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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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oder sarkastisch gestimmt war. Bei den Begegnungen mit Catherine war er sogar in Flirt-Stimmung, ohne jedoch die Grenze zu überschreiten, die im Umgang mit einer Kollegin angemessen war.
    An diesem Abend bildeten die Lippen des attraktiven Detectives eine Linie, die so gerade war, als wäre sie mit dem Lineal gezogen worden. In dem schwarzen Anzug mit dem schwarzen Hemd und der passenden Krawatte hätte er einfach scharf ausgesehen, hätte er sich nicht das Bein gerieben, als er den Bürgersteig hinaufhumpelte, um sich zu ihnen zu gesellen. Manche dachten, Larkin würde sich ein wenig zu »scharf« kleiden – die Leute könnten ihn für einen Showstar halten oder womöglich sogar für einen Mafioso, aber Catherine gefiel er. Er machte seine Arbeit gut und hielt sich an die Regeln.
    »Sie sehen aus, als hätten Sie heute einen besonders guten Tag gehabt«, begrüßte Catherine ihn und zog eine Braue hoch.
    Larkin ließ ein jungenhaftes Lächeln aufblitzen und zog ebenfalls eine Braue hoch. »Ich glaube, ich habe gerade meine künftige Exfrau kennen gelernt.«
    Catherine lachte und sagte: »Tatsächlich? Liebe und Hass auf den ersten Blick?«
    Der Detective zuckte ratlos mit den Schultern, und die Verlegenheit schlug sich in seiner sonst so souveränen Miene nieder. »Ja, manchmal erwischt es einen einfach. An der Craig ist sie mir ins Auto gefahren.«
    Er deutete auf den Kotflügel und den Scheinwerfer. »Sie hat gesagt, sie hätte die Sirene nicht gehört und die Signalleuchten nicht gesehen. Sie hätte ihre Michael-Bublé-CD gehört, etwas zu laut.«
    Nick grinste, eine Hand auf der Hüfte, während die andere den Tatortkoffer hielt. »Sagen Sie es nicht – Sie haben sie mit einer Verwarnung davonkommen lassen.«
    Larkin schüttelte den Kopf. »Mann, dafür hätte der Chief bestimmt kein Verständnis. Teufel, ich habe ihr das Ticket verpasst, das sie verdient hat!«
    Nicks Lächeln nahm einen skeptischen Zug an.
    »Natürlich werde ich ihr morgen Abend gestatten, mein Essen zu bezahlen … um mich für die Schmerzen und Qualen zu entschädigen. Und ich werde mich selbst um den Schaden an meinem Fahrzeug kümmern.«
    »Irgendwie«, sagte Catherine, »fürchte ich, die Schäden werden noch größer. Könnten Sie diesen faszinierenden Auszug aus Ihrem Liebesleben kurz unterbrechen, damit wir uns den Tatort ansehen können?«
    »Dann mal los. Und ich entschuldige mich für mein Zuspätkommen.«
    Catherine hatte – ihrem pflichtbewussten Auftreten zum Trotz – den kurzen Augenblick der Leichtigkeit genossen, denn sie wusste, dass sie es bald mit todernsten Angelegenheiten zu tun haben würden.
    Die zwölf Briefkästen für die drei Stockwerke ließen Catherine zu dem Schluss kommen, dass es vier Wohnungen je Stockwerk geben musste, zwei auf jeder Seite. Die Appartements im Erdgeschoss verfügten zudem über einen Garten. Die Treppe von der Eingangsebene zum ersten Stock roch nach Urin und nassem Hund. Nach einem Rechtsknick sah Catherine einen Treppenabsatz vor sich, dann kam ein weiter Rechtsknick und schließlich folgten die letzten Stufen bis zum zweiten Stock hinauf.
    Kochgerüche, möglicherweise etwas Asiatisches, die aus einem Appartement gleich links von ihr, der Nummer zehn drangen, lösten den widerlichen Gestank aus dem Treppenhaus ab. Nummer neun war auf der anderen Seite des Korridors, elf gleich dahinter, also musste zwölf die letzte Tür auf der linken Seite sein. Catherine schnüffelte, konnte aber keinen Geruch feststellen, der aus diesem Appartement kam. Die Tür war zu, aber nicht verschlossen, wie Officer Nissen bereits angedeutet hatte, und so traten sie ein.
    Auf dem Türknopf noch brauchbare Abdrücke zu finden wäre einem Lotteriegewinn gleichgekommen. Es war unmöglich, zu sagen, wie viele Leute ihn seit dem Verbrechen benutzt hatten, und auch Nissen hatte ihn angefasst, als er das Appartement betreten hatte.
    Catherine trat als Erste ein. Sie fühlte, wie eine Woge der Traurigkeit über sie hinwegrollte. In ihren Anfangsjahren hatte diese Woge ihr Übelkeit bereitet, nun blieb nur noch der Gifthauch der Melancholie zurück.
    Das passierte ihr öfter, als sie zuzugeben bereit war, aber sie hatte dieses Szenario schon zu oft gesehen. Das Appartement, kaum mehr als ein Schuhkarton mit Fenstern, war ein Schlachtfeld. Kissen lagen neben dem Sofa, der Fernseher lag zertrümmert am Boden. Der Besitz des Opfers war pulverisiert, zerschmettert und in alle Winde verstreut.
    Eine Frau Anfang dreißig

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