Kinder des Wassermanns
Knud: Knuth
(th
wie im Englischen
this);
Kvag: Kvä; Margrete: wie im Deutschen; Ranild: Rän-iel; Roskilde: Rosskiel-eh; Viborg: Vi-bor.
Im allgemeinen: Der Doppellaut
aa
kann – ungenau, aber zu erkennen – als offenes
o
wiedergegeben werden. Die Kombination von
a
und
e
würde im Dänischen als ein Buchstabe geschrieben werden, doch der Einfachheit halber wurden in diesem Buch zwei getrennte Buchstaben benutzt; die Aussprache ist ä. Das End
-e
ist nicht stumm, sondern wird ausgesprochen, wie Sie schon in einigen der oben erwähnten Namen Testgestellt haben werden. Das y entspricht dem deutschen ü.
Ich habe Ihrer und des Druckers Bequemlichkeit wegen noch ein paar andere Schreibweisen abgeändert, vor allem die Nachsilbe, die »Sohn von« bedeutet und hier in ihrer modernen Form
-sen
wiedergegeben ist.
Noch mehr Freiheiten habe ich mir, um Fußnoten zu vermeiden, bei den kroatischen Namen erlaubt, obwohl dadurch zum Beispiel der Familienname »Subitsch« völlig anders geschrieben ist als in seiner eigenen Sprache.
Wir haben kein Äquivalent für das als Silbe gesprochene
r
wie in »Hrvatska«, doch wenn Sie wollen, können Sie es als
-ör
wiedergeben.
Namen von Halbweltgeschöpfen und ihren Wohnorten können, da frei erfunden, vom Leser natürlich in jeder Art ausgesprochen werden, die ihm gefällt. Ich selbst stelle sie mir natürlich so vor, als habe ein Skandinavier sie transkribiert.
Poul Anderson
Nachwort
Wenn man die Vielzahl seiner Werke (es sind inzwischen mehr als vierzig Romane) betrachtet und sich an einer Würdigung des Gesamtwerkes von Poul Anderson versucht, sehe ich mich durchaus nicht auf der Seite der Bewunderer dieses Autors. Zu oft ist er, nach meinem Geschmack, weit hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben, hat sich mit Konfektionsware begnügt, zu oft auch waren seine Romane nur mager mit Science-fiction-Elementen verfremdete Missionsarbeit für erzkonservative, bisweilen rückschrittliche Positionen. Das ist der eine Anderson. Aber es gibt noch einen zweiten Anderson, einen Anderson, der großartige Kurzgeschichten wie
Cal! Me Joe (Nennt mich Joe)
oder
The Man Who Came Early (Der Mann, der zu früh kam)
geschrieben hat, der gemeinsam mit Gorden R. Dickson die lustigen Geschichten über die Hokas – pelzige Außerirdische, die irdische Literatur und Metaphern wortwörtlich nehmen – veröffentlichte, der mit
Brain Wave (Die Macht des Geistes),
seinem ersten Roman, ein Werk verfaßte, das mich beim ersten Lesen faszinierte und inzwischen nichts von dieser Faszination verloren hat. *
Fantasy als eigenständige Literaturform in der Nähe der Sciencefiction hat schon früh Anziehungskraft auf Poul Anderson ausgeübt. Zwar haben mich persönlich weder die
Holger-Danske-Romane
noch
The Broken Sword (Das gebrochene Schwert)
in den Bann gezogen, aber man muß zugestehen, daß der traditionsbewußte Anderson, der das Erbe seiner dänischen Vorfahren in die amerikanische Fantasy einbrachte, eine Alternative zu den sonst tonangebenden schwertschwingenden Barbaren bot.
Eigenständiger noch der vorliegende Roman
Kinder des Wassermanns (The Merman's Children),
der im Ganzen sehr europäisch wirkt und auf den reichen Schatz europäischer Sagen-, Märchen- und Legendentradition verweist, der zum größten Teil noch ungehoben ist oder von amerikanischen Autoren – die sich hier gern bedienen – recht oberflächlich aufgegriffen wurde. Überzeugend wird eine abendländische Welt dargestellt, die von der noch ungebrochenen geistlichen Macht der Kirche – die sich anschickt, die letzten noch übersehenen Winkel Europas zu christianisieren – und der nicht minder kraftvollen Handelsmacht der Hanse geprägt wird. Dieses Spannungsfeld ist nicht Thema des Romans, aber es ist präsent im täglichen Leben der meist einfachen Leute, die Anderson hier in den Mittelpunkt rückt: der unerfahrene junge Seemann Niels, die Prostituierte Ingeborg und all die anderen. Es ist ein reiches Buch mit vielen hübschen Einfällen und fesselnden Charakteren – man denke an den Wer-Seehund Hauau, an Vater Tomislav und die Vilja, die einst seine Tochter war, an die Freundlichkeit, die den Heimatlosen von den Inuit oder den Delphinen entgegengebracht wird, an den vom Riesenkraken bewachten versunkenen Schatz oder den untoten Tupilak ...
Dies alles bekommt den großen Atem, verdichtet sich zu einer weitgespannten Saga durch das im Zentrum des Ganzen stehende Geschick des heimatlos gewordenen Seevolks von
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