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Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)

Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)

Titel: Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Wagner
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Geschäftsessen und Freizeitaktivitäten mit Klienten verplanen. Ein Mann, der kurz vor dem ganz großen Karriereschritt stand, durfte eben nicht zu viel Rücksicht auf sein Privatleben nehmen. Becky wusste, dass er mit der Position eines Senators für den Bundesstaat Massachusetts bei den Republikanern liebäugelte.
     
    ***
     
    Das Wetter in New Hampshire war herbstlich, die Wälder schillerten bunt, die Herbstsonne war warm. Früher war das Rebeccas liebste Jahreszeit gewesen, wenn die Temperaturen noch angenehm waren, die Tage kurz, die Abende vor dem Kamin gemütlich.
    In diesem Jahr war es anders. Bei ihren Spaziergängen nahm sie die Farbenpracht kaum wahr, an den Abenden zog sie sich in ihr Zimmer zurück, versuchte, zu lesen oder starrte an die Decke.
    Die Tage schleppten sich dahin. Ihr Brief musste längst in Deutschland angelangt sein, aber es kam keine Antwort. Kein Brief, keine SMS, keine E-Mail, kein Anruf. Mehrmals rief sie Markus an, doch stets antwortete die nette Frau vom Tonband.
    Die Nachfrage bei der Telefongesellschaft ergab, dass eine Verbindung nicht möglich sei, die Nummer existiere aber noch. Eine genauere Auskunft konnte der freundliche Herr nicht erteilen, möglicherweise habe der Nutzer dieser Telefonnummer sein Mobiltelefon derzeit nicht in Betrieb.
     
    Rebeccas Vater war nicht anwesend, er ging seinen Geschäften in der Bostoner Firmenzentrale nach. Die Mutter war tagsüber mit ihren Freundinnen beschäftigt, kurz vor Weihnachten waren ihre Tage mit wichtigen Charity-Aktivitäten ausgefüllt.
    Noch nie hatte sich Rebecca derartig verlassen gefühlt. Einsam und hilflos. Oft weinte sie bitterlich bei ihren Spaziergängen oder am Abend, wenn sie im Bett lag und für alles auf der Welt das Interesse verloren hatte.
    Das ist eine simple Depression! , beruhigte Pam. Du brauchst ein paar nette Pillen oder einen ordentlichen Drink! Dann wird das wieder!
    Aber sie wollte sich nicht betäuben, wollte nicht vor ihren Problemen davonlaufen. Sie wollte ihr Leben ändern, wollte neu beginnen.
     
    ***
     
    Mittwochabend, drei Tage vor der Geburtstagsfeier. Rebecca bereitete sich Tee in der Küche zu, danach ging sie in das dunkle Wohnzimmer.
    Im offenen Kamin brannte ein kleines Feuer. Die Flammen warfen einen flackernden Schein auf die beiden altmodischen Ohrenbackenstühle, die zu beiden Seiten vor der aus groben Steinen erbauten Feuerstelle standen. Rebecca blickte auf die Rückseite der Möbel, von einem Sessel stieg bläulicher Rauch auf.
    Sie versank in dem anderen Stuhl, zog die Beine unter den Körper, lehnte sich zurück und schaute in das Feuer.
    »Er ist nicht erreichbar. Weder geht er ans Telefon noch antwortet er auf meine SMS oder E-Mails«, murmelte sie, mehr zum Feuer als zu ihrem Großvater.
    Ihr gegenüber leuchtete die Glut im Pfeifenkopf auf, danach erschien ein Schwall hellen Rauches.
    »Er wird die Nase voll haben, nach dem, was hier gelaufen ist« Erneut zog Opa Theo genüsslich an der Pfeife, wodurch eine Unterbrechung von einer halben Minute entstand. »Kann ich ihm aber auch nicht verdenken, würde ich genauso machen ...«
    »Er hatte nichts mit der ganzen Scheiße zu tun, das habe ich jetzt rausgefunden.«
    Wieder eine lange Pause.
    »Es war Ben, richtig?«
    »Woher weißt du ...«, wunderte sich Rebecca, doch dann hielt sie inne. »Du hast Ben von Anfang an durchschaut, hast gleich gewusst, dass er ein Blender ist!«
    »Mhm!«
    »Warum hast du nie etwas gesagt? Warum hast du mich nicht gewarnt?« schluchzte sie. Rebecca konnte die Tränen nicht unterdrücken.
    »Wenn es nur so einfach wäre!«, flüsterte Opa Theo traurig. »Ich bin alt und weiß einiges vom Leben. Aber viel ist das trotzdem nicht ...«
    Lange schwiegen die beiden. Der Großvater rauchte, seine Enkelin trank Tee.
    »Wie hast du es rausgefunden? Was ist tatsächlich passiert?«
    Rebecca erzählte ihm alles. Von ihren Gesprächen mit Rich und Tottenham, was sie auf Bens Blackberry gelesen hatte, dass Ben sich mit Elke getroffen hatte, dass die beiden gemeinsam hinter dieser Intrige steckten. Sie berichtete ihm auch von ihrer Kündigung sowie von ihrem Vorhaben, bei der Geburtstagsfeier der Mutter mit Ben Schluss zu machen.
    »M om wird mir böse sein, dass ich ihre Geburtstagsfeier damit verderbe, aber das ist mir egal. Die ganze Familie ist zusammen; alle sollen wissen, was Ben für ein Schwein ist!«
    »Recht hast du! Ich freu mich schon drauf! Und danach?«
    »Ich weiß nicht, er ist nicht erreichbar!

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