vorgesetzter, sondern ein Kollege, mit dem sie auf gleicher Ebene in einem anspruchsvollen Aufgabenbereich tätig war. Das aber bedeutete auch, dass ihre Loyalität bisweilen im Widerspruch zu ihren eigenen Bedürfnissen stand. In der Vergangenheit hatte sie Grissom unzählige Male gewarnt, war in jeder nur vorstellbaren Weise auf ihn zugegangen, in dem Bemühen, ihn dazu zu bringen … nur ein ganz kleines bisschen … bei dem »Spiel mitzuspielen« und die politischen und personellen Fragen in einem Polizeidepartment zu akzeptieren und zu begreifen.
    Sie war nicht allein gewesen. Jim Brass, der selbst ein Opfer des politischen Drucks geworden war, als er eine leitende Position in der Mordkommission innegehabt hatte, hatte Grissom bei mehreren Anlässen gewarnt. Er hatte alles getan, um Grissom zu überzeugen, sich nicht nur mit Politik, sondern vor allem mit der Stadtpolitik auseinander zu setzen. Das System forderte jeden Tag seine Opfer – Sheriff Brian Mobley, jahrelang die mächtigste Person im Department, war eines davon gewesen. Aber Grissoms blinde, beinahe herablassende Art, sich dieser von persönlichen Belangen getriebenen und mit Hintergedanken verseuchten Welt entgegenzustellen, hatte ihn auf Conrad Ecklies Abschussliste gebracht.
    Und Catherine hatte sich exakt in der Mitte wiedergefunden, hin- und hergerissen zwischen Freundschaft und Loyalität einerseits und den Verlockungen der Beförderung und ihrem eigenen Egoismus andererseits. Ecklie war ihr gegenüber fair gewesen. Die Beförderung zur Schichtleiterin brachte ein höheres Gehalt mit sich, mehr Verantwortung und die Befriedigung, ein lange angestrebtes Ziel endlich erreicht zu haben. Eine Frau – wie begabt sie auch sein mochte, wie sehr sie es verdient haben mochte – erhielt so eine Chance, trotz aller Versprechungen auf Gleichberechtigung, nicht jeden Tag.
    Die Spätschicht war nicht ideal für sie: Sie hatte Lindsey während ihrer Nachtschichten mehr zu sehen bekommen als jetzt. Sie ging oft zur Arbeit, bevor Lindsey von der Schule nach Hause kam, und Catherine vermisste die gemeinsamen Abendessen, auf die sie nun verzichten musste. Außerdem hätte sie dem jungen Mädchen nur zu gern bei den Hausaufgaben geholfen.
    Aber falls Catherine je ihre Idealposition – Leiterin der Tagschicht, was ihr sowohl einen tollen Job als auch ein Privatleben beschert hätte – erreichen wollte, so musste sie das Spiel mitspielen. Sie musste »nett« zu Ecklie sein. Anders als Grissom besaß sie die Fähigkeit, sich zumindest teilweise anzupassen, aber machte sie das schon zu einer Verräterin an ihrem Freund und Mentor?
    Sie sagte sich, dass dem nicht so sei – sie hatte ihn wieder und wieder gewarnt. Gil hatte sogar zugegeben, dass er sich diese Grube selbst gegraben hatte. Trotzdem, das Verhältnis zwischen ihr und ihren alten Nachtschichtkollegen Warrick Brown und Nick Stokes – beide waren mit ihr in die Spätschicht versetzt worden – hatte sich irgendwie verändert. Sie war nun nicht mehr nur ihre Kollegin, sie war ihr Boss, und sie fragte sich bisweilen, ob einer der beiden Kriminalisten vielleicht das Gefühl hatte, sie hätte Grissom verkauft.
    Als Catherine schließlich Sara Sidle über den Weg lief, war die eisige Stimmung spürbar. Nur Grissom selbst war ihr mit Verständnis begegnet. Aber war diese zenartige Ruhe, die er zur Schau trug, tatsächlich echt oder brodelte es in seinem Inneren?
    Wenn jedoch gerade Grissom der mitfühlendste Mensch in ihrer Welt sein sollte, dann stimmte etwas nicht. Rote Streifen zogen sich über den purpurnen Himmel, als die Nacht über die Berge zog. Der Wind trug einen kühlen Hauch mit sich und kündete die kommende Kälte an, die jedoch erst mit der Dunkelheit

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